Der 100-Dollar-Laptop wird zu diesem Preis frühestens in drei Jahren angeboten werden können, erwartet Gartner. Die Margen der Hersteller und der gegenwärtige Run auf deutlich teurere Netbooks wie den EeePC machen einen Preisverfall auf 100 Dollar zurzeit noch nicht möglich. Klingt ein bisschen so, als wäre das Projekt damit gescheitert. Ursprünglich ging es der Initiative One Laptop per Child (OLPC) darum, Drittwelt- und Schwellenländern eine finanzierbare Möglichkeit zu geben, um die Bildungschancen des Nachwuchses zu erhöhen. Vielleicht sogar so weit, dass Kinder aus ärmeren Ländern die digitalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts irgendwann einmal meistern können und ihre Länder gegenüber den reicheren Staaten aufholen.

Das Konsortium Mobile 3.0 steht nach einer Meldung der “Bild” kurz vor dem Aus. Der Partner Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) ist bereits abgesprungen. Von den übrigen Beteiligten Burda, Holtzbrinck und Naspers heißt es, es gehe nur noch darum, das Projekt ohne übermäßigen Gesichtsverlust zu beenden. Während Peter Heinlein der Technik hinterher trauert, kann Thomas Knüwer es noch immer nicht fassen, wie man überhaupt mit dem Gedanken spielen konnte, Mini-Bilder zu festen Sendezeiten mobil zu übertragen.

bild.de, blog.handelsblatt.de, magnus.de

„Hab dich, etwa 25, lange dunkle Haare, in der 66 Richtung Hauptbahnhof gesehen. Du hast mich angelächelt, aber ich hab mich nicht getraut dich anzusprechen und ärgere mich jetzt total.“ Warum sind die Deutschen auch bloß immer so zurückhaltend im Nahverkehr! Thomas Kombüchen und Uli Wolter wollen, dass einsame Passagiere trotzdem den Traumpartner finden und haben Verblitzt.de gestartet. Auf dem Portal kann man Suchanzeigen für Leute aufgeben, die man in Bussen oder Bahnen gesehen hat. Nette Idee, auch wenn sie voraussetzt, dass möglichst viele Leute die Seite besuchen.

verblitzt.de, deutsche-startups.de

Auf einmal gibt es eine Suchmaschine mehr auf dem Markt: Cuil (sprich: cool) durchforstet erstaunlich viele Seiten, stellt die Suchergebnisse in einem Magazin-ähnlichen Fenster dar und ist auch keine Datenkrake wie der große Bruder: Die Cuil-Betreiber geben an, keine Nutzdaten und IP-Adressen zu sammeln. Finanzieren soll sich das Projekt über Anzeigen, die neben den Suchergebnissen angezeigt werden. Kann Cuil erfolgreich sein? Gut möglich, denn zahlreiche ehemalige Google-Mitarbeiter arbeiten für Cuil, und zahlreiche US-Werbeunternehmen sind finanziell am Projekt beteiligt. Na denn: Gut, dass dem Quasi-Monopolisten Google mal jemand Konkurrenz macht. Viel Glück!

cuil.com, netzeitung.de, basicthinking.de

Am Donnerstag kommt “23 Tage” in einige Kinos, ein 50-minütiger Film, der nur aus YouTube-Fanvideos der Fußball-EM besteht. Das dürfte der erste nutzergenerierte Kinofilm sein. Anders als im “Sommermärchen 2006″ von Sönke Wortmann verzichtet “23 Tage” von Filmemacher Detlev Buck ganz auf Spielszenen oder Spielerporträts – es geht nur um die Fans.

fr-online.de, 23tage.de, youtube.de/23tage

In letzter Zeit häufen sich Meldungen über Reizüberflutung im Netz. Der umstrittene IT-Guru Nicholas Carr gibt dem Internet die Schuld daran, dass wir nicht mehr in der Lage seien sollen, lange Texte zu lesen. Fraglich, ob er damit recht hat. (Zumindest hier auf Freshzweinull müssen Sie zum Glück keine langen Texte lesen …) Johnny Haeusler vom Spreeblick hat dafür einen sehr lesenswerten Beitrag dazu verfasst, wie er Opfer des Internets geworden ist. Der PR-Blogger – der in diesen Tagen übrigens sein vierjähriges (Blog-)Bühnenjubiläum feiert – fragt sich, wie er mit all den Kontakten umgeht, die er auf Xing, Facebook, Friendfeed etc. hat. Was machen wir nun? Werden wir an Reizüberflutung zugrunde gehen? Werden wir irgendwann abschalten und darauf hoffen, dass die Tagesschau auch die besten Netznachrichten aufnimmt? Werden wir alle zu Journalisten und sortieren unwichtige Meldungen im Geiste aus? Wir werden sehen …

spreeblick.de, sueddeutsche.de, klauseck.typepad.com

War ja klar, dass das kommen musste: Auf dem Videodienst 12seconds.tv kann jeder in kurzen Videos erzählen, was er gerade macht. Die Videos dürfen nicht länger als 12 Sekunden sein. Der Vergleich zu Twitter, dem 140-Zeichen-Dienst, liegt nahe. Allerdings macht Matthias Zellmer zurecht auf den Unterschied aufmerksam, dass 12seconds.tv noch die Interaktivität fehlt. Dafür können Handy-Videos einfach per E-Mail eingebunden werden. Und: Die Videos lassen sich auch bei Twitter einbauen. Halten auch wir für eine nette Idee, aber der Vollständigkeit halber dürfen wir Seesmic nicht verschweigen. Ein ganz ähnlicher Dienst, aber ohne die Beschränkung auf 12 Sekunden und mit der Möglichkeit zu antworten und sogar Beiträge zu löschen. Nett!

12seconds.tv, seesmic.com, netzlogbuch.de, webzweipunktnull.de

In Berlin findet am Samstag die wahrscheinlich erste Twitter-Lesung der Welt statt. Berühmte Autoren aus der Szene werden ihre Werke vorlesen. Stargast ist Tilman Rammstedt, der in diesem Jahr den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat. Namhafte Blogger wie Sascha Lobo und Johnny Haeusler werden durch die Veranstaltung führen. Ganz zwonullig wird ein Livestream der Veranstaltung über die Plattform Hobnox übertragen. Hat die Welt darauf gerade noch gewartet? Ja, finden zum Beispiel Silberkind und Konterfai. Und wir? Wir auch. Schade, dass Berlin so weit weg ist!

tagesspiegel.de, twitterlesung.de, silberkind.de, Konterfai.com

Starkes Stück: iPhone-Neukunden, die noch kein Gerät erhalten haben, müssen trotzdem zahlen. T-Mobile hat aktivierte SIM-Karten verschickt, kann das Gerät aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Apple nicht anbieten. Der Vertrag läuft aber trotzdem schon. T-Mobile reagiert nun mit einer Gutschrift für einen Monat, allerdings kann sich die Nachlieferung von iPhones noch bis Oktober hinziehen.

heise.de, handy-mc.de