So, nun liegen sie also vor: Die Ergebnisse der deutschen Twitter-Umfrage von Thomas Pfeiffer, die Licht ins Dunkel bringen: Demnach ist die Twitter-Gemeinde im Schnitt 32 Jahre jung, männlich (74 Prozent) und gebildet (78 Prozent haben Abitur). Jeder zweite Befragte gab als Branche Medien & Information oder Marketing & Werbung an. 17 Prozent sind selbstständig tätig.
Immerhin circa 2.800 User beantworteten im März 2009 die Fragen, wie, wo und warum sie Twitter nutzen. Etwa vier von fünf Befragten lesen und schreiben selbst Beiträge auf Twitter, nur zwei Prozent lesen ausschließlich und posten gar nicht. Die Umfrageteilnehmer haben im Schnitt 151 Follower, folgen selbst aber “nur” 140 Accounts. Sie nutzen Twitter vor allem, um Infos zu bekommen beziehungsweise zu streuen und sich mit Freunden auszutauschen. 62 Prozent der Befragten nutzen Twitter – zumindest hin und wieder – von unterwegs. Niemand greift ausschließlich über die Weboberfläche auf Twitter zu. Etwa vier von fünf Usern benutzen häufiger eine Desktop-Anwendung als die native Weboberfläche von Twitter.
Geheimnisträger Frau
Besonders Frauen, die allgemein mit 25,7 Prozent in der Twitter-Gemeinde unterrepräsentiert sind, gehen kritisch mit dem Fakt um, wer ihre Sachen liest und der realen Person zuordnen kann: Nur 14 Prozent der Frauen verwenden ihren echten Namen als Twitter-Usernamen (bei allen Befragten: 21 Prozent), bei unter 20-Jährigen nutzen nur Jungs (18 Prozent) ihren echten Namen, aber kein einziges Mädchen. Zwölf Prozent der Frauen haben ihren Account geschützt, müssen also den Follower erst bestätigen (Männer: fünf Prozent).
Pfeiffer mutmaßt, das könnte daran liegen, dass sie häufiger über private Themen bloggen. Um zu klären, ob Twitterer mögliche Multiplikatoren sind, hat Pfeiffer nämlich auch das Thema abgefragt. Zwei von drei befragten Twitter-Nutzern betreiben demnach einen eigenen Blog, wobei lediglich die Hälfte das als Hobby angibt. Männer bloggen vor allem über Web 2.0, Privates und Technik – Frau vor allem, wie gesagt, über Privates, gefolgt von Web 2.0, Gesellschaft und Lifestyle.
Screenshots: Thomas Pfeiffer, Webevangelist
Jung und gebildet – na die Umfrage möchte ich sehen, bei der als offizielles Ergebnis mal was anderes herauskommt…
140 Leuten zu folgen, welchen Sinn ergibt das? Manch Nutzer schreibt so wenig, dass man ihm “gefahrlos” folgen kann, doch wie viele dieser “gebildeten” Menschen belästigt ihre Umgebung mit nichtssagenden Tweets…
Hier sehe ich eine grundlegende Schwäche von Twitter: Sich in einem typischen Sozialen Netzwerk mit Leuten zu verbinden, ist eine Sache. Zum Follower zu werden auf Twitter eine andere. Folgt man bei Twitter aber allen Leuten, zu denen man Kontakt hat oder irgendwie kennt, ist allein schon die Informationsmenge ein Problem, selbst wenn das alles Info-Perlen von 140 Zeichen sind.
Keine echten Namen: Mag sein, dass einige Nutzer anonym bleiben möchten. Einen ausgedachten Usernamen zu verwenden, ist an sich jas nicht ungewöhnlich im Netz.
Heute sind wieder neue comscore-zahlen zur twitter-nutzung veröffentlicht worden. demnach hält das Micro-Blog-Fieber weiter an: Alleine im April ist Twitter.com in den USA wieder um 83 Prozent auf 17 Millionen Besucher gewachsen. Man darf gespannt sein, wie sich das Wachstum international entwickelt hat.
Siehe: http://www.techfieber.de/2009/05/13/twitter-fieber-micro-blog-boom-halt-an-twitter-wachst-83-prozent-im-april/