YuccaTree Post + » Storys http://yuccatree.de Internet Feuillevard Tue, 30 Jun 2015 11:47:54 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.19 Schöne Feiertage! /2011/12/schone-feiertage/ /2011/12/schone-feiertage/#comments Fri, 23 Dec 2011 16:56:57 +0000 /?p=20521 Wir wünschen euch schöne Feiertage, ein wenig Ruhe und Abstand und ein großartiges Jahr 2012.

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Wir wünschen euch schöne Feiertage, ein wenig Ruhe und Abstand und ein großartiges Jahr 2012.

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GEMA vs YouTube: Ein Streit auf dem Rücken von Anwendern und Urhebern /2011/11/gema-vs-youtube-ein-streit-auf-dem-rucken-von-anwendern-und-urhebern/ /2011/11/gema-vs-youtube-ein-streit-auf-dem-rucken-von-anwendern-und-urhebern/#comments Sat, 26 Nov 2011 17:10:39 +0000 /?p=20482 Die Anzahl der in Deutschland gesperrten Musikvideos nimmt langsam unerträgliche Ausmaße an. Schuld ist der Streit zwischen YouTube und GEMA über eine Angemessene Vergütung. Quasi aus Notwehr verwenden Nutzer immer häufiger Proxys, um YouTube vorzuspielen, dass sie die Seite aus den USA oder einem anderen Land heraus aufrufen, wo die gesperrten Videos frei betrachtet werden […]

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Die Anzahl der in Deutschland gesperrten Musikvideos nimmt langsam unerträgliche Ausmaße an. Schuld ist der Streit zwischen YouTube und GEMA über eine Angemessene Vergütung. Quasi aus Notwehr verwenden Nutzer immer häufiger Proxys, um YouTube vorzuspielen, dass sie die Seite aus den USA oder einem anderen Land heraus aufrufen, wo die gesperrten Videos frei betrachtet werden können.

Das kann aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein, von dieser Haltung profitiert nämlich nur Google – durch das Schalten von Werbung, während die Urheber mit und ohne GEMA vom Kuchen nichts abbekommen. Johnny Häusler von Spreeblick hat eine Idee, wie man diesen Streit zu einer guten Lösung führen und zugleich viele Videos bei YouTube kurzfristig entsperren könnte. Unterstützenswert. Lest es euch mal durch. Vera Bunse möchte Unterschriften für diese Lösung auf diesem Pad sammeln.

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Googles ehemaliges Geschäftsmodell /2011/11/googles-ehemaliges-geschaftsmodell/ /2011/11/googles-ehemaliges-geschaftsmodell/#comments Thu, 24 Nov 2011 07:00:29 +0000 /?p=20471 Oft ist es ja so, dass man erst versteht, was etwas wert war, wenn es weg ist. Mir geht das so mit Google. Klar, man hielt immer in eine gewisse kritischen Distanz zu diesem Riesen. Seine Macht und seine Reichweite und vor allem auch seine Unersetzlichkeit machten es einem schwer, das Unternehmen nicht unheimlich zu […]

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Oft ist es ja so, dass man erst versteht, was etwas wert war, wenn es weg ist. Mir geht das so mit Google. Klar, man hielt immer in eine gewisse kritischen Distanz zu diesem Riesen. Seine Macht und seine Reichweite und vor allem auch seine Unersetzlichkeit machten es einem schwer, das Unternehmen nicht unheimlich zu finden.

Aber da gab es auch immer diese andere Komponente. Googles Erfolg kam nicht von ungefähr, er hatte gute Gründe. Google war das Unternehmen, das wie kein anderes das Web verstanden hatte. Auch wenn wir nicht mal wirklich verstanden, was genau sie verstanden hatten.

Doch die Zeiten sind vorbei. Und weil sie vorbei sind, geben sie den Blick frei auf das, was fehlt. Die Lücke, die klafft hat einen Umriss und eine Ausdehnung und erlaubt so, sie zu vermessen und zu beschreiben. Was ich hier tun möchte.

Was ist passiert? Seit Google G+ nicht nur eingeführt, sondern es als sein integralen, alles miteinander vernetzenden Dienst auserkoren hat, hat Google nicht nur eine ganze Menge Produkte und Dienste rausgeschmissen, sondern auch seinen zentralen Glaubenssatz. Der geht etwa folgendermaßen:

Das Internet ist unser Freund. Wenn das Internet sich weiterentwickelt – egal in welche Richtung, egal durch wen und wer daran verdient – es ist gut für uns.

Diese Haltung war es, die Google lange Zeit veranlasste, Dienste und Tools in die Runde zu werfen, die Dinge grandios erledigten und kostenfrei zu nutzen waren (und nein, es war nicht überall Werbung drauf). Und wenn man nach der Geschäftslogik dieser Freigiebigkeit fragte: siehe oben.

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Mit der Abschaltung vieler APIs bzw. der Kostenpflichtigmachung der Maps-API wird diese Politik zu Grabe getragen. Auch schon Google Plus weicht extrem von der einstigen offenen Grundhaltung ab. Keine (bis heute kaum eine) API, Contenteinschließung durch Circles, Realname-Policy, etc. Auch die Selbstverstümmelung des GoogleReaders zugunsten der bescheidenen Möglichkeiten auf Google Plus spricht dieselbe Sprache: Wir wollen nichts mehr weggeben. Wir wollen keinen anarchistischen Krautwuchs mehr. Wir wollen jetzt alles kanalisieren und kontrollieren.

Es ist an dieser Stelle hinzuzufügen, dass Google hier nicht eine Strategie fährt, die besonders neu ist. Dort, wo Google sich hinbewegt, sind schon alle. Da ist Facebook, da ist Yahoo!, da sind Microsoft und Apple. Es geht um die Kontrolle der Plattform, vertikale Integration, Eingrenzung und Ausbau des Ökosystems. Schließt die Tore!

Die Frage ist also eher: warum konnte Google so lange anders sein?

Antwort: Weil Google ein vollkommen queryologisches Geschäftsmodell hat (hatte?).

Google konnte nicht nur der anarchistischen und unkontrollierten Verbreitung des Internets gelassen zuschauen, sondern es war in seinem Interesse, diese Entwicklung auch unterstützen. Googles Geschäftsmodell war, die beste Query anzubieten, um sich in diesem Dschungel zurechtzufinden. Je größer, reichhaltiger und chaotischer der Dschungel war, desto wertvoller war Googles Dienstleistung, ihn für die Nutzer zu durchforsten.

Im Gegensatz zu Facebook, die die Leute auf ihre Plattform locken, um ihre Daten dann dort einzusperren, war für Google das ganze Web die Plattform. Facebook reduziert die Komplexität des Webs auf seine vereinfachenden Strukturen. Google reduzierte die Komplexität des Webs nicht, sondern perfektionierte nur die Query auf das Chaos. Das ganze Web war die Plattform und Google war das Tool – die Maske, die wie ein Layer darüber lag – die es erst nutzbar machte. Google war das GUI des Webs. (Wir reden oft über die “Macht des Links”. Aber was ist ein Link, wenn kein Algorithmus da ist, der ihn auswertet?)

Ich bin mir nicht ganz sicher, was Google dazu bewegt hat, diese Haltung aufzugeben. Sicher spielt der enorme Erfolg von Facebook eine Rolle. Facebook ist nicht sinnvoll indizierbar, weil die Daten von außen nicht zugänglich sind. Wenn sich aber ein Großteil der Kommunikationen hinter verschlossenen Türen abspielen, greift das Googles Geschäftsmodell an. Und die Funktionalität ihres Services.

Ich kann das nicht wirklich einschätzen, aber ich würde davon ausgehen, dass diese Gefahr durchaus handhabbar ist. Wer an das freie Web glaubt, gibt es nicht so schnell auf. Google hat es aber anscheinend getan. Wie ich finde, ohne Not.

Ich persönlich glaube weiterhin an das freie Web, trotz Facebook und jetzt Google+ (und obwohl auch Twitter immer weiter in die Richtung der Geschlossenheit marschiert). Auch wenn man nun davon ausgehen muss, dass man Google als Mitstreiter verloren hat. Aber es werden neue Anbieter kommen, ein neues Google, das mit einer neuen queryologischen Idee die ganze Reichhaltigkeit des Netzes zugänglich macht, ohne sie zu reduzieren.

PS: Was kann man tun? Antwort: Wer limited shared unterstützt Datensilos! Macht alles public, öffnet den Stream, vervielfältigt und spiegelt ihn! Privacy-Einstellungen sind der Feind des freien Webs!

Michael Seemann ist Kulturwissenschafter und Blogger. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie das Internet unsere Gesellschaft verändert. Seine Kernthese: Es ist keine Kontrolle mehr darüber möglich, welche Daten über uns wem zugänglich werden. Er glaubt aber trotzdem nicht an den Untergang der Zivilisation, sondern spürt den emanzipativen Potentialen eines solchen Kontrollverlustes nach. Michael Seemann trägt seine Gedanken dazu im Blog CTRL-verlust zusammen, aus dem dieser Text stammt.

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Kernkompetenzen /2011/11/kernkompetenzen-2/ /2011/11/kernkompetenzen-2/#comments Fri, 18 Nov 2011 10:58:42 +0000 /?p=20425 Guten Tag. Mit Deutschland geht es bergab. Nicht, dass dieser Umstand irgend welche Neuigkeiten beinhaltete – irgend was ist ja schließlich immer. Jetzt verhält es sich aber dergestalt, dass derzeit doch so einiges mehr schief geht, als man es aus dem politischen und wirtschaftlichen Alltagstrott gewohnt ist. Nicht nur, dass Parteien in der politischen Landschaft auftauchen, […]

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Guten Tag.

Mit Deutschland geht es bergab. Nicht, dass dieser Umstand irgend welche Neuigkeiten beinhaltete – irgend was ist ja schließlich immer. Jetzt verhält es sich aber dergestalt, dass derzeit doch so einiges mehr schief geht, als man es aus dem politischen und wirtschaftlichen Alltagstrott gewohnt ist. Nicht nur, dass Parteien in der politischen Landschaft auftauchen, deren Daseinszweck nach § 316c Strafgesetzbuch mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren geahndet wird. Nein, sie werden auch noch in Parlamente gewählt.

Man kann jetzt natürlich darüber streiten, ob man Konzepte wie “liquid democracy” sinnstiftend findet oder nicht – ein Zeichen setzen solche Parteien und ihre neuen Ansätze auf jeden Fall. Hier engagieren sich Menschen, die keine Berufspolitiker sind und deren Wahrnehmung von Demokratie und gesellschaftlichen Prozessen im Allgemeinen eine andere als die handelsübliche zu sein scheint.

Wunderrrr gescheeeeehn.

Was aber macht das mit der arrivierten Politikerkaste? Sie verfällt zunächst dem Wahn. Ältliche Herren bespringen jugendhafte Jungfern zwischen 16 und 40, konservative Politiker erklären sozialistisches Gedankengut zu ihrer ureigenen Kernkompetenz und Humanmedizinier verkaufen Krawatten wie geschnitten Brot.

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Betrachtet man das Wirken und Walten der aktuellen Bundesregierung jedoch im Gesamtpaket, drängt sich einem der Eindruck auf, dass hier seit Beginn der Regierungszeit so allerlei nicht nur stetem Wandel unterliegt, sondern “Kraut und Rüben” die erklärte Planungsvorgabe sind. Jetzt sitzen in so einer Bundesregierung ja keine Deppen, also meistens. Da diese Regierung aber irgendwie… komisch regiert, nagt der Zweifel weiterhin. Vor allem der Zweifel an den offensichtlich nicht nachvollziehbaren Gründen für das an den Tag gelegte Handeln. Da wir vom Guten im Menschen allgemein und dem besonders Guten im Wähler im Speziellen ausgehen, nehmen wir an, dass der mündige (und wahlberechtigte) Bürger selbstverständlich ein Gremium von Fachleuten bestellt, um unser schönes Land zum Nutzen aller zu verwalten und in eine blühende Zukunft zu führen.

Den landläufigen Vorurteilen, das Parlament und die Regierung bestünde nur aus “Großkopferten”, wollten wir uns nicht einfach beugen – deswegen war es an der Zeit, die Kompetenzen eben dieser uns regierenden Regierung genauer zu betrachten.

Was wir allerdings vorfanden, entpuppte sich als

Überraschungsei.

Der Aufbau der Bundesregierung sieht folgendermaßen aus:

  • Eine Bundeskanzlerin
  • Ein Vorzimmerherr für die Bundeskanzlerin
  • 13 Ministerien
  • Ein Kasperle

Aber schauen wir uns die Funktionsträger doch einmal etwas genauer an. Und, um der Kompetenz willen, ziehen wir auch gleich in Betracht, welchen Beruf sie ausüben, wenn sie gerade nicht regieren.

  • Die Bundeskanzlerin, Angela Merkel – Physikerin.
  • Der Kanzleramtsminister, Ronald Pofalla – Jurist.
  • Der Außenminister, Guido Westerwelle – Jurist.
  • Der Innenminister, Hans-Peter Friedrich – Jurist, Fachgebiet Testamentsvollstreckung.
  • Die Justizministerin, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger – Juristin.
  • Der Finanzminister, Wolfgang Schäuble – Jurist.
  • Die Arbeitsministerin, nennen wir sie der Kürze wegen Zensursula – Ärztin. Nein, nicht Rechtsmedizin.
  • Der Verteidigungsminister, Thomas de Maizière – Jurist.
  • Der Umweltminister, Norbert Röttgen – Ju… na, Sie wissen schon.

So. Die wichtigsten Ministerien haben wir schon mal durch. Fällt Ihnen etwas auf? Uns nicht. Alles ganz normal, bitte weitergehen. Kommen wir zu den eher… esoterischen Ministerien:

  • Die Familienministerin, Kristina Schröder – Soziologin.
  • Die Landwirtschaftsministerin, Ilse Aigner – Radio- und Fernsehtechnikerin.
  • Der Verkehrsminister, Peter Ramsauer – Müllermeister.
  • Die Bildungsministerin, Annette Schavan – Philosophin.
  • Der Entwicklungshilfeminister, Dirk Niebel – Verwaltungsfachwirt.
  • Der Gesundheitsminister, Daniel Bahr – Gesundheitsexperte.

Moment. Erkennen Sie den Fehler? Der Gesundheitsminister ist – Gesundheitsexperte. Verrückt. Und die Bildungsministerin hat tatsächlich eine Geisteswissenschaft studiert. Noch verrückter.

Damit kommen wir bei den 15 Genannten auf immerhin drei, die tatsächlich in gewisser Weise ein Ministerium leiten, das mit ihrer Ausbildung zu tun hat. Und die Schnarre hatte zumindest schon mal die Eier, auf’s Linoleum zu kotzen, als ihr ehemaliger Chef den ‘großen Lauschangriff’ durchprügelte. Zu deutsch: sie ist zurückgetreten, als sie die Politik ihrer Regierung für untragbar hielt. Wir finden, das hat einen Hauch von Führungsqualitäten.

Oh, jetzt hätten wir beinahe einen vergessen. Aber der ist ja auch irgendwie ein

Problembär.

Mit dem Wirtschaftsministerium verhält es sich ja nun mal so, dass es eigentlich den selben Kram machen soll wie das Finanzministerium. Dummerweise verderben viele Köche den Brei, also bekommt nur eines der beiden Ministerien Geld, um Gestaltungsspielräume zu schaffen. Das Wirtschaftsministerium ist es nicht. Man dachte sich also wohl, dass man, wenn es da schon nichts zu gestalten oder gar zu bestimmen gibt, einfach der nächste den Job als Minister bekommt, der grade im Weg steht.

Also entschied man sich für einen Mann aus dem Volke, namentlich Philip Rösler. Dieser verkauft in seiner Freizeit gerne Krawatten, hat also das Ohr am Herz des Volkes. Und da sitzt er nun auf seinem Sesselchen und… schweigt. Vor allem, seitdem die ‘Finanzkrise’ so richtig in Wallung gekommen ist.

Damit ist zumindest unserer bescheidenen Meinung nach hinlänglich geklärt, wer den Job des Kasperles in der aktuellen Bundesregierung mehr als befriedigend ausfüllt.

Nichtsdestotrotz bleibt irgendwie ein schaler Nachgeschmack, wenn man bedenkt, dass sieben der aktuell 16 Regierungsmitglieder

Juristen

sind. Nicht, dass wir etwas gegen Juristen hätten, Gott bewahre. Das ist ein grundehrlicher Beruf, der sich ausschließlich mit dem Guten, Wahren und Schönen beschäftigt. Aber eine Frage sei gestattet:

Wenn bei Ihnen zuhause das Klo verstopft ist, wen rufen Sie dann?

  1. Einen Priester.
  2. Einen Klempner.
  3. Einen Juristen.

Sehen Sie. Leider stellt uns die Bundesregierung vor eine andere Wahl:

Wenn Sie in Ihrem Land ein Problem mit Innen-, Außen, Verteidigungs-, Finanz- oder Umweltpolitik haben, wen rufen Sie dann?

  1. Einen Juristen.
  2. Einen Juristen.
  3. Einen Juristen.

Aber lassen wir das. Wir haben ja noch ein paar andere Minister, die Kraft ihrer geballten Kompetenz… oh.

Da wäre zum Beispiel die Familienministerin, deren Berufslaufbahn vor der politischen Karriere mit “studentische Hilfskraft” angegeben wird. Also, die gesamte berufliche Karriere. Nicht, dass wir etwas gegen studentische Hilfskräfte einzuwenden hätten. Irgend jemand muss die ganzen Habilitationen ja schreiben. Aber als… äh… Bundesminister? Also, von Deutschland, nicht San Marino? Hm.

Bevor wir Sie in die Nacht entlassen, wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten, was Juristen eigentlich machen, wenn sie nicht herumregieren. Oder herumeiern. Oder zwei Billionen Euro aus dem Fenster werfen. Oder den lieben langen Tag Atomkraftwerke an- und wieder ausknipsen. Oder… Na ja.

Juristen beschäftigen sich mit Gesetzen. So wie diesem hier:

Wir finden, dabei sollten sie es auch bewenden lassen, die Juristen.

 

Der Gastautor dieses Beitrags ist Christian Franke. Wenn er nicht gerade Gastbeiträge schreibt, ist Herr Franke ein gottesfürchtiger Mann und Vorbild für die Jugend. Er bloggt unter arschhaarzopf.wordpress.com und twittert unter ähnlichem Namen. Seine Brötchen verdient er damit, dass er Menschen am Telefon anschreit oder leise in Leitz-Ordner weint.

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Geld verdienen mit Twitter Folge 13: Tweets als eBook verkaufen /2011/11/geld-verdienen-mit-twitter-folge-13-tweets-als-ebook-verkaufen/ /2011/11/geld-verdienen-mit-twitter-folge-13-tweets-als-ebook-verkaufen/#comments Mon, 14 Nov 2011 16:25:46 +0000 /?p=20401 Das Problem ist bekannt: Wir prokrastinieren den ganzen Tag auf Twitter, haben Tausende liebevoll gehegte Follower, die uns in Form kleiner Sternchen auf Favstar applaudieren, aber all das ändert nichts daran, dass das Jobcenter nur 364 € und die halbe Miete unserer überteuerten Gentri-Wohnung im Szene-Kiez überweist, sodass wir gezwungen sind, das dritte Zimmer illegal […]

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Das Problem ist bekannt: Wir prokrastinieren den ganzen Tag auf Twitter, haben Tausende liebevoll gehegte Follower, die uns in Form kleiner Sternchen auf Favstar applaudieren, aber all das ändert nichts daran, dass das Jobcenter nur 364 € und die halbe Miete unserer überteuerten Gentri-Wohnung im Szene-Kiez überweist, sodass wir gezwungen sind, das dritte Zimmer illegal an BWL-Studenten zu vermieten, die mehr verdienen als wir selbst?

Bisher galt als Ausweg für bezahltes Twittern die Karriere als Social-Media-Berater. Seitdem dieser Beruf in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch irgendwo hinter Politiker und Gebrauchtwagenhändler rangiert und es kaum noch Klaviere in Puffs gibt, muss eine andere Lösung her: die Literatennummer.

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Jan-Uwe “@Vergraemer” Fitz macht es vor. Nach Erscheinen seines Romans “Entschuldigen Sie meine Störung“, den ich besprechen werde, sobald ich ihn zu Ende gelesen habe, was schwierig ist, weil – (nein, das kann ich nicht schreiben, ich kann nicht) – weil ich bei jedem Versuch nach spätestens drei Seiten unter Lachkrämpfen zusammenbreche… Also nochmal: Nach Erscheinen seines Buches gibt der @Vergraemer jetzt eine Sammlung von mehr als 3000 seiner besten und witzigsten Tweets als eBook (iTunes-Link) heraus. Das ganz kostet nur 2,99 Euro, also weniger als 0,09 Cent pro Tweet. Im Gegenzug braucht man sie nicht zu faven.

Ich kaufe mir das eBook auf jeden Fall, schon alleine damit Jan-Uwe sich mal wieder einen ordentlichen Döner leisten kann. Also würde, wenn ich es nicht schon als Rezensionsexemplar bekommen hätte. Seitdem unterhalten mich seine Tweets auf dem iPhone immer dann, wenn ich unterwegs kein Netz habe oder Twitter down ist. Man merkt fast keinen Unterschied, außer dass die Bedienung ungewohnt ist und man keine DMs verschicken kann. Ach so: wer mit iTunes nichts anfangen kann, bestellt sich das ePub bei Libri.

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Facebook, was kannst du eigentlich?! /2011/10/facebook-was-kannst-du-eigentlich/ /2011/10/facebook-was-kannst-du-eigentlich/#comments Fri, 28 Oct 2011 17:49:05 +0000 /?p=20384 “Uh. Facebook!” sagt er und verzieht das Gesicht, als würden wir über einen ekligen Ausschlag an den Hoden reden. “Da bin ich nicht. Die spionieren einen aus.” Ich nicke geflissentlich. “Die verkaufen deine Daten.” Ich nicke gelangweilt. “Diese ganze personalisierte Werbung, man verkauft sich ja selbst. Für ein paar digitale Schafe, die man anderen hinterher […]

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“Uh. Facebook!” sagt er und verzieht das Gesicht, als würden wir über einen ekligen Ausschlag an den Hoden reden. “Da bin ich nicht. Die spionieren einen aus.” Ich nicke geflissentlich. “Die verkaufen deine Daten.” Ich nicke gelangweilt. “Diese ganze personalisierte Werbung, man verkauft sich ja selbst. Für ein paar digitale Schafe, die man anderen hinterher werfen kann.” Ich nicke weiter und überlege, wie ich am geschicktesten den Raum verlassen kann, ohne unhöflich zu wirken.

Personalisierte Werbung geht mir gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei. Natürlich finde ich es erstaunlich, dass ich, seitdem ich in Berlin wohne und das bei Facebook auch angegeben habe, Werbung für Berlinkram kriege. Was genau ich mit ‘nem Berliner Hotel jetzt machen soll, ist mir dennoch schleierhaft. Ich meine, Köpenick liegt nicht gerade zentral, aber auch nicht so weit draußen, dass ich im Hotel schlafen muss, wenn ich mal abends was in Mitte mache.

Da Facebook ebenfalls weiß, dass ich weiblich bin, werden natürlich auch jede Menge Schuh- und Klamottenseiten beworben, da man offenbar das Klischee liebt, dass es das ist, was Frauen nun mal wollen im Leben. Schuhe und Klamotten. Das und Babies. Und dann Schuhe und Klamotten für das Baby. Ein ewiger Kreislauf, der sicherlich schon irgendwo im Alten Testament eingehend beschrieben wurde.

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Aktuell werden mir Strickkleider, diese White-Trash-Trailer-Park-Ugg-Dingsstiefel, “Trendiger” (har har) Schmuck, “Mein neues Herbstoutfit”, “Fashion für frostige Tage” von Tchibo, sowie ein Groupon-Rabatt für einen Poledance-Workshop, sowie die direkte Frage: “Du willst abnehmen?” angeboten.

Und ja, Facebook hat mich so eben fett genannt.

Dennoch. Mit nichts von dem kann ich wirklich etwas anfangen. Und nachdem ich sogar eine Zeitlang immer brav die unpassenden Anzeigen mit der Anmerkung “Uninteressant” weggeklickt habe, muss ich zu dem Schluss kommen, dass Facebook vielleicht unsere Daten hat, sie vielleicht auch verwendet, um gezielt Werbung zu schalten und so Knete zu machen, dies aber nicht sonderlich erfolgreich tut. Also vielleicht Knete machen, das schon, aber egal, welcher Algorithmus unsere Daten verwendet, verwurstet und am Ende als Fuzzi-Anzeige im Browser wieder ausspuckt, es scheint kein sehr funktionierender Algorithmus zu sein.

Im Gegenteil. Je öfter ich Anzeigen wegklicke und wahrheitsgemäß beantworte, warum ich dies tue, desto weniger passen die nächsten zu mir, meiner Persönlichkeit und meiner in meinem Facebook-Profil angegebenen Interessen.

Habe ich “1984″ nicht oft genug gelesen, dass mir die Verwertung meiner Daten keine Angst macht? Dass es mir furzegal, wenn Payback weiß, wie oft ich mir Shampoo und Mascara kaufe und mir für diese Informationen auch noch einen DVD-Player und eine Kaffeemaschine schenkt? Bin ich eine kleine Konsumhure?

Ganz ehrlich, ich wäre hoch erfreut, wenn Facebook es gebacken kriegt, die Dinge, die in meinem Profil stehen, so zu verwerten, dass mir Sachen angezeigt werden, die mich interessieren. Bücher, die ich lesen und kaufen möchte. Geschäfte, die ich besuchen möchte. Alles rund um Theater, Kultur und Kunst in Berlin, um Menschen, die mich inspirieren. Es gäbe soviel, was Facebook machen könnte. Wenn es nur beginnen würde, mich richtig auszuspionieren, meine Daten endlich vernünftig, pragmatisch und zielorientiert auszubeuten.

Solange es das nicht macht, sehe ich keinen Grund mich vor Facebook und Konsorten zu fürchten und werde meinem neuen Hobby nachgehen und der inneren Wonne frönen, die meinen Körper durchströmt, wenn ich nun bei allen Werbesachen, die ich wegklicke, als Grund “Sexuell explizit” oder “Anstößig” auswähle. Einfach nur, weil ich es kann.

Und bis dahin hätte ich nur eine einzige, klitzekleine Frage:

Facebook, wie genau bist du auf diesen Trichter gekommen?!

Claudia Haessy ist professionelle Prokrastineuse und misanthropische Utopistin. Die schlechteste Vegetarierin der Welt würde gerne Pfeife rauchen und bloggt unter orbis-claudiae.blogspot.com, wo sie obigen Text auch zuerst veröffentlicht hat.

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Die Occupy-Bewegung und das Medienversagen /2011/10/die-occupy-bewegung-und-das-medienversagen/ /2011/10/die-occupy-bewegung-und-das-medienversagen/#comments Mon, 17 Oct 2011 12:17:28 +0000 /?p=20352 Seit Monaten schwappen massive Demonstrationen um die Welt. Sie kosten Regierungschefs schonmal Amt und Leben. Im Detail mögen Sie unterschiedliche Ziele vertreten, je nachdem ob es um den arabischen Frühling geht, um die die spanische Bewegung der “Empörten” oder neuerdings um OccupyWallstreet. Allen gemeinsam ist, dass sie trotz ihrer Wichtigkeit in den Medien fast nicht […]

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Seit Monaten schwappen massive Demonstrationen um die Welt. Sie kosten Regierungschefs schonmal Amt und Leben. Im Detail mögen Sie unterschiedliche Ziele vertreten, je nachdem ob es um den arabischen Frühling geht, um die die spanische Bewegung der “Empörten” oder neuerdings um OccupyWallstreet. Allen gemeinsam ist, dass sie trotz ihrer Wichtigkeit in den Medien fast nicht vorkommen.

Meldungen gibt es bestenfalls mal am Rande. Wenn es doch zu so etwas wie Berichterstattung wie in Libyen oder Ägypten kommt, dann um Wochen zu spät und weil es einfach nicht mehr zu übersehen ist. Ich möchte nicht so weit gehen, da Absicht zu unterstellen – die Medien sind einfach viel zu sehr auf den politischen Regelbetrieb mit seinen vorfahrenden Autos und in die Mikrophone gelaberten Worthülsen geprägt.

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Einstweilen versucht die New Yorker Polizei, friedliche Demonstranten mit Gewalt und Pfefferspray von der Wall Street zu vertreiben, wo sie mittlerweile seit Wochen campieren. Zentrale Aussage: “Wir sind die 99%” – also diejenigen, die nicht über Gelder und Macht verfügen. Sie demonstrieren dagegen, dass die Anhäufung von Vermögen und Geld längst nicht nur die “soziale Schere” weit auseinander klaffen lässt, sondern auch dazu führt, dass immer mehr politische Entscheidungen jenseits demokratischer Institutionen aus Geldzwängen und auf Lobbydruck hin getroffen werden. Geld und Banken regieren die Welt – mittlerweile in einem unerträglichen Ausmaß.

Quelle: New York Times

Sicherlich gibt es ein unglaubliches Wohlstandsgefälle zwischen arabischen Revolutionären, amerikanischen Demonstranten und – sagen wir – der deutschen Anti-S21-Bewegung. Bemerkenswert ist jedoch das globale Aufflammen dieser Protestbewegungen mit einem kleinsten gemeinsamen Nenner: der Forderung nach mehr Mitbestimmung, Demokratie und Transparenz. Die Bigotterie auch der amerikanischen Regierung zeigt sich in folgendem Video, das Ereignisse rund um “OccupyWallstreet” gegen Aussagen von Hillary Clinton und Barack Obama schneidet, als noch “nur” in Arabien demonstriert wurde.

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Wir hatten ein ereignisreiches Wochenende: Innenminister Friedrich hat zugegeben, dass der Bundestrojaner auch von Bundesbehörden wie dem BKA eingesetzt wurde und Deutschland seine Bürger mit verfassungswidrigen Mitteln ausspioniert. Die OccupyWallstreet-Demonstrationen schwappten Samstag um den Globus: Hunderttausende auf der ganzen Welt demonstrierten zeitgleich. In Berlin räumten Polizisten ohne Namensschilder gewalttätig ein friedliches Demonstrantencamp auf dem Platz der Republik.

In der ARD talkt Günther Jauch über Alkohol und die “Bild” titelt heute morgen… ach vergessen wir’s.

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Bundestrojaner: Big Brother ist watching your PC – Geschichte eines Vertrauensverlustes /2011/10/bundestrojaner-big-brother-ist-watching-your-pc-geschichte-eines-vertrauensverlustes/ /2011/10/bundestrojaner-big-brother-ist-watching-your-pc-geschichte-eines-vertrauensverlustes/#comments Sun, 16 Oct 2011 16:37:39 +0000 /?p=20326 27. Februar 2008: Das Bundesverfassungsgericht verbietet jegliche Online-Durchsuchung von Computern. 8. Oktober 2011: Der CCC veröffentlicht im Zusammenspiel mit “FAZ” und “Zeit” den Bundestrojaner, der genau das tut, was das Verfassungsgericht 2008 verboten hat. Der Einsatz in immer mehr Bundesländern wird bekannt, und schließlich gibt Innenminister Friedrich zu, dass die Spionage-Software auch vom BKA eingesetzt […]

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27. Februar 2008: Das Bundesverfassungsgericht verbietet jegliche Online-Durchsuchung von Computern. 8. Oktober 2011: Der CCC veröffentlicht im Zusammenspiel mit “FAZ” und “Zeit” den Bundestrojaner, der genau das tut, was das Verfassungsgericht 2008 verboten hat. Der Einsatz in immer mehr Bundesländern wird bekannt, und schließlich gibt Innenminister Friedrich zu, dass die Spionage-Software auch vom BKA eingesetzt wurde.

Am Anfang stand die “Online-Durchsuchung”. Schon der Name beschönigt, was da passiert: Während bei einer klassischen Durchsuchung die Polizei vor der Haustür steht, einen von einem Richter unterschriebenes Papier hochhält und man ihr zusehen kann, wie sie die Wohnung durchwühlt, findet eine “Online-Durchsuchung” heimlich statt, ohne dass der Überwachte etwas davon erfährt. IP-Telefonate werden genauso abgehört wie E-Mails mitgelesen. Surfen im Web oder arbeiten mit Excel – das gesamte Tun und Lassen am Computer wird aufgezeichnet und an staatliche Stellen übermittelt. Ein Keylogger zeichnet Passwörter auf und Zugangsdaten zum Homebanking. Ein Modul erlaubt späteres Nachladen weiterer Funktionen und Behörden können jederzeit Daten auf dem überwachten Rechner ablegen – auch gefälschte Beweise, ohne dass der Überwachte später eine Chance hätte, seine Unschuld zu beweisen. So etwas ist so ähnlich schon passiert. Die Überwachung per Bundestrojaner ist also in Deutschland aus gutem Grund verboten und sollte ins Reich der Dystopien gehören irgendwo zwischen “1984″, “Brazil” und “Minority Report”. Leider tut sie das nicht.

Rein rechtlich gesehen gibt es ein Schlupfloch: Die Überwachung von Telefongesprächen. In Deutschland ist das innerhalb enger grenzen legal – Stichwort “Großer Lauschangriff“. Der soll, so wünschen sich das die Ermittlungsbehörden, auch möglich sein, wenn ein Verdächtiger per Computer telefoniert, zum Beispiel mit Skype. Bezeichnet wird das ganze als “Quellen-TKÜ” und das ist der Ansatzpunkt, über das dann doch der Bundestrojaner seinen weg auf die Festplatten der Republik und schließlich zum CCC fand. Allerdings darf die Software wirklich nur genau eine Sache können – nämlich Skype-Telefonate abhören. Das ist beim Bundestrojaner nicht der Fall. Alle digital durchgeführten Abhörmaßnahmen der letzten drei Jahre waren also verfassungswidrig.

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Innenministerium und BKA dementierten erst, dass die vom CCC gefundene Software überhaupt aus staatlicher Hand stammt. Als sich dies nicht mehr leugnen ließ, behauptete Innenminister Friedrich, der Bundestrojaner sei nie auf Bundesebene eingesetzt worden. Klar war nur, dass der “Staats-, Bayern-, Euro- oder Landestrojaner”, wie das Ding jetzt hieß, in Bayern eingesetzt wurde - übrigens unter Mitverantwortung der bayrischen FDP-Chefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Dort hat das Landgericht Landshut den Einsatz dieses Jahr verboten, weil die der Trojaner regelmäßig Screenshots vom überwachten Computer verschickt, was über ein Abhören von Skype-Telefonaten deutlich hinaus geht. Eine rechtliche Grundlage für den Einsatz des Trojaners gibt es bis heute also weder in Bayern noch in anderen Bundesländern. Das wird nicht nur in Bayern ignoriert: Die digitate Abhörwanze wird auch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen eingesetzt. Letzteres ist besonders krass, führte doch die in Düsseldorf 2006 gestartete “Online-Durchsuchung” zum eingangs erwähnten Urteil des Verfassungsgerichtes. Das ist aber fast schon egal, da Innenminister Friedrich heute im FAZ-Interview zugab, was er wenige Tage zurvor noch leugnete – dein Einsatz des Bundestrojaners durch das BKA und andere Bundesbehörden.

In Deutschland setzen Bundes- und Landesbehörden also widerrechtlich Software zur Überwachung und Manipulation von Computern gegen die eigenen Bürger ein. Um sie zu installieren, brechen sie in Wohnungen ein, verschicken Computerviren per Behörden-E-Mail oder “untersucht” der Zoll auf Flughäfen mal kurz einen “verdächtigen Laptop”. Nicht einmal zum Abhören von Skype-Telefonaten wäre dieser Aufwand legal – Skype arbeitet nämlich mit Ermittlungsbehörden zusammen und erlaubt das Mithören von Telefonaten. Es ist vollkommen unnötig, zu diesem Zweck, einen Trojaner auf dem Zielrechner zu installieren – LKA, BKA & Co. müssten sich nur an Skype wenden. Die Einsätze in Bayern zeigen jedoch, dass die Software mindestens auch zum Anfertigen von Screenshots benutzt wurde. Es ist offensichtlich, dass der Bundestrojaner zu keiner Zeit nur dem Mithören von Telefonaten diente. Nähme man das Grundgesetz und das Verfassungsgericht ernst – es müssten gerade eigentlich die Innenminister der meisten Bundesländer, Bundesinniminister Friedrich, BKA-Chef Ziercke sowie mehrere LKA-Chefs ihren Rücktritt bekannt geben. Dass sie das nicht tun zeigt, wie weit unsere Regierungen und Polizeibehörden sich vom Boden des Grundgesetzes entfernt haben.

Einmal mehr richten sie gewaltigen schaden an und provozieren einen weiteren Vertrauensverlust der Bürger in den Staat. Pavel Mayer, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, legt das ganze in der FAZ noch mal von anderer Seite aus dar.

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Klare Ansage: klarer Preis! Klarer Reinfall? /2011/10/klare-ansage-klarer-preis-klarer-reinfall/ /2011/10/klare-ansage-klarer-preis-klarer-reinfall/#comments Thu, 13 Oct 2011 09:42:29 +0000 /?p=20302 Da hat Media Markt also mal wieder so richtig auf die Kacke gehauen: Klare Ansage: klarer Preis. UVP. AGB. LMAA. Aha! So ein bisschen finde ich es ja witzig, wie sich alle die Mäuler zerreißen oder gar schämen. Sehr verwirrend finde ich den Werbespot auch. Den muss man schon drei bis fünf Mal abspielen, um […]

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Da hat Media Markt also mal wieder so richtig auf die Kacke gehauen: Klare Ansage: klarer Preis. UVP. AGB. LMAA. Aha!
So ein bisschen finde ich es ja witzig, wie sich alle die Mäuler zerreißen oder gar schämen. Sehr verwirrend finde ich den Werbespot auch.

Den muss man schon drei bis fünf Mal abspielen, um so langsam dahinter zu kommen was Media Markt uns jetzt mitteilen möchte. Das wiederum ist doch genial: Niemand versteht den Werbespot auf Anhieb und müssen sich den ganz oft ansehen oder gar die Media Markt Kampagnen Seite ansurfen oder den Flyer durchblättern. Perfekt. So funktioniert es: Verwirrung stiften und alle kommen von alleine.

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Was steckt denn jetzt dahinter? Was möchte Media Markt uns gerne mitteilen? Sie selbst sagen, “Das ist nicht nur Werbung, sondern ist Teil unserer Multikanalstrategie. Wir werden zukünftig das Online- und das stationäre Geschäft eng miteinander verknüpfen.” (FAZ, 02.10.11 ). Dabei wirkt die gesamte Kampagne auf mich wie ein Angriff auf den gesamten online Handel und ich Frage mich so oder so ähnlich: “Hat Media Markt eigentlich die letzten 10 Jahre geschlafen?” (Werbewelpen, 11.10.2011).

Ob Angriff auf den E-Commerce oder doch eher Verzahnung mit dem E-Commerce scheint hierbei nicht die einzige Unklarheit zu sein. Der Preisvergleich Preis.de, der die Kampagne offensichtlich als Angriff auf den E-Commerce wahrnimmt, hat sich eine Woche lang intensiv mit dem Programm der Kampagne, deren Versprechungen und Umsetzung in einzelnen Filialen in Berlin auseinander gesetzt. Ziel: wie klar ist der klare Preis von Media Markt? Herausgefunden haben sie, dass fast keine Punkte des Kampagnen Programms umgesetzt werden.

Vielleicht braucht es noch ein Weilchen bis die einzelnen Filialen auf die Kampagne von oben reagieren können? Wahrscheinlich nicht.

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Wie schützen vor dem “Staatstrojaner”? /2011/10/wie-schutzen-vor-dem-staatstrojaner/ /2011/10/wie-schutzen-vor-dem-staatstrojaner/#comments Mon, 10 Oct 2011 13:53:23 +0000 /?p=20294 Großer Coup des CCC: Staatliche Spionage-Software, auch bekannt als “Bundestrojaner” oder “Bayerntrojaner” ist aufgetaucht. Die Analyse ergab grobe Schwachstellen und eine Ignoranz gegenüber den Vorgaben des Verfassungsgerichtes, die man nur noch als haarsträubend bezeichnen kann. Bleibt die Frage: Wie schütze ich mich davor? Eigentlich soll er ja nur Telefonate überwachen, die via Skype geführt werden […]

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Großer Coup des CCC: Staatliche Spionage-Software, auch bekannt als “Bundestrojaner” oder “Bayerntrojaner” ist aufgetaucht. Die Analyse ergab grobe Schwachstellen und eine Ignoranz gegenüber den Vorgaben des Verfassungsgerichtes, die man nur noch als haarsträubend bezeichnen kann. Bleibt die Frage: Wie schütze ich mich davor?

Eigentlich soll er ja nur Telefonate überwachen, die via Skype geführt werden – alles was darüber hinaus geht, ist in Deutschland ausdrücklich verboten. Der vom CCC entdeckte Trojaner enthält aber nicht nur einen Keylogger und eine Funktion, die Screenshots macht und übermittelt, sondern auch die Möglichkeit, Module beliebig nachzuladen und reißt nebenher gewaltige Sicherheitslöcher ins infizierte System. Mittlerweile ist auch sicher, dass dieser “Staatstrojaner” echt ist, vom LKA Bayern stammt und für mehr als nur das Abhören von Telefonaten eingesetzt wurde.

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Besonders häufig wurde die Frage gestellt, wie man sich davor schützen könne. Die Antwort ist banal wie unbefriedigend: Mit Anti-Viren-Software. Seit der “Staatstrojaner” enttarnt wurde, haben die Hersteller die Signatur des Schädlings in ihre Software aufgenommen und verbreiten sie über Updates. Unbefriedigend ist das, weil die Software schon drei Jahre alt ist. Es dürfte eine ganze Reihe von Computerviren zu geben, die eben noch nicht bekannt sind, und entsprechende heuristische Funktionen der Anti-Viren-Programme sind in der Bekämpfung unbekannter Viren nur mäßig erfolgreich und schlagen oft falschen Alarm.

Natürlich gibt es viele Tipps wie Windows nicht als Administrator zu nutzen, sichere Browser zu verwenden, keine Mail-Anhänge zu öffnen usw. – das hilft aber denjenigen auch nicht weiter, denen ein solcher Trojaner am Flughafen vom Zoll heimlich draufgespielt wird. Dabei gibt es zumindest vorläufig noch eine äußerst einfache Methode, einigermaßen sicher zu gehen, dass der eigene Rechner frei von Schädlingen ist: Linux nutzen oder einen Mac.

Zwar haben auch diese Systeme Sicherheitslücken, aber Viren, Trojaner und anderes Getier existieren nach hier wie vor nur im Labor, nicht jedoch in “freier Wildbahn” und auch den “Staatstrojaner” gibt es bisher nur für Windows. Nein, das ist kein Witz, das ist Realsatire.

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Weltbild und Hugendubel: Bohei um den eBook-Reader /2011/10/weltbild-und-hugendubel-bohei-um-den-ebook-reader/ /2011/10/weltbild-und-hugendubel-bohei-um-den-ebook-reader/#comments Fri, 07 Oct 2011 09:25:04 +0000 /?p=20278 Die Bücherketten Weltbild und Hugemdubel hat gestern einen großartigen PR-Coup gelandet. Zahllose Blogs, Zeitungen und Online-Medien berichteten darüber, dass als Reaktion auf Amazons Kindle für 99 Euro nun ein eBook-Reader für ganze 69 Euro angeboten wird. Betrachtet man die Meldung näher, fragt man sich allerdings, warum da so ein Medienrummel drum gemacht wird. Das Ding ist […]

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Die Bücherketten Weltbild und Hugemdubel hat gestern einen großartigen PR-Coup gelandet. Zahllose Blogs, Zeitungen und Online-Medien berichteten darüber, dass als Reaktion auf Amazons Kindle für 99 Euro nun ein eBook-Reader für ganze 69 Euro angeboten wird. Betrachtet man die Meldung näher, fragt man sich allerdings, warum da so ein Medienrummel drum gemacht wird. Das Ding ist nämlich nichts Neues.

Es gibt Reader und Reader: Solche mit einem eInk-Display, das unbeleuchtet ist und wie bedrucktes Papier wirkt. Sie benötigen Strom nur zum Umblättern und wenn man mit ihnen ins Netz geht. Ihr Akku hält dementsprechend wochenlang und man kann so ein Gerät mit an den Strand und auf Reisen nehmen, ohne ein Netzteil mit sich herum zu schleppen. Sie sind klein und leicht wie ein Taschenbuch, erfüllen nur einen Zweck, den aber nahezu perfekt.

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Der eBook-Reader von Weltbild und Hugendubel ist kein solches Gerät. Es handelt sich um ein stark reduziertes Tablet mit leuchtendem LED-Display, das alle paar Stunden an die Steckdose muss. Das muss kein Nachteil sein. Manche Leute lieben es, auf leuchtenden Screens im Dunkeln lesen zu können, während andere die Papierähnlichkeit von eInk schätzen, das sich auch prima in der Sonne lesen lässt.

Einen riesigen Nachteil des Kindle möchte an dieser Stelle nicht verschweigen: Er kann (ohne Verrenkungen) kein ePub – freie Bücher lassen sich nur über Umwege draufspielen – das ist ein Vorteil des Weltbild-Readers. Reader mit e-Ink, die das können, sind derzeit noch ein gutes Stück teurer – Amazon finanziert da quer. Ob ein Billig-Reader mit LED-Display sinnvoll ist, muss jeder für sich entscheiden – allerdings frage ich mich, wozu extra einen solchen Reader anschaffen, wenn man für etwas mehr Geld schon die ersten (ebenso wenig empfehlenswerten) Billig-Tablets mit Android bekommt?

Das ist aber egal; der eigentliche Grund für diesen Post ist Medienkritik: Solch ein Reader wie Weltbild ihn jetzt anbietet, gibt es zu ähnlichen Preisen schon seit Monaten bei diversen Discountern. Hallo Weltbild, hallo Hugendubel, bitte einen echten eInk-Reader für 60 Euro! Darf auch ganz spartanisch sein, nur ePub sollte er können. Das wäre dann eine Meldung wert…

[update 16.05.2012] Wer sich ganz von den Readern distanzieren will, kann diese Funktion auch ganz einfach mit dem Smartphone nutzen. Aktuell erscheint mit ciando eBooks eine App, die einen klassischen Reader darstellt und 100 Plattformen in einer App vereint, egal von welchem Händler die eBooks stammen.

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YouTube sperrt ZDF-Sendung “WISO – Die Bank gewinnt immer” wegen “Regierungsanfrage” (Update) /2011/10/youtube-sperrt-zdf-sendung-wiso-die-bank-gewinnt-immer-wegen-regierungsanfrage/ /2011/10/youtube-sperrt-zdf-sendung-wiso-die-bank-gewinnt-immer-wegen-regierungsanfrage/#comments Wed, 05 Oct 2011 10:10:24 +0000 /?p=20261 Das ist schon ein Schock, wenn man ein eine WISO-Sendung des ZDF auf YouTube aufruft und folgende Meldung erhält: “Dieser Content ist in deinem Land nicht verfügbar, da er aufgrund einer Regierungsanfrage entfernt wurde.” Wie bitte? Zur Stunde zeigt YouTube diese Meldung. Was auch immer hinter dieser Geschichte steckt – irgendwer hat beim ZDF, bei YouTube oder […]

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Das ist schon ein Schock, wenn man ein eine WISO-Sendung des ZDF auf YouTube aufruft und folgende Meldung erhält: “Dieser Content ist in deinem Land nicht verfügbar, da er aufgrund einer Regierungsanfrage entfernt wurde.” Wie bitte?

Zur Stunde zeigt YouTube diese Meldung. Was auch immer hinter dieser Geschichte steckt – irgendwer hat beim ZDF, bei YouTube oder bei der einer staatlichen Stelle großen Mist gebaut. Zwar ist die betreffende Sendung noch in der ZDF-Mediathek aufzurufen, die dortige Version ist aber gekürzt und derzeit nur 41:09 Minuten lang. Ich hatte leider gerade keine Gelegenheit, mir beide Fassungen anzusehen, um die Unterschiede festzustellen. Wenn da jemand schon Hinweise hat, wäre ich dankbar. Das schweizer Satire-Blog “Lupe” hat die lange Fassung von 43:26 Minuten erneut online gestellt.

Selbst wenn das ganze nur ein Versehen war, welches sich leicht aufklären lässt, läuft es mir bei dieser Fehlermeldung, die ich nie zuvor gesehen habe, kalt den Rücken herunter…

Update: Im ZDF-Blog gibt es eine (mehrfach geänderte und ergänzte) Stellungnahme. Die 3 Minuten fehlen wohl wegen eines laufenden Rechtsstreits und auch deshalb wurde das entsprechende Häppchen aus dem Film entfernt. Schaut man bei YouTube, ist plötzlich auch nicht mehr von der Regierung die Rede, sondern von einem “legal complaint”. Hier sind übrigens die fehlenden Minuten (ungeprüft), die in der Tat des Streisand-Effektes würdig sind:

Click here to view the embedded video.

 

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Facebook: Mein Abschied auf Raten /2011/09/facebook-mein-abschied-auf-raten/ /2011/09/facebook-mein-abschied-auf-raten/#comments Thu, 29 Sep 2011 07:00:54 +0000 /?p=20228 Facebook ist derzeit in so ziemlich jeder Hinsicht unter Beschuss. Like-Button, Timeline, kein korrektes Logout, ständig ändernde Defaults und Privacy-Einstellungen: Facebook scheint Datenschützer derzeit einfach zu überfahren und massiv Fakten zu schaffen. Aufschreie, Quit-Facebook-Day und derlei Proteste bleiben fast aus. Stattdessen warnt die Avantgarde und die ersten verlassen still und heimlich die Plattform. Die Häufung […]

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Facebook ist derzeit in so ziemlich jeder Hinsicht unter Beschuss. Like-Button, Timeline, kein korrektes Logout, ständig ändernde Defaults und Privacy-Einstellungen: Facebook scheint Datenschützer derzeit einfach zu überfahren und massiv Fakten zu schaffen. Aufschreie, Quit-Facebook-Day und derlei Proteste bleiben fast aus. Stattdessen warnt die Avantgarde und die ersten verlassen still und heimlich die Plattform.

Die Häufung der Negativschlagzeilen der letzten Zeit war bemerkenswert: Datenschützer Thilo Weichert droht Firmen mit Bußgeldern, wenn sie den Like-Button in ihre Webseite einbauen oder eine Page betreiben. Immerhin gibt es mit dem 2-Click-Button aus der Heise-Redaktion einen Vorschlag zur Güte. Bei dem Thema ist noch nicht wirklich Ruhe eingekehrt, aber Facebook zieht die Schrauben schonmal weiter an.

Mark Zuckerberg stellt OpenGraph und Timeline vor. In Zukunft sollen wir gar nicht mehr extra auf den Like-Button klicken – Facebook protokolliert im Hintergrund, was wir lesen, hören, machen – idealerweise nicht nur das Web betreffend, sondern auch das Telefon. Was da entsteht, sind komplette Lebensdossiers, wie sie die Stasi kaum umfassender hätte schaffen können, nur nicht in Hand eines (Unrechts)Staates sondern eines profitorientierten US-Unternehmens. Jenseits aller Angstmacherei erscheint mir hier eine Grenze überschritten.

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Facebook weist zwar darauf hin, dass mann das alles wird abschalten können, aber wir kennen ja die Zuckerberger: Per Default sind gerade auch Privacy-kritische Funktionen immer mal wieder ab Einführung zunächst eingeschaltet, bis wir in einem Blog nachlesen, dass wir dieses oder jenes Feature besser ausschalten sollten. Das ist gerade erst in den letzten Tagen bei hochgeladenen Fotos passiert. Und dann kam kürzlich noch heraus, dass Facebook seine Cookies nicht löscht sondern nur ändert, wenn man sich ausloggt. An-/Abmelden reicht also nicht aus, um sicher zu gehen, dass man nicht über den Like-Button auf anderen Seiten getrackt wird. An sich eine Kleinigkeit, über die aber kaum jemand informiert wurde. Wer sich nicht komplett per OpenGraph und Timeline tracken lassen will, wird also regelmäßig überprüfen müssen, ob noch alle Privacy-Einstellung und Opt-Outs korrekt eingestellt sind.

Sascha Lobo wiegelt im Spiegel ab und fährt leider das alte “Geh doch nach drüben”-Argument auf: Wer das alles nicht wolle, könne Facebook ja bleiben lassen. Stimmt nur zum Teil. 800 Millionen Menschen sind mittlerweile auf Facebook versammelt. Es bildet sich eine Facebook-Kultur heraus, die keine Jugendkultur ist. Sich von ihr auszuschließen ist nicht bloß der Verzicht auf Farmville sondern dass man von Partys und anderen Einladungen im Freundeskreis immer häufiger nicht erfährt. Dahinter steckt kein böser Wille – für viele ist es nur einfach schon selbstverständlich geworden, eine Veranstaltung auf Facebook zu organisieren, weil ja sowieso alle da sind.

Bisher war Facebook ein Mittel, das mir dabei hilft zu kontrollieren, was und wie ich mich der Welt zeigen möchte – wandelt sich aber aber zu einer Plattform, auf der Facebook selbst entscheidet, was von mir gezeigt wird und wie. Was wir da an Facebook überlassen ist nichts weniger als die Hoheit über unsere Identität – jedenfalls wie sie sich für andere darstellt. Ich sagte es schon und wiederhole es hier wieder: Wir sind bei Facebook nicht Kunde sondern Rohstoff. Facebook ist natürlich ein US-Unternehmen – aber trotzdem als öffentlicher Raum im Netz gewissen Spielregeln zu unterwerfen. Die einzige Strategie für den einzelnen Nutzer außer Verzicht scheint mir zu sein, bewusst eine Facebook-Identität zu entwickeln.

Dabei handelt es sich keinesfalls um eine German Angst. Auch und gerade in den USA werden Facebook und Google heftig diskutiert und ein Jeff Jarvis hat dort längst nicht in dem Maße die Meinungshoheit, wie man das hier in der Filterbubble des Bloggers meinen könnte. Diskutiert wird da nicht nur, ob Facebook und Google die Privatsphäre töten, sondern darüber hinaus das Web nachhaltig verändern. Schließlich ist eine Webseite, die ich auf meinem eigenen Server hoste und somit kontrolliere, ohne passende Accounts bei Facebook und anderen Diensten nur noch halb soviel wert.

Protest und große Aktionen bleiben dieses mal aus. Facebook-Kritik findet nicht länger mehr bei den Facebook-Nutzern selbst statt, sondern wird von Alarmisten betrieben und staatlichen Datenschützern, die Agendasetting betreiben – gegen die Windmühle Facebook kämpfend kann Verbraucherschutzministerin Aigner wunderbar Aktionismus in Sachen Datenschutz simulieren, währen der Staat im Hintergrund immer neue Überwachungsmöglichkeiten schafft.

Was statt der Aktionen zu beobachten ist: Ein stiller Exodus. Es war zunächst mehr so ein Bauchgefühl – Anlass für diesen Text war dann die sehr geschätzte Vera Bunse mit ihrer mittlerweile umgesetzten Ankündigung, Facebook zu verlassen. Ich war aber froh, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine bin, dass zwar nicht Hinz und Kunz, wohl aber die “Avantgarde” langsam von Facebook abwendet. André Vatter beobachtet ganz ähnliches. Der Deal war immer klar: Nutzung gegen Daten, woraus längst “Datenabzocke” wird, wenn Facebook munter die Daten unseres Lebens als sein geistiges Eigentum bezeichnet und zum Betriebsgeheimnis erklärt.

Und tatsächlich denke ich selber auch darüber nach, meinen Facebook-Account zu löschen. Vorläufig warte ich noch ab, wie sich die Dinge entwickeln – auch für mich privat und beruflich, wo ich momentan noch nicht auf Facebook verzichten kann. Außerdem finde ich es sinnvoll, als Kritiker Facebook nicht einfach sich selbst zu überlassen. Als erste Maßnahme habe ich Facebook (und Google/Youtube) in einen eigenen Browser verbannt. YuccaTree wird weiterhin eine Facebook-Page haben, allerdings ersetze ich den Like-Button durch die Opt-In-Lösung von Heise.

Ein Ersatz könnte Google+ sein, allerdings wird es dort nicht wirklich besser. Google hat zwar nicht den OpenGraph, aber der +1-Button verbreitet sich ähnlich unaufhaltsam wie der Like-Button und Google trackt via Analytics und Adsense – auch in diesem Blog. Ich bin zwar nicht jung, aber brauche das Geld… Leider hat Google+ zum zweiten mal mein Profil gesperrt, weil ich der Auffassung bin, nach dem Telemediengesetz ein Recht darauf zu haben, den Dienst auch mit Pseudonym zu nutzen. Facebook hat diese Regel zwar auch, toleriert aber seit längerer Zeit Pseudonyme und gibt Dissidenten in undemokratischen Staaten sogar konkrete Hilfe bei der Verschleierung ihrer Identitäten.

Bliebe noch Diaspora. Wenn nur das Gefühl nicht wäre, sich damit in selbige zu begeben…

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Offener Brief an Google gegen den Zwang zum Klarnamen /2011/09/offener-brief-an-google-gegen-den-zwang-zum-klarnamen/ /2011/09/offener-brief-an-google-gegen-den-zwang-zum-klarnamen/#comments Mon, 05 Sep 2011 14:45:44 +0000 /?p=20211 Nachdem ich selber davon betroffen war, hatte ich hier über das Pseudonymverbot bei Google+ geschrieben. Seitdem hat sich nicht viel geändert. Benutzer werden gesperrt, manche auch wieder entsperrt – viele bleiben dauerhaft ausgeschlossen. Jetzt kommt (hoffentlich) wieder ein wenig Bewegung in die Sache. [adrotate group="5"] Christoph Kappes hat einen offenen Brief an Google formuliert mit […]

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Nachdem ich selber davon betroffen war, hatte ich hier über das Pseudonymverbot bei Google+ geschrieben. Seitdem hat sich nicht viel geändert. Benutzer werden gesperrt, manche auch wieder entsperrt – viele bleiben dauerhaft ausgeschlossen. Jetzt kommt (hoffentlich) wieder ein wenig Bewegung in die Sache.

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Christoph Kappes hat einen offenen Brief an Google formuliert mit der Forderung, künftig Pseudonyme auch offiziell auf Google+ zuzulassen. Auch wenn einige Leute (wie ich selbst) dort unter Pseudonym unterwegs sind, bleibt es offiziell ein Verstoß gegen die Richtlinien, aufgrund dessen man jederzeit gesperrt werden kann. Diesen Zwang zum Klarnamen lehnen wir ab. Abgesehen von den vielen guten Argumenten, die für Pseudonyme sprechen, schreibt schon das Telemediengesetz in §6 vor, dass derlei Dienste die Nutzung mit Pseudonym gestatten müssen.

Unter anderem deshalb konnte ich gar nicht anders, als diesen offenen Brief auch zu unterzeichnen. Fast 30 Aktivisten, Blogger, Politiker und Abgeordnete aus den verschiedensten Richtungen haben das auch getan. In voller Länge könnt ihr ihn auf einem eigens aufgesetzen Posterous-Blog nachlesen. Es gibt jetzt schon ein schönes Medienecho etlicher Blogs und Zeitungen – eine Antwort von Google steht aber noch aus (was auch recht früh wäre). Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben möchtet, dann folgt mir doch auch auf Facebook oder Twitter. Eine eigene Google+-Seite gibt für YuccaTree leider bis heute nicht. Ausnahmsweise habe ich hier mal die Kommentare geschlossen. Wenn ihr euren Senf dazu geben möchtet, tut es bitte drüben im Posterous-Blog.

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Liebe Verantwortlichen bei Hewlett-Packard: Rettet webOS – gebt es als Open Source frei! /2011/09/lieber-verantwortlichen-bei-hewlett-packard-rettet-webos-gebt-es-als-open-source-frei/ /2011/09/lieber-verantwortlichen-bei-hewlett-packard-rettet-webos-gebt-es-als-open-source-frei/#comments Fri, 02 Sep 2011 18:05:03 +0000 /?p=20195 Das Smartphone-Betriebssystem webOS muss man kennen und benutzt haben, um zu verstehen, warum seine Fans es nach wie vor heiß und innig lieben. Was die Einfachheit in der Nutzung, Eleganz und Ergonomie betrifft, ist webOS seiner Konkurrenz (Apples iOS, Google Android usw.) auch nach Jahren noch mehrere Nasenlängen voraus. Gerade Hacker lieben webOS sehr, weil es auf Linux basiert und unter anderem eine klassische Shell […]

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Das Smartphone-Betriebssystem webOS muss man kennen und benutzt haben, um zu verstehen, warum seine Fans es nach wie vor heiß und innig lieben. Was die Einfachheit in der Nutzung, Eleganz und Ergonomie betrifft, ist webOS seiner Konkurrenz (Apples iOS, Google Android usw.) auch nach Jahren noch mehrere Nasenlängen voraus.

Gerade Hacker lieben webOS sehr, weil es auf Linux basiert und unter anderem eine klassische Shell enthält, die der normale Anwender allerdings selten zu Gesicht bekommt, und man auf webOS-Geräten eigene Apps installieren kann, ohne sie erstjailbreaken oder sonstwie hacken zu müssen.

Leider konnte sich webOS nie richtig durchsetzen, was wohl unter anderem an der minderwertigen Qualität der Hardware lag. Der Hersteller Palm, der vielen noch für seine PDAs in guter Erinnerung ist, geriet ins Straucheln und wurde von Hewlett-Packard aufgekauft. Die wiederum kündigten vor einem Jahr einen Reigen neuer webOS-Geräte an, zogen aber kürzlich die Handbremse: Wenige Wochen nach dem Marktstart des HP TouchPad und des Smartphones Pre 3 verkündete HP, die Entwicklung von Geräten mit webOS gänzlich einzustellen und verjubelte seine Restposten an Smartphones und Tablet zu Schleuderpreisen. Nur noch die Software wolle man weiterentwickeln.

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Das bedeutet, dass sie webOS verkaufen oder lizensieren müssen. Damit webOS eine Zukunft hat, müsste wenigstens ein größerer Hersteller Geräte mit webOS anbieten. Der ist aber nicht in Sicht. Motorola gehört neuerdings zu Google, RIM hat sein eigenes System, Apple natürlich iOS, Samsung hat dementiert und Nokia einen Deal mit Microsoft. Außer HTC bleiben nur Hersteller wie Sony Ericsson oder Acer, die auf dem Smartphone-Markt nur untergeordnete Bedeutung haben.

Ich fürchte, Hewlett Packard hat vergeigt und werden die Milliarden Dollar, die sie für Palm ausgegeben haben, niemals mit dem System wieder reinholen, während die Weiterentwicklung der Software auch in Zukunft noch Kosten verursachen wird . Kaufmännisch gesehen ist webOS abzuschreiben. Und was tut man mit abgeschriebenen Objekten? Richtig, mit einem Euro symbolischen Wert in der Bilanz mitschleifen.

Deshalb: Liebe Verantwortlichen bei Hewlett Packard, gebt der lebenden Leiche in eurer Bilanz eine Chance. Gebt webOS, das ja auf Linux basiert, der Community zurück und macht es vollständig zu Open Source. Die noch zuckende Entwickler-Gemeinde dürfte sich mit Begeisterung darauf stürzen und es auf dem iPhone 4, dem iPad, dem Samsung Galaxy S, dem Motorola Xoom, dem Lenovo Ideapad oder dem Nokia N8 zum laufen zu kriegen. Auf unseren Desktop-Rechner hatten wir schon immer die Wahl, welches OS wir installieren möchten. Hewlett Packard könnte die Firma sein, die das auch bei Smartphones wieder möglich macht.

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