Google hat den Facebook-Like-Button nachgebaut. Statt “gefällt mir” steht “+1″ drauf. Vorläufig ist der Button auf die Google-Suche beschränkt und soll dem Nutzer Anhaltspunkte darüber liefern, wieviele befreundete Nutzer diese Seite positiv bewertet haben. Genaures kann man drüben bei Stereopoly nachlesen. Hier schreibe ich drei Gründe auf, warum Google damit scheitern wird.
1. +1 ist zu nerdig und das Verb fehlt
Für den normalen Nutzer ist dieses “+1″ zu nerdig und abstrakt. Wirklich jeder kapiert sofort, was ein “Like”, “Gefällt mir” oder der erhobene Daumen bedeuten. Was dieses “+1″ soll, wird man den Leuten immer wieder erklären müssen. Die meisten werden es ignorieren und die Google-Suche einfach weiterhin nutzen, wie bisher.
Wie schon andere moniert haben: Google schlägt als Verb allen Ernstes “to plusone” vor. Man hat dann eine Seite “geplusoned” oder auf Deutsch “gepluseinst”. Bin ich wirklich der einzige, der da spontan an “einself” denken muss? Das Facebook-Verb “liken” ist schon hässlich genug, aber Googles Plusonanie völlig daneben. Naja, falls die Leute es wider erwarten lieben, werden sie andere Verben dafür finden, vielleicht einfach nur “plussen”. Dass Google-Mitarbeiter Matt Cutts sich auf der Präsentation verplappert und selber das Wort “liken” benutzt, spricht für sich selbst.
2. Was hab ich davon?
Wenn ich eine Webseite gefunden habe – warum sollte ich mir die Mühe machen, nochmal zum Google-Suchergebnis zurückzukehren und dort auf “+1″ zu klicken? Außer Google bekommt das niemand mit. Der Facebook-Like ist deswegen so beliebt und erfolgreich, weil er wie ein “Guck mal!” funktioniert. Wenn ich like, mache ich meine “Friends” direkt drauf aufmerksam. Diese Funktion und damit auch einer der wichtigsten Antriebe zu klicken, fehlt bei Google.
Später soll es eine Seite in meinem Google-Profil geben, wo meine “+1″-Klicks veröffentlicht werden – was aber mit der Wall auf Facebook nicht annähernd vergleichbar ist. Wer ruft schon zig Profilseiten getrennt voneinander auf? Außerdem hat es diese Profilseite in sich, wie ich im letzten Punkt zeigen werde.
3. Datenschutz
Google ist dabei, einen ganz großen Fehler aus dem Buzz-Fehlschlag zu wiederholen. Relevant an diesem “+1″ ist ja weniger, wieviele Leute eine Seite gut fanden, sondern ob meine Freunde die Seite gut fanden. Bei Facebook suche ich mir diese Freunde selbst und aktiv aus und habe dadurch eine gewisse Kontrolle darüber, wen ich als relevant einstufe. Google rechnet meine “Freunde” aus den Leuten Leuten in meinen Mail-Kontakten, Chat-Kontakten sowie bei Buzz und den Reader-Freigaben zusammen.
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Vereinfacht gesagt wird Google also +1-Klicks meines Steuerberaters, meines Chefs, meines Hausarztes, meines Ex-(Ehe)Partners, der Lehrer meiner Kinder oder des Pfarrers der nächsten Kirchengemeinde als relevant einstufen, bloß weil ich mit ihnen – aus welchen Gründen auch immer – mal per Googlemail kommuniziert habe, ohne dass ich die Möglichkeit hätte, jemanden davon zu “entfreunden”.
Das größte Manko ist aber, dass in meinem Google-Profil unter einem separaten Reiter angezeigt werden soll, was ich so “plusse”. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn mein Google-Profil nicht ab dem Sommer zwangsweise öffentlich wäre. Profile, die auf “privat” gestellt sind, will Google löschen. Während Facebook-Likes je nach selbst getätigter Einstellung nur von meinen “Friends” gesehen werden können, wird jedes einzelne “+1″ zwingend und für alle öffentlich protokolliert werden. Jedes +1 kann von Mama, Papa, Frau und Chef mitgelesen werden. Da werde ich mir dreimal überlegen, ob ich dieses “+1″ jemals anklicken werde.
Dann doch lieber bei Facbook liken. Zum Beispiel diesen Artikel, mit dem folgenden Button. ;)
Facbook liken? Dann doch lieber fcukbook, oder?
Der Trend ist weg von Facebook! Nicht Google benutzen ist zwar auch mal trendy gewesen, aber im Endeffekt nimmt’s doch jeder wieder.
Also gebt mir eine “I-hate-Facebook” Site und ich mach +1 drauf :)
Die Reihenfolge der Punkte könnte man noch ändern, aber gerade bei Punkt 2 u. 3 kann ich dir voll zustimmen, dass diese großes Misserfolgspotential haben.
Ich denke dass er eine sinnvolle Funktion.
1.) Man kennt das +1 schon aus vielen Foren und Webseitenkommentaren, das ist nicht nur einem Nerd sofort bekannt.
2.) Wenn man sich mal beispielsweise die Artikel-Kommentare bei den Online-Ausgaben bestimmter Zeitungen anschaut wird man feststellen, dass diese Funktion extrem häufig genutzt wird um seine Zustimmung zu signalieren. Man hat so die Möglichkeit sofort aktiv und ohne einen Roman zu schreiben Artikel zu bewerten. Da spielt es keine Rolle ob dies nur Freunde sehen können.
Ich denke ausserdem dass es diesen Button auch bald auf jeder Webseite geben wird ähnlich dem Like-Button. Ausserdem wird er bestimmt irgendwann im Chrome integriert sein oder als Firefox-Addon geben.
3.) Die +1-Funktion ist anynomer auch wenn sie nich nur Freunde sehen können. Bei Facebook wird jeder den ich auch nur entfernt kenne(alte Schuldkameraden) mit dem Holzhammer darauf hingewiesen was ich toll finde. Bei Google bewerte ich Webseiten und nur Leute die sowieso auf meiner Matte stehen sehen das.
Andererseits kann Google damit wesentlich effizienter auswerten welche Seiten wirklich informativ,lustig,originell, einfach empfehlenswert sind und sogar seine Suchergebnisse dahingehend anpassen.
LG Tim
Zum 2. Punkt:
Der “+1″-Button soll auch auf Webseiten zufinden sein. Nur wird das – genauso wie beim “Like”-Button – eine Zeit brauchen, bis die Webmaster diesen übernommen haben.
Wenn überhaupt, da ich nicht glaube, dass es sich ggü. Facebooks Methode durchsetzen wird.
Und zum 1. Punkt:
Das Wort mag vielen zu ‘nerdig’ sein. Das war aber beim “Like”-Button anfangs genauso. Mittlerweile benutzt ihn auch die halbe Menschheit. Zumindestens ein großer Teil.
Und zum Argument, dass die wenigsten wissen, was das soll:
Allein durch die weite Verbreitung von Google und selbst durch diesen Artikel bekommt praktisch jeder, der Google verwendet mit, was das ist. Und “+1″ ist finde ich auch nicht so abwegig, dass man den groben Sinn erkennen könnte!
Zum Thema Datenschutz:
Die Datensammel- & -schutzpolitik von Google ist grundsätzlich fragwürdig. Und das wissen alle Leute, die Googel verwenden. Trotzdem hat die Google-Suche von 95% aller Suchanfragen. Ich denke, genauso verantwortungslos werden viele auch mit dem “+1″ umgehen.
Also objektiv ist ja eh niemand wirklich aber dieser Text ist eine reine Tirade gegen die neue – und wie ich finde durchaus interessante – Idee von Google Suchanfragen noch relevanter und optimierter zu machen. Ich finde dieses System erst einmal gut und werde es schon verwenden. Und selbst wenn meine Freunde kaum davon profitieren sollten… der einzelne Nutzer tut es alle mal, denn wenn Google weiß, was einem gefällt, wird eben alles – auch die Werbung – auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse ausgerichtet… davon hat man doch auch etwas denke ich. Die Namensgebung wird auf Dauer auch nicht mehr so “nerdig” sein denke ich. Die Nutzerzahlen der Google-Suche schlägt “Fu**Book” auf keinen Fall… auch in Jahren nicht, eine nette Idee außerdem mehr aus der reinen Suche zu machen. Bin gespannt, was Google noch so bringt. :)
so einen Schmarren zu publizieren und darunter einen Fratzenbuch-Button zu plazieren zeugt schon von gehobener Hirnerweicheung!!!
Ich bin total einer Meinung mit Reznoir, weil:
ich 1. nie Facebook genutzt habe und es auch nie tun werde, da es sich schlicht und einfach überall breitmacht und aufdringt, es zu benutzen und seine Daten an die “schöne” Welt zu verstreuen. Google hingegen bietet ledeglich einen Button an, der im Nachhinein genutzt werden kann.
(Ich denke, dass viele Facebook- Nichtnutzer genau deswegen auf +1 umsteigen)
2.Google mit dieser Aktion nicht allein Facebook schaden will, sondern dem Zusammenschluss aus Facebook und Bing. Warum sollte jedem einleuchten.. +1 für die Riesensuchmaschine
und 3., weil die Funktion mir vllt helfen wird, sinnvolle Infos aus dem doch im Moment total “sozial” überlasteten Netz zu ziehen. Gerade für Firmen, deren Mitarbeiterkonten miteinander verbunden sind, können so Informationen sinnvoll teilen. Die funktion ähnelt der von Facebook also doch nicht stark
Zuletzt möchte ich aber noch hinzufügen, dass ich Google wegen seiner Datenfischerei auch nicht besonders mag und es deswegen nicht oft nutze. Wer also davor Angst hat, einfach auf Privat stellen oder für diesen Zweck eine Fake- Adresse erstellen ;)
für diese Seite hat mir die Chrome-Ext. Disconnect 2 Facebook und 2 Google-Elemente geblockt. Soviel dazu.
(heißt: das Datensammelrennen der 2 hat schon längst begonnen & geht immerzu weiter)
Der like-button ist genauso daneben wie das verwirrte +1
@VornameNachname
Eine Fake-Adresse kannst du bei Google nicht einrichten, weil du für die Erstellung deines Google-Profils deine Handynummer angeben musst, um dich registrieren zu können.
Eher klick ich auf +1 als dass ich auf like klicke.
Facebook wird nicht geklickt – Punkt.
+1 @ Wattwandern :D
@Schwarzwälder
Ja stimmt und die Blutgruppe.. Mist!
Punkt 2 und 3 stimmen nicht (ganz).
Der Button für die Webseiten wird definitiv noch kommen, den +1 Tab auf den Profilseiten anzeigen zu lassen ist freiwillig und bald wird man wohl auch seine Kontakte besser von vornherein sortieren können. http://goo.gl/OdAfF
Außerdem geht es nicht darum dass man sieht wer was mag, sondern das das was man wirklich sucht durch die Empfehlungen besser und schneller gefunden wird.
Fazit: Die eine Hälfte dieses Blogposts stimmt nicht, die andere ist geflame.
Lediglich das mit dem Namen mag stimmen (sich aber an einem Versprecher hochzuziehen ist schon arm).
Ich glaube, es wird mal eine Sammelantwort des Hirnerweichten fällig:
1. Niemand wird gezwungen, auf den Like-Button zu klicken. Derzeit habe ich als Facebook-Nutzer immerhin die Chance, dass ein solcher Like-Klick nur von den Menschen gesehen wird, denen ich das in positiver Auswahl bei Facebook erlaube. Wer nicht bei Facebook ist, braucht sich durch den Like-Button nicht gestört zu fühlen.
2. Ja, ich habe hier Adsense und Analytics drin (für letzteres suche ich noch adäquaten Ersatz). Beides ist jedoch nur kritisch für Menschen, die einen Google-Account besitzen. Ohne selbigem erkennt Google allenfalls Browser wieder, und nicht mal das, wenn man nur ab und zu mal Cookies löscht.
3. Der große Unterschied zwischen Adsense/Analytics und +1 ist, dass in ersterem Fall Google Daten intern für sich auswertet, um bessere Werbung anbieten zu können, während letzteres für alle und jeden einsehbar zwangsweise veröffentlicht wird.
4. Dass ich bei Google meinen Freundeskreis nicht selber aktiv wählen kann, ist kein Argument, +1 nicht zu benutzen, sondern eines das zeigt, warum das Ergebnis, das Google zauber, irrelevant ist. Die oben verlinkte Option in Googlemail, Kontakte nicht mehr automatisch anhand von Mails zu erstellen ist dann doch sehr weit entfernt vom bewussten Auswählen und Ablehnen von Kontakten auf Facebook. Ich finde zum Beispiel keine Antwort darauf, wie Google eigentlich damit umgehen will, dass A gerne Kontakt von B sein möchte, B aber durchaus keinen Wert auf A legt.
aprilscherz
31. März +1 = na was kommt da wohl raus?
Wer in Echtzeit wissen will was los ist, muss informiert werden wo der gemeine Internetbenutzer unterwegs ist. Und das geht am besten über kleine Code Schnipsel, die der Webseitenbetreiber in seine Inhalte einbindet. Wir befinden uns meiner Meinung nach noch am Anfang von Social Search und wenn jemand mit einer besseren Idee, als es der Facebook Like Button ist, kommt wird er eine Chance haben.
Chancen und Risiken von Google +1: http://goo.gl/t5D5d