Eigentlich wollten wir ja über diese Umfrage berichten: Frauen wünschen sich keine Unterwäsche zu Weihnachten, auch keinen Schmuck, sondern lieber ein iPhone oder einen iPod. Zur Not tun’s auch ein Laptop oder eine Wii-Spielekonsole. Tja, wer hätte das gedacht! Frauen sind also technikbegeistert, belegt diese Umfrage von Erdbeerlounge. Aber dann lasen wir weiter und blieben irgendwie auf Erdbeerlounge.de hängen, dem Frauenportal für die Sex-and-the-City-Generation. Genauer gesagt im Erdbeerforum der Community, im so genannten Beichtstuhl. Sie meinen, die Geschichten aus Daily Soaps seien alle frei erfunden? Ich glaube, wir haben einen Gegenbeweis!

Der Autor dieser Zeilen hat sich selbst mit einem Navi schon verfahren (jaja, peinlich) und irrte einst eine Stunde lang kopf- und hilflos durch Berlin-Friedrichshain. Laut einer Studie von Nokia steht er mit seiner Orientierungslosigkeit zum Glück nicht alleine da: Demnach sind die Deutschen unter 13 befragten Nationen zwar die mit dem besten Orientierungssinn, aber auch die, die am häufigsten Navigationsgeräte dafür einsetzen. Jeder dritte Deutsche hat sich angeblich noch nie verfahren oder verlaufen, und jeder Vierte gibt an, sich ohne Navi gar nicht mehr zurecht zu finden. Weltweit geben 93 Prozent der Befragten zu, sich regelmäßig zu verlaufen. Und noch ein paar Kuriositäten zeigt diese wirklich sehr interessante Studie auf: 30 Prozent machen ihren Partner dafür verantwortlich, wenn sie sich verfahren. Aufpassen muss man in den Touristenhochburgen: Jeder dritte Londoner und jeder vierte Hamburger macht sich einen Spaß daraus, Touristen in die falsche Richtung zu schicken. Asiaten entschuldigen sich dafür, wenn sie sich verfahren haben, und jeder zehnte Russe nutzt die Frage nach dem Weg für einen Flirt. Na denn: Viel Spaß beim Verlaufen!

connect.de, nokia.de (Studie)

Bei den verheerenden Terroranschlägen in der indischen Hafenstadt Mumbai haben Nutzer von Twitter und Flickr das Fernsehen bei der Aktualität der Nachrichten deutlich geschlagen. Das meinen relativ einstimmig einschlägige Technikmagazine. Selbst Augenzeugenberichte wurden als Kurzmeldungen via Twitter und Blogs oder als Fotos ins Netz befördert, als Nachrichtensender wie CNN noch lange nicht vor Ort waren. Ein fraglicher Triumph. Zwar hat Twitter damit bewiesen, dass es im Prinzip eines der nützlichsten Webtools ist und zu mehr taugt, als den üblich belanglosen Meldungen wie “Ich geh mir mal nen Kaffee holen”. Auf der anderen Seite aber drohen schreckliche Terroranschläge mit mehr als hundert Toten dadurch zum Medienevent zu verkommen.

Das freshzweinull-Team liest für Sie täglich mehrere hundert Nachrichten und schreibt nur über die allerspannendsten eine Meldung. Manchmal bleiben dabei leider ein paar News im Sieb hängen, für die kein Platz mehr ist, die aber trotzdem zu interessant oder kurios sind, um sie auszulassen. Damit Sie von nun an wirklich nichts mehr verpassen, stellen wir Ihnen die wichtigsten davon ab jetzt jede Woche ultrakurz in unserer neuen Serie “Rausgefischt” vor. Hier der Fang der Woche:

In Bubble Trouble 2 steuern Sie ein kleines Männchen durch nicht weniger als 72 verschiedene 2D-Level. Um diese abzuschließen, müssen Sie alle Bubbles, also alle Seifenblasen, zerplatzen lassen, wofür Ihnen anfangs ein Seil zur Verfügung steht, das Sie horizontal verschießen können. Später können Sie dann bessere Waffen erhalten, denn wenn Sie Glück haben, fällt aus einer der zerplatzten Bläschen ein Upgrade. Natürlich ist Ihre Aufgabe als “Bläschen-Zerplatzer” nicht so einfach, wie es
sich anhört: Die Bubbles dopsen von den Wänden und dem Boden, und sobald Sie getroffen werden, heißt es “Game Over”.

Ein neues Tool namens Twollow hat das Potenzial dazu, das ohnehin schon recht vernehmliche, von Twitter verursachte Grundrauschen zur Kakophonie zu steigern. Wer sich darauf einlässt, sollte mit Bedacht vorgehen, denn Twollow fragt seine Benutzer nach bis zu fünf Stichwörtern – und folgt fürderhin jedem x-beliebigen Twitterer, der irgendwo aus irgendwelchen Gründen eines der Stichwörter in einem seiner Tweets erwähnt.

Totgesagte leben nicht ewig: Bertelsmann dreht seiner Internet-Tochter Lycos Europe den Geldhahn zu. Nach einer wochenlangen, strategischen Prüfung über die Zukunft des Unternehmens fand das Lycos-Management nun heraus, dass man gar keine Zukunft hat: Die Geschäftsbereiche Domain, Shopping und die dänischen Portalaktivitäten sollen verkauft werden. Diese drei Bereiche hatten noch zu zwei Dritteln zum Umsatz beigetragen. Das Internetportal und das Webhosting sollen eingestellt, 500 der 700 Mitarbeiter entlassen werden. Mit anderen Worten: Dem seit Jahren vor sich hin siechenden Lycos wird der Gnadenschuss verpasst.

Die internationale Finanzkrise treibt interessante Blüten: So kündigen in den USA zunehmend Kabel-TV-Nutzer ihre Verträge zugunsten des kostenlosen Angebots im Netz. Wie die International Herald Tribune berichtet, versuchen die US-Bürger damit ihre Haushaltskasse zu schonen und sehen im Internet offenbar Einsparpotenziale. Nach einer aktuellen Studie von Jupiter Research zu Änderungen beim Ausgabeverhalten bei Medien angesichts der Wirtschaftskrise antwortete die Mehrheit der 25- bis 34-Jährigen, als erstes würde bei Kinotickets und Kabel-Pay-TV gespart und an letzter Stelle beim Breitbandinternet. Zudem zeigt der erfolgreiche Online-Absatz von Filmen wie beispielsweise in Apples iTunes Store den neuen Weg für die Filmindustrie: So wurden mit “Iron Man” in der ersten Woche rund eine Million US-Dollar umgesetzt. So bietet jede Krise auch gleichzeitig eine Chance.

International Herald Tribune, Kosmopiloten

Mit SearchMash ist ein schon wieder ein Google-Projekt „den Weg des Dinosauriers gegangen“. So steht es zumindest auf der Startseite der experimentellen Suchmaschine. In letzter Zeit mehren sich die gescheiterten Entwicklungsprojekte von Google, darunter Page Creator, die Firefox Plugins BrowserSync und Send To Phone sowie AdSense Referal. Hinzu kommt das Aus für den prominenten, Second-Life-artigen 3D-Chat “Lively” vergangene Woche. Ist die Google-Magie am Ende?

500 Millionen US-Dollar für 140 Zeichen sind nicht genug: Der Microblogdienst Twitter hat ein Übernahmeangebot von Facebook abgelehnt. Wahrscheinlicher Grund: Facebook hat nur 100 Millionen US-Dollar in harter Währung geboten, der Rest sollte in Facebook-Aktien ausbezahlt werden. Anders als das Freunde-Netz selbst schätzt die Twitter-Leitung um Jack Dorsey Facebooks Wert nicht auf 15 Milliarden, sondern nur auf fünf Milliarden US-Dollar. Damit würde das Angebot von 500 Millionen auf eher 150 Millionen US-Dollar schrumpfen. Trotzdem kein schlechter Preis dafür, dass Twitter bislang praktisch noch keinen Cent eingenommen hat und ein solides Geschäftsmodell selbst mit einem Fernglas nur schemenhaft am Horizont zu erkennen ist. Facebook bietet mit seinen Statusmeldungen zwar einen Twitter-ähnlichen Service an, die bessere Community und die Massen der Nutzer hat jedoch Twitter. Es wird damit wohl noch nicht das letzte Angebot gewesen sein. Weit unter einer Milliarde US-Dollar wird der Deal aber kaum vonstatten gehen. Den Preis hatten die Twitter-Gründer bereits früher als Messlatte ausgegeben.

alleyinsider.com, turi2.de