Schon jetzt Wort des Jahres? Was kostet ein Tag “Buzz” im Web 2.0?

Ich erkläre schon heute das Wort “Buzz” zu einem der Wörter des Jahres 2010. Man könnte es mit “Aufmerksamkeit” übersetzen. Und die hat Robert Basic mit dem Zwei-Stunden-Verkauf seines Twitter-Accounts heute nicht zu knapp erhalten. Das wirft die Frage auf: Wie viel kostet ein anständiger 2.0-Buzz?

André Vatter aus dem Redaktionsteam von Onlinekosten.de, das Basics Blog vor einem Jahr gekauft hat, ist ebenso erstaunt wie die Mehrzahl der Twitter-Gemeinde. Vatter fragt sich in einem Beitrag zu dem Verkauf-Zurückschenk-Gag:

Sowohl Kaeuferportal.de als auch Robert Basic dürfte mit der Aktion einen ziemlich teurer Marketing-Stunt gelungen sein. Zwei Stunden Buzz im Web 2.0 – wie wird da der Wert berechnet?

Schaut man sich derzeit bei Twitter um, ist der Buzz doch deutlich höher als zwei Stunden. Es dürfte sogar ein ganzer Tag sein. Ob es nun positive Aufmerksamkeit ist, sei einmal dahin gestellt. Aber auch negative Publicity ist gute Publicity. Und sobald die Kommentare zu negativ werden, ist im Internet meist ein erstaunliches Phänomen zu bestaunen: Die Hälfte der Meute schlägt sich die Seite des vermeintlichen Opfers.

3,65 Millionen Euro im Jahr?

Über den Verkaufspreis ist weiterhin nichts bekannt. Alexander Becker spricht in einem Artikel auf Meedia.de von einem “fünfstelligen Betrag”, ohne es selbst genau zu wissen.

Wenn wir also einfach mal annehmen, dass ein Tag Buzz im Web 2.0 10.000 Euro kostet, dann ist das in Zeiten der Wirtschaftskrise ein richtig hoher Preis. Ein Monat würden dann stolze 300.000 Euro kosten und für 3,65 Millionen Euro bekäme man ein ganzes Jahr lang Aufmerksamkeit. Im Vergleich zu den Kosten ganzer Marketingkampagnen wäre das hingegen schon wieder ein lächerlich geringer Preis. Marketingchefs sollten ihre Lehren daraus ziehen.

Die Website Kauferportal.de hat heute bekannt gegeben, Basics Twitter-Account @robgreen mit rund 4.800 Followern für einen nicht näher genannten Betrag gekauft zu haben. Nach nur einem Tweet ließ der Käufer verlauten, Basic erhalte seinen Account zurück und den vereinbarten Verkaufserlös obendrauf. Mit dem Geld wolle man Basics Projekt Buzzriders fördern, das seit einem Jahr in Planung ist und diesen Status nicht wirklich zu verlassen scheint.

Bild: Sony Computer Entertainment. Konsolenspiel: Buzz


 
 
 

5 Kommentare zu “Schon jetzt Wort des Jahres? Was kostet ein Tag “Buzz” im Web 2.0?”

  1. talinee - 19. Januar 2010 um 17:43

    Wenn man von 10.000 Euro für einen Tag ausgeht um das einfach mit 365 zu multiplizieren und zu glauben, dass man dann wirklich ein Jahr lang jeden Tag Aufmerksamkeit bekäme, ist doch eine ziemliche Milchmädchenrechnung. Umso länger man sich oben halten will, desto mehr Ideen und Neuerungen braucht man dafür – solche Ideen lassen sich aber nicht so einfach mit 10.000 Euro gleichsetzen.

    Andersherum kann eine (wirklich gute) Idee einen auch wenigstens eine Woche oben halten – ohne deswegen 70.000 Euro gekostet zu haben.

  2. Mick - 19. Januar 2010 um 19:05

    Zu Meeedia: Wundert irgendwen, dass sie es nicht so genau wissen?

    Ich habe habe Meedia kennen gelernt, als ich gerade in einer Redaktion arbeitete, die abgewickelt werden sollte. Wegen der Insider-Perspektive kannte ich die Fakten sehr genau. Und Meedias Berichterstattung über das Unternehmen war unterirdisch. Spekulationen, kurz Angelesenes und Missverstandenes, Zusammengereimtes. Selbstverständlich keine direkte Recherche, sondern Sekundärverwertung.

    Kurzum, ein journalistisches Niveau, das ich vielleicht bei einer Studentenzeitung tolerieren würde, bei einem professionellem Medium aber echt herb finde. Seitdem kann ich Meedia leider überhaupt nicht mehr ernst nehmen.

  3. Smart: Das Käuferportal | Banedon's Cyber-Junk - 20. Januar 2010 um 01:30

    [...] die etwas mehr mit Zahlen spielen, die wissen nun, was ein Tag Buzz im Web kostet. Doch was es wirklich den Rob gekostet hat, das wird sich erst bei einer Nachbetrachtung in einigen [...]

  4. seebaerkiel - 20. Januar 2010 um 15:16

    Öhm, also, naja.
    ich finde unseren auch ganz prima. Und abseits vom Mainstream is der ja ma zu 100%
    :)

  5. seebaerkiel - 20. Januar 2010 um 15:37

    Und den wollen wir ja nun mal NICHT außen vor lassen…
    #beachcrossgolfen rockt!

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