Wer liest schon das ganze Kleingedruckte über Datenschutz und Privatsphäre, wenn man sich eine neue Software installiert oder sich bei eine sozialen Netzwerk anmeldet? Eher die wenigsten. Dennoch lohnt es sich des öfteren genauer hin zu sehen, was man da eigentlich so alles „unterschreibt“. Bei Apples neuem Betriebssystem iOS4 zum Beispiel wird ein genauer Blick auf die veränderten Bestimmungen nötig.
Denn in der aktualisierten Version der Privatsphäre-Bestimmungen erklärt sich der Nutzer dazu bereit, seinen geografischen Standort in Echtzeit an Apple und weitere, nicht näher genannte Partner weiter zu geben. Diese Bestimmungen treten in Aktion, sobald man das neue iOS4 auf seinem iDevice installiert hat.
To provide location-based services on Apple products, Apple and our partners and licensees may collect, use, and share precise location data, including the real-time geographic location of your Apple computer or device. This location data is collected anonymously in a form that does not personally identify you and is used by Apple and our partners and licensees to provide and improve location-based products and services. For example, we may share geographic location with application providers when you opt in to their location services.
Some location-based services offered by Apple, such as the MobileMe “Find My iPhone” feature, require your personal information for the feature to work.
Mit dieser Neuerung der Privatsphäre-Einstellungen bleibt nicht mehr so viel an Privatsphäre übrig. Zwar sollen die gespeicherten und weitergegebenen Daten keinerlei persönliche oder identifizierende Informationen enthalten, doch laut einer Studie, die Analysten aufgestellt haben, lassen sich auch aus großen Datensätzen einzelne Personen anhand ihrer Verhaltensmuster identifizieren.
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Die Anzahl der Apps, die uns danach fragen, ob wir damit einverstanden sind, unseren Standort zu verraten, nehmen immer weiter zu. Welche Twitter-App oder Google App fragt uns nicht danach beim Start? Hier steht uns allerdings ein Opt-Out zur Verfügung. Neuerdings gibt es in den iOS4-Einstellungen unter “Allgemein” die Option, die ortsbasierten Dienste abzustellen, jedoch ist nicht eindeutig klar, ob man damit auch das Echtzeit-Tracking seitens Apple und seiner Werbepartner abstellen kann. Ich habe ja nichts dagegen, dass FindMyiPhone den Ort meines iPhones im Falle eines Diebstahls oder Verlusts in Echtzeit lokalisieren darf, doch dann reicht es auch. Für iAds und andere Marketing orientierte Dienste stelle ich meine Daten nicht zur Verfügung. Zudem habe ich kein Interesse daran, das Apple und seine dubiosen unbenannt bleibenden Partner permanent wissen, wo ich mich aufhalte und ein Nutzerprofil erstellen kann. Immerhin existiert bereits ein Opt-Out für iAds.
Glaubt ihr, dass Apple durch solche Aktionen in genauso einem Licht stehen könnte wie Google und Facebook und als Datenkraken verschrien wird?
[via LA Times]
2 Gedanken zu „Apple und seine Freunde möchte nun immer genau wissen, wo wir uns aufhalten“
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