JMStV: Bundesländer beschließen juristisches Minenfeld für Blogger (Update)

Jugendmedienschutz-Staatvertrag heißt das Wortungetüm mit Gesetzeskraft. Er existiert seit dem Jahr 2003 und regelt den Jugendschutz in allen Medien, die in irgend einer Form “gesendet” werden – also zum Beispiel auch Blogs. Die Neuregelungen, die am dem 1. Januar 2011 gelten, sind so unglaublich verquast gestaltet, dass es für kleine Blogs eigentlich nur zwei Alternativen gibt: Sendezeiten oder eine Alterprüfung einführen oder das Blog gleich ganz dicht machen.

Besonders enttäuscht sind im Moment viele Blogger von den Grünen, die – obwohl bisher offiziell gegen den JMStV – in Nordrheinwestfalen dafür stimmen.  Die haarsträubende Aussage “Wir sind weiterhin gegen den #JMStV, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen.” entwickelt sich gerade innerhalb kürzester Zeit zu einem Mem. Wenig bekannt ist ja, dass das mit den Sendezeiten schon seit längerer Zeit gilt: Webseiten mit jugendgefährdenden Inhalten dürfen jetzt schon zu Zeiten wie beispielsweise zwischen 20 und 6 Uhr abrufbar sein – es hat sich bloß von Seitenbetreibern bis Jugendschutzbehörden niemand darum gekümmert. Lediglich im Porno-Bereich hat es sich eingebürgert, das Alter zum Beispiel anhand der Personalweisnummer abzufragen. Warum also die Wut auf die Neuregelung?

Ab dem 1. Januar hat ein Betreiber einer Webseite eine weitere Möglichkeit, dem Jugendschutz zu genügen: Die freiwillige Alterskennzeichnung, wie man sie zum Beispiel von Filmen und Spielen kennt. Das Wort “freiwillig” ist in diesem Zusammenhang natürlich Humbug: Wer die Alterskennzeichnung unterlässt, muss Zugangsschranken oder Sendezeiten einführen. Wer derart die Pistole auf die Brust gesetzt bekommt und sich für eine Alterskennzeichnung entscheidet, muss sich dem Kodex der Freiwilligen Selbstkontrolle der Multimedia-Dienstanbieter unterwerfen. Man kann dort Mitglied werden, um seine Webseiten prüfen zu lassen, was ab 4000 Euro im Jahr kostet und für kleine Blogs unbezahlbar ist.

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Man kann auch selber einschätzen, für welches Alter die eigene Webseite geeignet ist. Das Problem: Das nötige pädagogische Fachwissen bringt niemand mit. Der AK Zensur hat in einem Experiment verschiedene Webseiten per Umfrage schätzen lassen und dem Ergebnis die Einschätzung eines Fachmannes gegenübergestellt: Der “gesunde Menschenverstand” kommt in 80% der Fälle zu falschen Alterseinstufungen. Wer jedoch eine falsch eingestufte Seite im Netz hat, dem drohen Bußgelder bis zur Höhe von 500.000 Euro.

Dabei sieht das Gesetz durchaus eine Ausnahmeregelung vor: Wer Inhalte bis “ab 12″ anbietet, muss sich um nichts kümmern, solange sich diese Inhalte nicht gezielt an Kinder richten. Klingt zunächst gut, aber wie man im oben erwähnten Experiment nachlesen kann, handelt sich vermutlich ein Tierheim, das drastische Bilder von Tierquälerei ins Netz stellt, bereits ein “ab 18″ ein.

Ausgenommen von dieser “freiwilligen Pflicht” zur Alterskennzueichnung sind übrigens Anbieter von Nachrichten “von allgemeinem Interesse”. Das stellt großen Nachrichtenseiten wie Spiegel Online von all diesen Pflichten frei. Es gibt keine objektiven Kriterien für “allgemeines Interesse”, ausschlaggebend ist offenbar nur die Anzahl der Leser. Bild.de darf also weiterhin sexistische Tittenbildchen für ein Publikum ab 0 Jahren ins Netz stellen, während ein kleines Blog mit erotischen Inhalten – und seien diese noch so romantisch und unsexistisch – sich mindestens ein “ab 16″ einhandelt.

Fein, alles kein Problem: Kennzeichne ich doch meine Webseite “ab 18″ und verzichte auf jugendliche Leser. Leider genügt es nicht, sich ein rotes Schildchen auf die Webseite zu pappen, um in Ruhe gelassen zu werden – die Kennzeichnung muss in Form von Meta-Tags und einer besonderen Schnittstelle erfolgen, damit Jugendschutz-Programme die Altersfreigabe einer Webseite abfragen können. Dafür existiert zur Stunde keinerlei Standard oder technische Infrastruktur. Erste Lösungen werden im Sommer 2011 erwartet.

Das bedeutet, dass Blogger defacto die nächsten Monate auf jegliche Alterskennzeichnung verzichten müssen. Im Grunde bleibt also am 1. Januar für eine Weile fast alles wie zuvor: Wir müssten eigentlich Sendezeiten für unsere Webseiten einführen. Bis auf weiteres kann man also abwarten und Tee trinken. Vermutlich werden die Jugendschutzbehörden die nächsten Monate genauso wenig gegen Verstöße auf Webseiten vorgehen wie bisher – nur sicher ist das ganze nicht.

Sicher hingegen ist, dass halbseidene Abmahner ein neues Betätigungsfeld bekommen: Gewerbliche Webseiten müssen nämlich künftig explizit einen Jugendschutzbeauftragten mit Namen und Adresse im Impressum führen. Und “gewerblich” ist eine Webseite ab dem geringsten Fitzelchen Adsense-Werbung – vermutlich reicht für die Gewerblichkeit sogar schon ein Flattr-Button. Für Medienpädagogen mit Netzaffinität könnten auch bald goldene Zeiten anbrechen. Mit der Dienstleistung, “Prüfung der Alterseinstufung” einschließlich der Nennung des Prüfers als Jugendschutzbeauftragten im Impressum lässt sich sicherlich ganz gut was verdienen.

Update: Mittlerweile haben mehrere Blogger angekündigt, ihr Blog zum Jahresende zu schließen und auch kein Archiv anzubieten. Darunter auch der als kühler Kopf bekannte Kristian Köhntopp. Ich selbst werde mich in den kommenden Monaten um ein bezahlbares Alterklassifikationssystem bemühen – schließlich muss ich davon ausgehen, dass Posts zur Penisdichte auf Chatroulette ab 16 oder gar 18 sein dürften. Es könnte auch passieren, dass ich mich gezwungen sehe, einzelne grenzwertige Artikel zu depublizieren. Jeder sein eigener Jugendschutzbeauftragter: Vor allem versuchen herauszufinden, welche Anforderung eigentlich an so jemanden zu stellen sind. Das ist nämlich auch nirgends definiert.

183 Gedanken zu „JMStV: Bundesländer beschließen juristisches Minenfeld für Blogger (Update)“

  1. Aufgepasst: Gewerblich ist eine Webseite auch schon wenn sie mit Regelmässigkeit betrieben wird. Einnahmen oder auch nur Gewinnabsicht sind nicht nötig.

  2. “Sendezeiten” ist sowieso der größte Unfug, der im Netz schon mal gar nicht funktioniert, das wäre ja wie in der Videothek einen Film ausleihen, dn man aber nur zu bestimmten Zeiten in den DVD-Player schieben kann.

    Als ob etwas dadurch jugendgefährdend wird, weil es m 21.55 statt um 22.05 abgerufen wird.

  3. Schön das sich nichts ändert und wir jetzt gnädiger Weise noch eine Möglichkeit mehr haben. Das der ganze Staatsvertrag aber total Schwachsinn ist (Weil Internet = Global, DIe Jugendlichen sowieso ihre eigenen Wege gehen, Die Eltern aus der Pädagogischen Verantwortung genommen werden), ist der eigentliche Grund sich aufzuregen. Ich bin sau wütend. Auch über das Konstrukt “Parlamentarischer Zwang”.

  4. Als ob es sich Deutschland leisten könnte, noch mehr Anschluss an technologischen Fortschritt und globaler Vernetzung zu verlieren. Unglaublich, liebe unfähige Politiker, schaltet doch einfach mal eine Hirnzelle mehr ein, bevor ihr schwachsinnigste Entscheidungen einfach durchwinkt. Deutschland müsste vor euch geschützt werden, nicht Kinder und Jugendliche vor dem Internet.

  5. Beruhigt mich irgendwie nicht. Wo krieg ich denn einen bezahlbaren Jugendschutzbeauftragten her? Nur weil man mit seiner Seite ein bisschen Geld verdient, schwimmt man ja nun nicht so in den Moneten, dass man sich einen leisten könnte. (Und nein, ich kann nicht auf die Werbung verzichten, ich bin abhängig von dem zusätzlichen Geld, was ich da verdiene.)

  6. das ist ja toll!

    dann kann ich meinen blog auch schließen, dabei wollte ich grade, mit einem freund einen weiteren blog eröffnen.

    damit hat sich das nun auch gegessen!

    sehr guter blogpost von dir!

    gruß
    minick

  7. Die gürnen sind nicht “links”.
    Sie sind genauso scheiß neoliberal
    und wirtschaftshörig wie alle anderen.
    “Parlamentszwang”! So ein quatsch.
    Kriegshtzer und Sozialterroristen, das sind sie.

    Einzige Ausnahme sind (noch) die Piraten.
    Aber die werden auch noch zurechtgestutzt…
    jede Wetter

    trude

  8. Die Technologie gibt es noch nicht?! Was ist denn mit dem Jahrealten ICRA-PICS Labelsystem, das zur Zeit nur von den Jugendschutzeinstellungen I’m InternetExplorer verstanden wird? Gilt das nicht? (Man konnte sich da auch selbst einstufen, oder wen bezahlen, um ein signiertes Rating zu bekommen)

    Dass die FSK einziger Ratinganbieter, und zu dem Preis, bei der Nachfrage, die kommen wird, bleibt, glaube ich nicht.

  9. Na wie gut, dass ich Medienpädagogik studiert habe…

    Bin gespannt wie die “neuen” Bloganbieter Posterous etc. dieses handhaben.

  10. Da sind einige Fehler im Artikel.
    Man muss nicht Mitglied bei der FSM sein um deren noch zu bauendes Tool zu nutzen um sich selbst einzustufen.

    Das problem sind Inhalte ab 18 Jahre.
    Reicht ein solches Label oder muss man zusätzlich noch weitere Maßnahmen ergreifen?

  11. > Jeder sein eigener Jugendschutzbeauftragter

    Ne, so einfach ist das nicht.

    “Die Beratungsaufgaben des Jugendschutzbeauftragten, d.h. seine Informations- , Beteiligungs- und Vorschlagsrechte, kann ein Geschäftsführer wohl nicht gegenüber sich selbst wahrnehmen, so dass diese Konstellation den gesetzlichen Anforderungen nicht genügen wird.”

    https://www.fsm.de/de/Jugendschutzbeauftragter

  12. Es sind nicht nur die Blogger im Visier sondern jeder Anbieter einer Webseite. Leider wurde wieder eine Unsicherheit eingebaut und die Kriterien um seine Webseite “sicher” zu machen bedeuten viel Geld in die Hand zu nehmen oder abwartend auf die Offenlegung der Schnittstellen zu warten, d.h. hier befindet man sich evtl. für mehrere Monate Abmahnungen ausgesetzt.
    Ein Lobby-Gesetz mehr nicht. Jugendschutz sieht anders aus.

  13. Und ich dachte, Österreich sei bescheuert… Beileid liebe Nachbarn… :(
    Wie wird das geregelt wenn der Host im Ausland steht? Zählt da nur die Staatszugehörigkeit des Eigentümers?
    was wenn ich für Bombay einen Blog auf Indisch mache aber deutscher wäre? Was wenn ich Inder bin und einen deutschen Blog mache? Gehts nach der Top level Domain?

  14. @Sven In den bisherigen Quellen ist von Mitgliedschaft die Rede. Einstufungen sind keine “Tools” und kosten wird das in jedem Fall verursachen. Die Lage ist bei Inhalten “ab 18″ nicht ganz klar. Einige Quellen meinen, hier reicht es aus, das Label zu vergeben und darauf zu bauen, dass Jugendschutzfilter die Seite unterdrücken, andere besagen, dass eine Alterprüfung oder Sendezeiten nötig werden.

  15. Nein, nein, nein .. ich kann es nicht fassen. Was ist los in diesem Land, was ist hier los .. die “großen” dürfen wieder (machen was sie wollen) die haben ja auch die Lobby. Wieder ein Mittel kleine Blogs tot zu machen. Und die Grünen sind wieder mit dabei. So ein fail ist kaum auszuhalten und übersteigt mein Horizont dermaßen, das ich eine Jacke bräuchte, welche hinten einen Reißverschluß hat!

  16. Was ist denn mit der Homepage von Malermeister Fritsche? Muss der jetzt auch einen Jugendschutzbeauftragten stellen und seine Seiten mit einer Altersfreigabe kennzeichnen?

  17. [...]die Kennzeichnung muss in Form von Meta-Tags und einer besonderen Schnittstelle erfolgen, damit[...]

    Nur gut, dass die Regierung in Deutschland nicht zu entscheiden hat was in den Meta-Bereich gehört und was nicht.

  18. Everybody Calm the Fuck Down!

    1. Wer zum Teufel soll denn all die deutschen Blogs kontrollieren?
    2. Irgendjemand wird uns schon nen schönen Standard-Disclaimer bzw. eine geeignete Kennzeichnung basteln
    3. Wenn die Blogs jetzt alle zu machen, bleibt mehr Traffic für mich übrig #iLike

  19. Glück hat, wer Jugendschutzbeautragter ist. Diesem Berufsstand winkt wohl bald das große Geld.

    Ich habe bislang kein Angebot unter 49 Euro pro Monat und pro Blog gefunden. Für sämtliche Blogger und Webseitenbetreiber die nicht im (finanziellen) oberen Drittel mitspielen ist das meiner Meinung nach ein kräftiger Tritt zwischen die Beine und es wird garantiert dazu führen dass noch einige weitere Blogger zum Jahresende den letzten Artikel schreiben und ihr “Handwerk” dann aufgeben. Auch der ein oder andere Selbständige wird durch diese Sch…e vielleicht den Weg zurück zum Arbeitsamt finden.

    Die Abmahnindustrie wird schon den Schampus kaltgestellt und den Porsche vorbestellt haben während man erste Vordrucke anfertigt. Naja, bloß nicht ignorante Eltern in die Pflicht nehmen die ihre Kinder täglich vor Flimmerkiste und PC parken.

    Ich könnte kotzen! Ganz ehrlich!

  20. Es war Oktober 2008 und es ging ein Aufschrei der Blogger herum, dass man seine Texte an die Deutsche Nationalbibliothek zu liefern hätte. Könnt Ihr Euch noch daran erinnern?

    Ich denke, das jetzt ist genau so eine Panikmache, die am Ende wahrscheinlich auch nur in heißer Luft enden wird. Aber hauptsache, schön alle losgepoltert, bevor man genau weiß, was überhaupt los ist.

    Und warum habt Ihr eigentlich nicht den Disclaimer mit dem Urteil des Landgerichts Hamburg von 1998 bezüglich der Linkhaftung im Impressum?

  21. betrifft das nun, alle Besitzer ein .de Domain oder alle die Webspace auf deutschem Boden haben? Sprich zB Schweizer oder Österreicher mieten ja auch Webspace auf deutsche Server haben aber ja ne .at bzw .ch Domain.

  22. Eine unblaubliche Frechheit. Ich als 13 Jähriger muss meinen Blog deswegen warscheinlich runternehmen. Einfach pervers.

  23. Ich selbst werde mich in den kommenden Monaten um ein bezahlbares Alterklassifikationssystem bemühen

    Wenn so eineKlassifizierungssystem Sinn haette, und es tatsaechlich Kinder davon abhalten wuerde extreme Inhalte zu sehen, anstatt sie neugierig zu machen, waer das ein anderes Thema…
    aber so ist das einfach nur eine ganz grosse, dumme scheisse
    die niemanden ausser den betreibern von Alterklassifikationssystemen nuetzt und boykottiert gehoert.
    mmN sollte es eine da eine pflicht zum zivilen ungehorsam geben/ bzw. eine art streik der blogs, dass da halt keiner mitmacht bei dem quatsch, koennt man vllt sogar ein paar leute auf die strasse kriegen mit

    (…) einzelne grenzwertige Artikel zu depublizieren.
    SAG NA WIR SIND DOCH HIER NICHT IN CHINA

  24. wer hat denn ein interesse einen blog zu lesen,
    bei dem der autor schon von vornherein sagt dass da eigenzensur betrieben wird nur um sich unsinnigen gesetzen zu beugen…

  25. Wie definiert sich das denn genau? Müssen die Server mit den Inhalten in Deutschland sein oder reicht die deutsche Sprache aus?

  26. Was wär wenn man sich zu Themenkreisen zusammenschließt und sich so die Kosten für eine Zertifizierung teilt?
    Is wahrscheinlich eine blöde idee.. sowas wie einen “webring” (kennt das noch wer?)
    da kann man doch sicher ein bissl ruminterpretieren und am gesetz biegen

    mich würds ja nicht betreffen, bin ja AT, aber vielleicht hilft euch die idee weiter…

  27. Depublizieren = im Internet kaum möglich. Wie sieht es eigentlich mit Tweets aus? Die sind ja auch nicht immer harmlos. Kann man den Kindern nicht einfach den Zugang zum Internet verbieten oder nur mit Aufsichtspersonen erlauben? Meh. Ich suche mir dann mal nen netten Schweizer, der bei mir im Impressum stehen will. Gebe ich dem 100 Euro im Jahr dafür und alle sind glücklich.

  28. Wie wär’s, statt sich darüber Gedanken zu machen, wie man damit nun klarkommt, für die sofortige Rücknahme der Gesetzesverschärfung und auch eine entsprechende Änderung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags insgesamt einzutreten. Wenn das ALLE Blogs konzertiert tun würden, wäre es wahrscheinlich effektiv, oder? – Eine Möglichkeit wäre, einen Boykotttag anzukündigen (vielleicht sogar den 1.1.)?

  29. Hallo,
    ich verstehe nicht, weshalb nur immer die Moeglichkeiten innerhalb Deutschlands genannt werden. Das Internet ist international:
    Deshlab gilt gerade fuer Blogs, kleinere Seiten und durchaus auch fuer Shops etc: Flucht ins Ausland, am besten gleich raus aus der EU! Das geht ganz einfach, schnell und ist vor allem Abmahnsicher!
    Es duerfte sogar schon eine echte Adresse im Ausland reichen, die Webseitenbetreiber ist.

    Gruesse aus der Dominikanischen Republik!
    (13:38 Uhr, 28 Grad)

    Chris

  30. Hallo, ich musste mich heute auch mit dem Thema befassen und habe mal die Pressestelle der Ministerin für Medien in NRW angerufen. Als ich erwähnte, dass gerade viele Blogger gar über’s Aufhören nachdenken, war die Pressesprecherin ganz erstaunt.
    Sie hat mir einige Fragen beantwortet u.a. auch, wo man sich bzgl. der genauen Grenzen, was Alterseinstufunden betrifft, erkundigen kann. Z.B. bei der FSM http://www.fsm.. Die Änderungen sind auch noch gar nicht durch, sprich erst Mitte Dezember gibt es da laut der Pressestelle eine endgültige Entscheidung der einzelnen Länder und wenn nur ein einziges Bundesland dagegen stimmt, ist die Sache erstmal vom Tisch:-).

    Außerdem habe ich den Eindruck, dass Landesregierungen bisher nicht so ausführlich kommuniziert haben, um was für eine Filtersoftware es da geht – und dazu parallel die Software für die freiwilligen Angaben der Blogger. Ich hoffe, die nehmen das ernst und äußern sich dazu in Kürze nochmal etwas konkreter.

    Greetz,
    Trinity

  31. Klasse! Unsere Politiker haben mit dieser Aktion tatsächlich viele Betreiber von Webseiten und Blogs mit dem JMStV vergewaltigt. Das wäre doch mal eine gelungene Folge von “Tatort Internet”!

  32. »…Es könnte auch passieren, dass ich mich gezwungen sehe, einzelne grenzwertige Artikel zu depublizieren…«

    Und dad ist sie, die Schere im Kopf – Schnipp schnapp.
    Mission accomplished!

    F… (ab 18) …uck, ich hatte gerade mit dem Gedanken gespielt, selbst ein Weblog aufzumachen. Hm – vielleicht gerade jetzt…

  33. Remember, remember, the 30th of November…

    Der 30. November 2010 wird einst als DER traurige Tag in Erinnerung gehen, in der faktisch der Anfang zur endgültigen Abschaffung der Meinungs- und Pressefreiheit im repressiven Staatsgebilde namens BRD eingeläutet wurde – die “Demokratie” und der Pluralismus können nun endgültig als tot betrachtet werden, innerlich bis ins Mark verfault von ihrer machtkorrupt wie inkompetenter Obrigkeit und einer willenlosen, stets fügsamen Schafsherde als Bevölkerung. Denn wie sagte es schon V im Film:

    “Grausamkeit und Ungerechtigkeit,Intoleranz und Unterdrückung. Wo man einst die Freiheit zu Widersprechen besaß,zu denken und zu reden wie man es für richtig hielt,hat man nun die Zensoren und Überwachungssysteme,die einen zu Konformität zwingen und zur Unterwerfung führen.Wie konnte es dazu kommen? Wer hat schuld? Nun,sicherlich hat manch Einer mehr zu verantworten als Andere,und der wird auch zur Rechenschaft gezogen,doch um ehrlich zu sein,wer einen Schuldigen sucht,der muss nur in den Spiegel sehen.”

  34. Gilly: Offensichtlich Abmahnanwälte.

    Immerhin haben die genug Zeit um alles und jeden wegen Kleinscheiss abzumahnen.

    Ich wette mit nen bissn .de domains durchsuchen bis man welche ohne Impressum findet, dann eben in den DNS Eintrag zu gucken ob da nen Deutscher drinsteht, dürfte extrem schnell massenweise Abmahnziele liefern.

  35. Abgesehen von dem Unsinn dieses Gesetztes halte ich es für schlimmer, wenn Blogs deshalb zumachen. Genau das wird doch auch gewollt. Es soll nur noch die Mainstream-Presse geben und keine freien Informationen mehr. Mit der Schließung erfüllen die betreffenden Blogs genau diese Vorgabe.

  36. Mal wieder ein Stolperstein den einem die netten unwissenden Politiker in den Weg werfen. Vielleicht sollte man mal einen Offline-Tag organisieren und alle Seiten für eine Zeit vom Netz nehmen. Vielleicht wacht dann mal der eine oder andere auf wenn nur noch die Schmuddelseiten abrufbar sind und alles andere weg ist.

  37. Anhand der Kommentare und Trackbacks hier kann man sehr schön erkennen, wie wir Deutschen ticken: Sobald von hohen Strafen die Rede ist, bekommen die die Panik.

    Wie ich bereits gestern ( http://bit.ly/eNvOJZ ) hier schrieb: Wie damals bei der Sache mit der Deutschen Nationalbibliothek – viel Lärm um nichts.

  38. Ein unglaublicher Rotz! Ich warte noch ein paar Wochen ab ob das Gesetz wirklich so durchgedrückt wird, dann entscheide ich wie mit meinem Blog weitergeht, auf einen “Krieg” mit den Jungendschützern (also aus Trotz weiterschreiben) ist mir doch zu heikel!

    2 Jahre des bloggens für die Katz :-(

  39. Gestern habe ich vor Wut geschäumt, als ich die ersten Artikel zum JMStV las. Als Forenbetreiber bin ich drohende Abmahnungen gewöhnt, der JMStV schießt jedoch den Vogel ab.

    Nach der Lektüre des Lawblgos und dem Artikle bei der IWB (http://www.internetworld.de/Nachrichten/Medien/Medien-Portale/Novelle-des-JMStV-sorgt-fuer-Blogsterben-Die-grosse-Angst-vorm-Jugendschutz-51189.html) sieht die Welt schon ein wenig besser aus.

    Eventuell ist ja doch alles halb so schlimm, da nicht durchführbar.

  40. was genau könnt ihr euch vorstellen, was getan werden könnte, um das zu verhindern und das netz frei zu halten?

    alles andere ist doch nur energieverschwendung.

    wenn ihr soviel respons habt, dann nutzt ihn doch im sinne der sache!

  41. Pingback: JMStV
  42. Typisch Deutsch !

    Noch ein weiterer Schwachsinn nach GEZ, Umweltzonen oder Winterreifenpflicht !
    Die Blockwarte, Abmahner und Knöllcheneintreiber wird es freuen …

  43. Pingback: JMStV? | _n1Ls_

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