Vorstufe zum Beamen ist längst erfunden: Teleportation für den Hausgebrauch

“Wäre schön, wenn du jetzt hier sein könntest”, sagte sie. “Kann nicht mal jemand das Beamen erfinden?” Auf absehbare Zeit wohl nicht, muss ich nach kurzer Recherche leider feststellen. Aber virtuelles Beamen, genannt 3D-Telepresence, gibt es schon heute – mit verblüffend realen Ergebnissen.

Das Beamen wie auf der Enterprise, genannt Matter Transmission (Transport von Materie), wird auf absehbare Zeit wohl eine Domäne des Science Fiction bleiben. Bislang wurden in der Physik noch nicht einmal einzelne Quanten von einem Punkt zu einem räumlich nicht verbundenen Ort übertragen. Das gleiche mit ganzen Organismen und Lebewesen zu versuchen, die dabei – idealerweise – auch noch am Leben bleiben, stellt eine noch viel höhere Hürde dar.

Tokio Hotel live aber nicht vor Ort

Also dann eher virtuelles Beamen, genannt Telepresence: Der Gesprächspartner erscheint per Beamer oder Bildschirm im Raum des Teilnehmers. Längst möglich seit immer besserer Beamer-Technik und Konferenzräumen, aber noch nicht sehr wirklichkeitsecht. Der Idealfall wäre eine Art Trainingsraum wie im Film “Matrix”: Umgebung und gewünschte Personen werden einfach in den White Room eingespielt.

Bis auf die veränderten Schwerkraftverhältnisse und Bewegungsfähigkeiten der Charaktere ist das eigentlich heute schon längst möglich. Alle Wände eines Raums mit Flachbildschirmen, Rückprojektoren oder eben Beamern mit virtueller Realität zu versehen, ist mit etwas Aufwand technisch möglich.

Was bislang meistens fehlte, war der 3D-Effekt. Die britische Firma Musion hat die optische Herausforderung mit einer hauchdünnen, halb durchscheinenden Folie gelöst und die Band Tokio Hotel in einem Kaufhaus als Hologramme live auftreten lassen:

Die Technik namens “Eyeliner” kommt der Wirklichkeit schon sehr nahe. Die sehr zurückhaltenden Reaktion der für gewöhnlich kreischenden Teenie-Fans zeigt aber wohl, dass die Macher für das wirkliche Aha-Erlebnis noch eine Schaufel nachfeuern müssen.

Fühlen, Schmecken, Riechen fehlt noch

Aber dann fand ich auf der Website von Musion noch dieses Video über 3D Telepresence, und ich muss schon sagen: wirklich nicht schlecht…

Bei idealen Lichtverhältnissen ist 3D Telepresence also schon erstaunlich real. Das virtuelle Beamen funktioniert in beide Richtungen, wenn beide Seiten die entsprechende Technik installiert haben. Ist wirkliche Teleportation da überhaupt noch notwendig? Schon, solange andere Sinne wie Fühlen und Schmecken noch fehlen. Es gäbe sicherlich einen Markt für Technik, mit der man sich auch tausende Kilometer entfernt die Hände schütteln, sich umarmen oder küssen kann.

Bitte schleunigst erfinden!

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