Das “Galore”-Magazin, auf dem Zeitschriftenmarkt nicht mehr zu finden, ist jetzt wie geplant mit einem neuen Webauftritt online. Dort sind die meisten Interviews aus der sechsjährigen Geschichte des Magazins frei verfügbar, neue sollen hinzukommen.

Das Webdesign wirkt noch etwas zusammengeschustert, einige Fotos fehlen. Die Redaktion entschuldigt sich dafür: Man habe nicht alles rechtzeitig fertig bekommen, werde aber nachrüsten. Die Redaktion, die Zeit ihres Bestehens immer wieder mit Geldknappheit zu kämpfen hatte, wird also allein im Web fortbestehen. An jedem Werktag soll ein neues Interview mit einer schillernden Persönlichkeit veröffentlicht werden. Aktuell ist es Jim Kerr, Frontmann der Simple Minds. Bisher sind 825 Interviews öffentlich zugänglich.

Galore im Web

“Galores” Sprung ins Web geschah zwar aus einer Not heraus – die Anzeigenkrise hatte dem Print-Magazin zugesetzt. Der neue Anlauf ist aber auch eine Chance. “Galore” soll sich jetzt über Werbung finanzieren. Da hilft der Zugriff auf den Long Tail, in dem Fall also Interviews aus dem Archiv. Sollte es dem Magazin gelingen, sich allein darüber und über den Verkauf des eigenen Interview-Buches zu finanzieren, könnte das als Positivbeispiel für andere Magazine und Zeitungen dienen, deren Auflage schwächelt. Ich drücke “Galore” jedenfalls die Daumen. Ich geb zu, ich bin ein Fan und habe die Interviews und Filmkritiken immer sehr gerne gelesen. Schön, dass es weiter geht!

Update, 8. Juli 15:45: Alexander Becker von Meedia stellt heute weitere Magazine vor, die es nur noch im Web gibt. Während sich “Brigitte Young Miss” und “Vanity Fair” im Web sehr ordentlich schlagen, sieht es für Max Online und Amica weniger günstig aus.


 
 
 

Ein Kommentar zu ““Galore”: Eine Zeitschrift geht ins Web”

  1. Moritz Hanebeck - 7. Juli 2009 um 15:10

    Warum man die neuen Interviews nicht per RSS abonnieren kann bleibt mir ein Rätsel. Email-Newsletter sind nicht wirklich Web 2.0… Naja, kommt vielleicht noch.

    Ich fand das Konzept immer ganz gut, habe mir aber die Zeitschrift auch nie gekauft, da mich meist nur ein, zwei Interviews interessiert haben. Das ist jetzt natürlich schon besser.

    Bleibt abzuwarten, ob man mit der Seite Geld verdienen kann.

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