Twitter hat die letzten Monate immer weiter umgebaut: Von der Tweetmaschine zur Tweetsdurchsuchmaschine. Das ganze war zielgerichtet: Twitter wird nun tatsächlich Werbung einblenden, allerdings nicht in den Timelines der Anwender, sondern in der Suchfunktion und nennt das ganze “Promoted Tweets“.
Debatten, wie das Geschäftsmodell von Twitter aussehen könnte und wie groß die Akzeptanz von Werbung sei, sind so alt wie der Microblogging-Dienst – und genauso alt die Frage, ob die Twitteria Werbung in ihrer Timeline akzeptieren würde, schließlich ist ja gerade Twitter ein Dienst, bei dem man sehr genau festlegen kann, wen und was man lesen will und wen und was nicht.
Als Twitter die Startseite auf Suchmaschine umstellte und anfing, Echtzeitsuchergebnisse an Google zu verkaufen, zeichnete sich bereits ein Bild ab, das nun durch “Promoted Tweets” abgerundet wird. Nicht die Timelines der User werden mit Werbung versehen, sondern die Suchergebnisse. Wann immer jemand in Zukunft die Echtzeit-Suche auf Twitter nutzt, um herauszubekommen, was derzeit zu dem Stichwort getwittert wird, wird an erster Stelle ein bezahlter Tweet eingeblendet.
Das könnte tatsächlich ein Weg sein, Geld einzufahren, der niemandem weh tut und der das Tätigkeitsfeld der PR- und Social Media-Berater nochmal erweitert. Positioniert ist Twitter damit jedenfalls hervorragend. Facebook-Walls enthalten viel mehr privaten Content und sind in der Form, wie wir das von Twitter kennen, nicht durchsuchbar. Buzz hat eine riesige Userbasis, schwächelt aber stark, da wohl der weitaus größte Teil aus Googlemail-Karteileichen bestehen dürfte. Das einzige wirkliche Konkurrenz-Produkt ist Google Caffeine. Hier wird spannend, ob Twitter auf eine (gefährliche) Konfrontation mit Google setzt, oder ob die beiden – wie bisher schon – kooperieren. Und natürlich die Frage aller Fragen: Wird auf derlei Werbetweets wirklich geklickt werden?
2 Gedanken zu „Promoted Tweets: Schafft Twitter die Quadratur des Kreises?“
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