13. Mai 2009 - Christina Gerling

Mit Cobocards soll das Lernen – vor allem das gemeinsame Lernen – wesentlich einfacher werden, behaupten die Gründer Jamil Soufan und Tamim Swaid. Die kostenlose Plattform bietet daher ein Lernsystem mit virtuellen Karteikarten an. Die Karteikarten lassen sich in relativ kurzer Zeit erstellen, wobei die Inhalte direkt im Online-Editor formatiert werden können. Ebenso können Grafiken und Bilder eingefügt werden, für Formeln steht der Online-Formeleditor LaTex zur Verfügung. Somit eignet sich Cobocards für Sprachen genauso wie für mathematische, naturwissenschaftiche und technische Fächer.
Alleine oder im Team
Natürlich kann man mit Cobocards auch alleine lernen, der eigentliche Sinn liegt allerdings in der Zusammenarbeit mit mehreren Leuten. Lernt man doch alleine, gibt es den Single-Modus, in dem man die Frage sieht, sich Gedanken darüber machen kann und dann die richtige Antwort aufdeckt. Der klare Nachteil liegt hier natürlich darin, dass man wesentlich mehr Arbeit hat (alle Karteikarten müssen selbst erstellt werden) und kein Feedback von anderen bekommt.
Gemeinsam erstellte Karteikarten können von anderen Teammitgliedern kommentiert und gegenseitig online abgefragt werden. Das gegenseitige Abfragen kann beispielsweise mittels VoIP (wie zum Beispiel Skype) oder auch über den integrierten Chat erfolgen. Dabei sieht der Fragesteller auf seinem Bildschirm die entsprechende Karteikarte mit Frage und Antwort, die Person, die abgefragt wird, nur die Frage. Entsprechend der Antwort kann die Frage nun als “gewusst”, “halb gewusst” oder “nicht gewusst” markiert werden. Wie oft die Fragen auf den einzelnen Karten richtig (oder falsch) beantwortet wurden, wird von Cobocards gespeichert, sodass der Lernfortschritt immer verfolgt werden kann.
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Immer griffbereit
Auch für das Auffinden einzelner Karten hat Cobocards eine Lösung: Sie können mit Schlagworten oder Quellenangaben versehen und dadurch schnell gefunden werden. Alle Teammitglieder können mit Blick auf die Kartenversion nachvollziehen, was verändert wurde. Da Cobocards eine Webapplikation ist, kann auf die Informationen auf den Karten von jedem internetfähigen Computer zugegriffen werden. Für diejenigen, die auch unterwegs lernen wollen oder nicht immer einen Computer zu Verfügung haben, lassen sich die Karteikarten auch ausdrucken.
Fazit: Ein praktisches Tool, das durch einfaches Handling und viele nützliche Funktionen überzeugt.
Und, wer hats erfunden? Die Aachner! Irgendwie haben Leute aus meinem Studiengang, älteren Semesters auch damit zu tun gehabt.
FH Aachen, ole.
Erfunden? – Na ja, Karteikasten ist ja eigentlich eine olle Kamelle, die nun zugegebenermaßen im Web deutlich bequemer ist. Aber auch dorft finden sich Vorgänger, die vielleicht weniger bekannt sind (www.cardtrainer.net).
Cobocards finde ich ganz nett, allerdings (wie Cardtrainer) zum Sprachenlernen eher weniger geeignet.
An unserer Schule testen wir nun seit 2 Wochen planet-tmx (www.planet-tmx.com), das mir insgesamt deutlich stärker erscheint. Die Karteikärtchen sind ein ganzes Stück flexibler und es gibt einen Vokabeltrainer speziell für Sprachen, der schon eine Menge Vokabeln mit Aussprache und Bildern enthält. Gerade der Vokabeltrainer bietet Möglichkeiten, die ich sonst noch nicht gefunden habe (z. B. Bilder, Synonyme, Lückentexte). Sehr starkes Konzept, die Umsetzung ist an der einen oder anderen Stelle noch nicht 100% (Beta), aber das wird hoffentlich noch…
PS: im Tag oben steht übrigens “virtulle” Karteikarten…
@Peter danke für den Hinweis, ist jetzt korrigiert.