Keine Konkurrenz erwünscht: Warum Apple das Google Voice App nicht zulässt

Apple und Google haben Stellungnahmen an die US-Regulierungsbehörde FCC veröffentlicht, warum aus ihrer Sicht die geplante Telefon-Anwendung Google Voice nicht auf das iPhone darf. Die Darstellung ist erstaunlich übereinstimmend: Apple möchte ganz einfach keine Konkurrenz seiner eigenen Dienste.

Der zunächst beschuldigte Carrier AT&T, der das iPhone in den USA exklusiv verkauft, hat demnach wirklich nichts mit der Auseinandersetzung um Google Voice zu tun, wie beide Seiten übereinstimmend berichten.

“Google Voice gestaltet bekannte Telefonfunktionen einfach um”

Laut Apples am Freitag veröffentlichter Stellungnahme, die bereits Ende Juli an die FCC ging, hat Apple das Google-Voice-App nicht endgültig abgelehnt. Man prüfe es weiter, heißt es. Derzeit allerdings schicke Google Voice sich an, die dem Anwender vertrauten Telefon-Funktionen umzugestalten. Es klingt fast ein wenig trotzig: Man habe doch viel Zeit in die Entwicklung einer ansprechenden Benutzeroberfläche investiert, und das lasse man sich von Google Voice nun nicht kaputt machen:

[Google Voice] has not been approved because, as submitted for review, it appears to alter the iPhone’s distinctive user experience by replacing the iPhone’s core mobile telephone functionality and Apple user interface with its own user interface for telephone calls, text messaging and voicemail. Apple spent a lot of time and effort developing this distinct and innovative way to seamlessly deliver core functionality of the iPhone.

Googles Stellungnahme (PDF, Seite 4) bestätigt das. Demnach war Apples Marketing-Chef Phil Schiller persönlich in die Verhandlungen mit Google involviert. Es habe zahlreiche Telefongespräche und persönliche Treffen mit Googles Entwicklungs-Vizepräsident Alan Eustace gegeben.

Apple reagiert empfindlich auf Konkurrenz

Neben Google Voice ist auch Google Latitude bisher nicht für das iPhone zugelassen worden. Wie Google schreibt, habe Apple hier Bedenken wegen einer Verwechslungsgefahr mit Google Maps angegeben. Außerdem konkurriere das Geo-Tool Latitude mit bereits bestehenden Diensten. Auch hier habe es keine Gespräche mit AT&T gegeben.

Der Schriftverkehr offenbart das zunehmende Zerwürfnis zwischen den beiden Konzernen. Apple reagiert in der Tat empfindlich auf eine Konkurrenz der eigenen Dienste. Damit dürfte klar sein, dass der iTunes App Store keine offene Plattform ist und wohl auch nicht mehr werden wird. Konkurrieren Anwendungen Dritter miteinander (zum Beispiel Twitter-Clients), ist Apple das egal. Konkurrenz eigener Lösungen lässt Apple hingegen nicht zu. Selbst wenn sie von großen Namen stammen.

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