Alle wollen Breitband: Internetzugänge mit Zeittarifen und Übertragungsraten unter 128 KBit/s spielen in Deutschland praktisch keine Rolle mehr, erklärt der Hightech-Branchenverband Bitkom. Im vergangenen Jahr betrug die Summe der Einwahlminuten in Deutschland über Schmalband-Anschlüsse nur noch zehn Milliarden. Das sind 70 Prozent weniger als im Vorjahr und nicht einmal mehr zehn Prozent des Spitzenwerts aus dem Jahr 2001.

DSL läutete den Niedergang des Schmalbands ein

Damals gingen die Bundesbürger insgesamt noch 127 Milliarden Minuten pro Jahr über Schmalband ins Internet. Im gleichen Jahr brachte die Deutsche Telekom als erster TK-Anbieter Deutschlands ADSL auf den Markt. Seitdem geht die Schmalband-Nutzung kontinuierlich zurück. Heute haben laut Bitkom zwei Drittel der deutschen Haushalte einen Internetanschluss, 60 Prozent einen Breitbandzugang.

Inzwischen sind DSL-Anschlüsse derart preiswert geworden, dass sich wohl niemand noch freiwillig mit ISDN oder Dial-Up-Modem ins Netz wagt. Doch das ist genau der Knackpunkt. Denn noch immer haben fünf Millionen Bundesbürger keinen Zugang zu Breitbandanschlüssen. Die Bundesregierung strebt Breitband für alle mit mindestens 1-MBit/s-Leitungen bis Ende 2010 an.

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Mehrheit in Großbritannien ist für Breitband als Grundversorgung

Diesem organisatorisch Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) der dpa. Eine Zustimmung der Länderkammer (Bundesrat) am 12. Juni dürfte damit nur noch Formsache sein.

In Großbritannien ist man derweil schon einen Schritt weiter. In einer Umfrage der Regulierungsbehörde Ofcom votierte die überwältigende Mehrheit dafür, das Internet als Teil der Grundversorgung anzusehen. 73 Prozent der Befragten sagten, jedem Menschen sollte unabhängig von seinem Einkommen zuhause ein Breitband-Internetzugang zur Verfügung stehen. 84 Prozent sagten, der Zugang dürfe sich auch nicht auf den Wohnort beschränken. Die Befragten stellten das Internet damit auf eine Stufe mit Elektrizität und Wasser.