Palm Pre kommt am 13. Oktober: O2 macht alles richtig und ist trotzdem zu spät dran

Wie ich gerade bei den Kollegen von Basic Thinking, Pocketbrain und noch vielen anderen Magazinen gelesen habe, bringt O2 in kürze das Palm Pre auf den Markt. Der mit Spannung erwartete “iPhone-Killer” ist aber leider keiner mehr – auch wenn O2 in Sachen Vertragsgestaltung kaum kundenfreundlicher agieren könnte.

So verkauft O2 das Palm Pre in Deutschland zwar exklusiv, man kann es aber auch mit den SIM-Karten anderer Hersteller verwenden. Hier unterscheidet sich O2 erheblich von T-Mobile und seinen vielfach kritisierten Knebenverträgen für das iPhone. O2 verkauft das Gerät entweder einmalig für 481 Euro oder – genauso teuer – in 24 Monatsraten à 20 Euro bei 1 Euro Anzahlung. In beiden Fällen wäre das Gerät ohne Vertrag. Es kann allerdings – ebenfalls anders als bei T-Mobile – mit allen Verträgen kombiniert werden.

Palm PreZu wenig Apps, zu spät dran

Ich sehe das ganze mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Noch im Frühjahr habe ich mich sehr auf das Pre gefreut. Technisch gesehen dürfte es dem iPhone ebenbürtig sein: Es hat Multitouch, ist ein wenig kleiner und handlicher als das iPhone und hat zusätzlich eine ausklappbare QWERTZ-Tastatur.

Darüber hinaus kommt es mit dem neuartigen, von Palm eigens entwickelten, mobilen Betriebssystem webOS. Das macht die iPhone-ähnliche Anwendung erst möglich – und ist zugleich der größte Schwachpunkt des Pre: Aufgrund der Eigenart des Systems gibt es für das Pre bislang nur ein paar Dutzend Apps. Den Rückstand gegenüber dem iPhone mit inzwischen weit über 70.000 Apps holt das webOS damit nicht mehr auf. Selbst wenn – wie man munkelt – Palms eigener App Store in diesen Tagen starten soll.

Sicher wird sich auch das Pre in Deutschland gut verkaufen, gerade wegen der fairen Konditionen. Dem iPhone signifikante Marktanteile abluchsen wird es aber nicht mehr. Dafür kommt es ein Jahr zu spät.

8 Gedanken zu „Palm Pre kommt am 13. Oktober: O2 macht alles richtig und ist trotzdem zu spät dran“

  1. Der Vorsprung bei den Apps ist gewaltig, aber auch wenn vor Einführung des iPhones die Bedeutung von zusätzlichen Programmen noch nicht so groß war wie jetzt, hätte man Apple abraten müssen, es gegen das weitverbreitete Win Mobile auf den Geräten der meisten Hersteller aufzunehmen. Und Google hätte mit Android nun wirklich nicht mehr starten sollen…

    Außerdem… So erfolgreich Apple mit seinem iPhone und dem App Store ist: Apple dominiert den Markt für Smartphones nicht. Die meisten verkauft immer noch Nokia. Und Microsoft ist ebenfalls noch gut dabei. => Palm muss Apple keinen einzigen Kunden abnehmen, um auf einen nennenswerten Marktanteil zurückzukommen.

    Sicher wird das Palm Pre am iPhone gemessen. Aber aufgrund der hohen Preise und der im Artikel zurecht kritisierten Einschränkung der Freiheit der Verbraucher hat Palm zwei sehr starke Verkaufsargumente.

    Das Problem liegt meiner Einschätzung nach in der aktuellen Schwäche Palms. Und O2 ist in Deutschland zumindest der kleinste der vier Netzbetreiber.

    Diejenigen Verbraucher, die nach technischen Daten und Preisen auswählen und kein stylishes Accessoire für ihr Ego benötigen – das geht nicht gegen Apple, sondern gegen die Poser ;-) – könnten das Palm Pre zu ihrem Favoriten erklären.

    Die Software-Seite ist wichtig, aber auch der durchschnittliche iPhone-Fan braucht keine 70.000 Programme zur Auswahl. Die entscheidenden Programme müssen überzeugen.

  2. ich kann mich nur an schlissen. ich werde mir den Plam Pre jedenfalls kaufen. wer 70.000 Programme braucht kann mich gleich einen PC kaufen

  3. Sicherlich muß sich der Palm Pre mit dem iPhone vergleichen lassen.

    Allerdings glaube ich nicht, daß sich die Zielgruppe so ohne weiteres vergleichen läßt. Der Palm Pre ist ein Smartphone, daß im Gegensatz zum iPhone deutlich mehr Business-Leute ansprechen wird. Das wird mehr so die Zielgruppe sein, die man heute mit Blackberrys durch die Gegend rennen sieht. Für die dürfte er sehr interessant sein.

    Denn die Verknüpfung dank Synergy der Kontakte über Kalender über Social Networks ist nachdem was ich bisher mitbekommen habe bisher ungeschlagen.

    Und – so bescheuert es klingen mag – der Palm Pre kann im Gegensatz zum iPhone mal eben schnell mit einem frischen Ersatzakku versorgt werden. Beim iPhone darf man sich erst eine Steckdose suchen. Das mag für den Normalanwender egal sein. Für den Business-Menschen ist es das nicht.

    Ich denke er hat eine Chance. Hängt auch davon ab wie gut O2 die Vorzüge des Gerätes rüberbringen wird und wie er von beim Endkunden hier in DE-Land ankommen wird.

    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das Gerät.

    Und bei den 70.000 Applikationen ist es schon jetzt mitunter ein Problem daraus das passende zu finden. Es gibt Programme doppelt und dreifach, die sich ein und demselben Thema annehmen von verschiedenen Anbietern. Und es gibt tüchtig viel Schrott und auch viel Überflüssiges.

    BTW. Werden die “Light” Versionen von Bezahl-Programmen in Apples Appstore, die zum Testen dienen, dabei auch mitgezählt?

    Fakt es, daß es sehr viel gute Software für die iPhones und iPods inzwischen gibt.

    Aber dank der Verwendung von HTML, CSS und JavaScript im MoJo-Framework dürfte es Entwicklern recht leicht fallen Apps für den Palm Pre zu erstellen. Sofern Palm / O2 es schafft die Entwickler auch für dieses Gerät zu begeistern, dürfte es auch dort bald ein interessantes Angebot an Zusatzsoftware geben.

    Also abwarten. ;-)

  4. Als alter Palm – User (zuletzt CENTRO) freue ich mich sehr auf das PRE mit seiner Hardwaretastatur. Ich denke man muß Apple dankbar sein für die intuitive und wirklich bahnbrechende Benutzerführung, aber das PRE ist, soweit ich von Berichten beurteilen kann, ist eine Weiterentwicklung. Und Programme entwickeln…Wieviel Mrd. Chinesen und Inder gibt es?
    Wie auch immer, Konkurrenz belebt das Geschäft! Das nützt uns allen Usern.

  5. mir fehlen die tasten am iphone auch. aber du hast völlig recht: das ding kommt ein halbes, wenn nicht ein jahr zu spät nach deutschland.

Kommentare sind geschlossen.