YouTube Disco: DJ, der keine Musikwünsche zulässt

YouTube hat in den vergangenen Tagen eine ganze Reihe neuer Projekte vorgestellt. Eins davon ist YouTube Disco. Gibt man dort in das Suchfeld einen Namen ein, soll man eine Playlist mit passenden Liedern des Künstlers und ähnlicher Interpreten erhalten. Das ist das gleiche Prinzip, das Last.fm deutlich professioneller umsetzt.

Gut, es ist ein Anfang, es ist nicht alles schlecht, man muss neuen Dingen eine Chance – und so weiter. Aber im Vergleich zu Last.fm schneidet das neue YouTube Music Discovery Project, kurz: YouTube Disco, beim ersten Versuch nur mäßig ab. Nur unwesentlich weniger kann die seit geraumer Zeit bestehende Playlist-Funktion auch. Dafür spielt die Playlist Musik ab, bei der YouTube Disco sich hartnäckig weigert.

Als Einstiegsbeispiel schlägt Disco zum Beispiel Beyoncé vor. Wählt man aber die Sängerin, überspringt Disco erstaunlicherweise alle Videos der Künstlerin und spielt als erstes Video ein Stück von Faith Evans. Die Playlist zeigt weiterhin Songs von Christina Aguilera an, die bei einem Klick aber ebenfalls übersprungen werden. An Urheberrechtsquerelen scheint es nicht zu liegen: Sucht man Videos von Beyoncé oder Christina Aguilera im Hauptkatalog von YouTube, spielt die Suchmaschine die Videos klaglos ab.

YouTube Disco
Das ist nicht Beyoncé! YouTube Disco überspringt verschiedene KünstlerInnen, obwohl es keine Urheberprobleme zu geben scheint.

Da scheint einfach etwas nicht zu funktionieren. Das Design des Katalogs ist nicht sonderlich spektakulär, die Funktion an sich aber leicht zu bedienen. Nett ist, dass Disco anscheinend thematisch benachbarte Künstler herausfindet und anzeigt. Das ist mit iTunes Genius zu vergleichen. Vom Video ist dafür nur ein sehr kleiner Ausschnitt zu sehen. Es geht um die Musik.

Alles in allem erinnert mich YouTube Disco an die im vergangenen Sommer Musikjukebox Roccatune. Das ganze steht und fällt aber natürlich mit der verfügbaren Musikauswahl. Und die scheint nicht nur bei Disco begrenzt, sondern aufgrund von Uneinigkeiten mit der Musikindustrie in letzter Zeit immer mehr auch im Katalog von YouTube selbst.

3 Gedanken zu „YouTube Disco: DJ, der keine Musikwünsche zulässt“

  1. @ Sven – naja da gibt es mit 100%iger Sicherheit bessere Seiten, die den selben oder sogar besseren Service anbieten wie zum Beispiel last.fm

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