YuccaTree Post + » Mathias Röckel http://yuccatree.de Internet Feuillevard Tue, 29 Nov 2011 13:12:55 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.2.1 Schwarzwälder Neueste Nachrichten /2010/06/schwarzwalder-neueste-nachrichten/ /2010/06/schwarzwalder-neueste-nachrichten/#comments Tue, 01 Jun 2010 08:32:11 +0000 Mathias Röckel /?p=14930 Facebook sorgt einmal mehr für negative Schlagzeilen. Wie die Badische Zeitung unter der Überschrift „Stadt im Clinch mit Facebook“ berichtet, können bei Facebook „Nutzerkonten nicht nur auf Personen, sondern auch auf andere Namen, so etwa den von Institutionen oder Städten angelegt werden.“ Genau diese Möglichkeit aber öffnet Missbrauch Tür und Tor, denn „ob das entsprechende Konto aber auch wirklich die vermeintliche Stadt repräsentiert, ist gar nicht so leicht auszumachen.“

In der Tat: Beim Facebookprofil der großen Kreisstadt Weil am Rhein handelt es sich, wie die Badische Zeitung von der für die Internetaktivitäten der Stadt zuständigen Mitarbeiterin erfuhr, um einen nicht autorisierten Eintrag. Da dieses Facebookprofil obendrein mit dem offiziellen Stadtwappen um Internetfreunde warb, sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, bei Facebook „eine Änderung einzufordern“ – erfolgreich, denn inzwischen ist anstelle des Stadtwappens nur noch ein Fragezeichen zu sehen.

Einmal für die Fährnisse im Zusammenhang mit dem Internet sensibilisiert, entdeckte die Stadtverwaltung freilich bald weitere Problemfelder: Wikipedia und Google.

Die freie Enzyklopädie Wikipedia, in Südbaden spätestens durch den Ausspruch des Freiburger Oberbürgermeisters („Das ist’n Scheiß. Da kann jeder reinschreiben, worauf er Lust hat.“) bekannt geworden, schlägt die Weiler Stadtverwaltung ganz zeitgemäß mit ihren eigenen Waffen: Kaum hatte die Mitarbeiterin die Hürde genommen, sich als Wikipedia-Autorin anzumelden, war sie laut Badischer Zeitung in der Lage, „verschiedene Änderungen“ selbst durchzuführen. „Lästig“ sei lediglich der Umstand, „dass sie den Artikel nun regelmäßig überwachen muss, weil andere Autoren jederzeit wieder Änderungen vornehmen können.“

Weniger zugänglich verhält sich Google. Die Suchmaschine spuckt der Zeitung zufolge nämlich als Ergebnis auf die Suchanfrage „Stadtverwaltung Weil am Rhein“ eine falsche Telefonnummer aus – ein Fehler, der ungeachtet der Tatsache noch nicht behoben wurde, dass die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Google eigens eine Nachricht geschrieben hat.

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Die Geschichte vom bärbeißigen Casanova /2010/04/die-geschichte-vom-barbeisigen-casanova/ /2010/04/die-geschichte-vom-barbeisigen-casanova/#comments Wed, 14 Apr 2010 16:06:18 +0000 Mathias Röckel /?p=13456 Prinzipiell ist ja gegen Hörbücher nichts einzuwenden. Manchmal nutze ich sie sogar selbst, meistens anlässlich einer Zugfahrt. Gerne sind das dann solche, die nichts kosten. Die Deutsche Welle etwa hat einige Klassiker der deutschen Literatur vertont, allen voran Büchners Lenz. Sollte sich jeder sofort anhören, allein schon wegen „nur war es ihm manchmal unangenehm, dass er nicht auf dem Kopf gehn konnte“. Ein großer Vorteil von Hörbüchern ist außerdem der, dass sie nicht stinken. Aber was es damit auf sich hat, werde ich erst weiter unten erklären können.

Zunächst einmal muss ich ein paar Worte über LibriVox verlieren. Da LibriVox von vielen fleißigen Freiwilligen lebt, will ich versuchen, es so zu formulieren, dass deren Elan keinen Schaden nimmt.

LibriVox ist eine digitale Bibliothek voller kostenloser Hörbücher. LibriVox führt nicht nur einen Haufen großartiger Titel, sondern ermöglicht auch drastische Erkenntnisse über das Wesen mündlich vorgetragener Literatur. Anders als vom Laien vielleicht vermutet, hängt der Genuss eines Hörbuches nämlich gar nicht so sehr von der Auswahl des richtigen Werkes ab. Als viel bedeutender stellt sich das Talent des Sprechers heraus. Dem aufgeschlossenen Literaturliebhaber ermöglicht die bunt gemischte Palette an LibriVoxsprechern manch Begegnung mit lieb gewonnenen Büchern, die er so bestimmt nicht erwartet hätte. Der Benutzer sei daher eindringlich auf die Möglichkeit hingewiesen, vor dem Herunterladen in die Bücher hineinzuhören.

So wie ich, der sich nach langem Hin und Her für Arthur Schnitzler: Casanovas Heimkehr entschied. Mein Zug hatte den Bahnhof noch nicht verlassen, da war ich schon gebannt.

Der angejahrte Casanova will nach Hause. Ohne eine Lira in der Tasche, faltig, sein einstiges Feuer erloschen. Auf seinem Weg mehrere Frauen. Ein „junges Weib, die Peitsche in der Hand“ verheißt ihm mit Blicken, er könne „mit ihr anstellen, was ihm beliebte“; eine Wirtin bietet an, ihm das Essen gleich persönlich auf seinem Zimmer zu servieren; die Gemahlin seines alten Bekannten Olivo teilt ihm mit, sie habe einst „ihre erste Seligkeit mit ihm genossen“ und gedenke, ihm nun auch ihre letzte zuteil werden zu lassen. Doch keine dieser Versuchungen schert Casanova. Casanova will bloß noch heim.

Doch dann, im zweiten Kapitel, hat SIE ihren Auftritt. Mar-co-li-na! Ich lausche und staune, so greifbar ersteht Marcolina vor meinem inneren Auge. Fast scheint es mir, ich säße nicht länger in meinem Zugabteil, sondern bei Casanova und Marcolina an Olivos Tafel. In genüsslicher Ausführlichkeit legt Schnitzler die Gründe dar, warum Casanova nach Marcolina verlangt wie nach keiner vor ihr, sie lauten: Sie ist hübsch! Und klug!

Ich bin jetzt voll reger Anteilnahme, will schnell wissen, wie es weitergeht mit Casanova und Marcolina. Erst hinterher wird mir auffallen, dass ich an den Sprecher, der genau das tut, was ein Sprecher tun soll, nämlich unauffällig hinter der Geschichte zurückstehen, ohne ihren Fortlauf durch unnatürliche Pausen oder übertriebene Artikulation zu stören, noch keinen Gedanken verschwendet habe.

So gut war der.

Tja. Und dann, der Kitzel erhöhte sich noch über zwei weitere Kapitel, während welcher Casanova sich und mich vergeblich mittels Glücksspiel und dem Abfassen einer Streitschrift gegen Voltaire vom Gedanken an Marcolina abzulenken versuchte, las die Geschichte von einem Kapitel aufs nächste nicht mehr mein geschätzter unbeachteter Sprecher vor, sondern eine Frau.

„Was geht’s mich an, ob sie eine Jungfrau ist oder eine Dirne, Braut oder Witwe – ich will sie haben, ich will sie,“ ließ die neue Sprecherin meinen Casanova toben. Doch egal, mit wie viel Verve sie mir die Worte auch entgegen schleuderte, ich saß nicht mehr an Olivos Tafel. Casanova war jetzt eine bärbeißige Rothaarige. Und vom Antlitz Marcolinens blieb mir nur mehr eine blasse Erinnerung.

Das, liebe LibriVoxfreunde, hat nicht nur dafür gesorgt, dass es mir schlagartig vollkommen gleichgültig war, ob sich Casanova und dieses Mädchen nun kriegen oder nicht (ich weiß es noch immer nicht). Es hat mich auch mindestens so sehr getroffen wie damals die Geschichte vom stinkenden Buch.

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Zielgruppe: Ein Haufen ausgemachter Idioten /2010/04/zielgruppe-ein-haufen-ausgemachter-idioten/ /2010/04/zielgruppe-ein-haufen-ausgemachter-idioten/#comments Thu, 01 Apr 2010 09:52:02 +0000 Mathias Röckel /?p=13113 Glaubt mir bestimmt wieder niemand, aber ich saß neulich wirklich in einer Besprechung, in der folgender Spruch fiel: „Wir müssen uns stärker zu richtig gutem Deutsch comitten. Sprache ist ein Key Asset bei dieser Challenge.“

Der hat das ernst gemeint.

Und was hat er damit in unserem Besprechungsraum ausgelöst? Nichts. Von den versammelten Teilnehmern hat nicht einer gelacht. Der, der das gesagt hat, fuhr ungerührt fort. Und ich, der ich künftig dafür verantwortlich zeichnen sollte, dass bei dem hier gelaunchten Projekt stets die richtigen Worte gefunden würden, schrieb auf meinen Notizzettel:

Nicht immer so griesgrämig auf Anglizismen reagieren.

Meinetwegen: Anglizismen sind allein schon aus folkloristischen Gründen eine prima Bereicherung der hiesigen Sprachlandschaft! Anglizismen sind mittlerweile sogar wahre Leistungsträger! Ganze Schlüsselindustrien hängen von ihrem einwandfreien Funktionieren ab! Allen voran der IT-Sektor!

Drei Tage später hatte ich das erste File unseres neuen, hippen Web 2.0-Dings auf dem Screen. Ein Strategy Paper, welches unsere Target Group definierte. Diese bestand aus den Early Adapters.

Ich wollte einen guten Job als Key Asset Manager für den Unternehmensbereich Sprache machen und sann über eine passende Übersetzung für meine Early Adapters nach. Early Adapters, das wusste ich, sind die Typen, die immer alles als Erste haben müssen. Die Sorte Mensch, die eine Campingausrüstung aus genau einem Grund besitzt, nämlich um damit den Apple Store in New York zu belagern. Schräge Vögel.

Frühe Vögel? Nein.

Frühaufsteher, Frühbucher, Frühübernehmer?

Ich sah bei Leo nach, die wissen so etwas eigentlich immer. Aber auch dort keine brauchbare Lösung. Komisch. Aber schließlich gibt es Google – und dort fand sich als erster Treffer der Wikipedia-Eintrag. Der besteht aus der beinahe schon launischen Definition, das sei englisch für „frühzeitiger Anwender“ und bezeichne „einen Menschen, der die neuesten technischen Errungenschaften oder die neuesten Varianten von Produkten erwirbt, obwohl diese teuer und oftmals unausgereift sind.“

Damit hatte ich nun gleich drei Probleme. Erstens hatten wir uns, wenn ich Wikipedia richtig verstand, als Zielgruppe ausgerechnet einen Haufen ausgemachter Idioten ausgesucht. Zweitens war „frühzeitiger Anwender“ nun wirklich kein Ausdruck, den ich als Deutschbeauftragter guten Gewissens in die Welt tragen konnte. Und drittens stand in dem Wikipedia-Eintrag nicht Early Adapters, sondern Early Adopters.

O.

Ein Tippfehler… Ein – obwohl er ziemlich doof ist, wenn man sich einmal zehn Sekunden besinnt und sich an den Unterschied zwischen adoptieren und adaptieren erinnert – offenbar ziemlich weit verbreiteter Tippfehler: Die Google-Battle jedenfalls verlieren die Adapters gegen die Adopters nur knapp mit 662 000 zu 850 000 Treffern.

Aber: ein Tippfehler. Und so tat ich, was jeder gewissenhafte Korrektor an meiner Stelle getan hätte. Ich tauschte das a gegen ein o aus – und freute mich über das großartige Commitment, mit dem ich diese Challenge gemeistert und meinen Beitrag für ein richtig gutes Deutsch erbracht hatte.

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Handys kommen und gehen – das Telefon bleibt. Ein Vergleich mit Queen Elisabeth II. /2009/08/handys-kommen-und-gehen-das-telefon-bleibt-ein-vergleich-mit-queen-elisabeth-ii/ /2009/08/handys-kommen-und-gehen-das-telefon-bleibt-ein-vergleich-mit-queen-elisabeth-ii/#comments Sun, 23 Aug 2009 12:14:06 +0000 Mathias Röckel /?p=9833 Was hat das Telefon mit Königin Elisabeth II. zu tun? Unser Autor Mathias Röckel weiß es: Handys könnten nach einer Legislaturperiode verschwinden, aber Telefone bleiben.

Fragte man mich, wer meine Vorbilder seien, so käme ich ins Grübeln. Die Liste, die ich in Gedanken abspulte, wäre wohl vor allem zunächst eine Negativliste und zwar eine vollkommen namenlose. Ich weiß, es wäre gemein von mir, aber ich würde ganze Berufssparten als nicht vorbildtauglich klassifizieren: Politiker, Entertainer, Pendler, die Olle vom Lufthansa Checkin und ihre gesamte Bagage…

Viel fiele mir nicht ein zum Thema Vorbild und irgendwann stünde ich vor Bücherregalen und Plattensammlungen und würde auch dort nur Menschen begegnen, deren Darbietung ich vielleicht ganz dufte finde, aber Vorbild? Nö.

Regierungen kommen und gehen – die Queen bleibt

Und dann fiele mir Königin Elisabeth II ein. Die Queen. Nicht dass ich selbst Ambitionen hegte, ihren Thron zu besteigen. Aber an ihrer Haltung kann man sich ein Beispiel nehmen. Ich weiß nicht mehr, ob es um Brown ging oder um Blair oder vielleicht sogar noch um Major, aber ich erinnere mich dunkel an einen Bericht über das Verhältnis britischer Premiers zu ihrer Königin. Darin ging es vor allem um die eigentlich recht geringen politischen Einflussmöglichkeiten der Königin. Es ging um Premiers, die mal mehr und mal weniger auf den Rat Elisabeths hören, die, je nachdem, wie es ihrer Persönlichkeit und ihrem politischen Kalkül entspricht, versuchen, in ihrer Nähe zu glänzen oder auf kritische Distanz zu gehen.

Es ging um interessengeleitetes, tagespolitisches Gebaren der gewählten Volksvertreter einerseits – und andererseits um eine Königin, die das alles mit einer Gelassenheit zur Kenntnis nimmt, die der Tatsache entspringt, dass sie in ihrer Regentschaft bereits zwölf derartige Amtspersonen kommen und wieder verschwinden sah.

Das hat mir gefallen und damit komme ich zu unserem Telefon. Denn auch unser Telefon ist ein bisschen wie Königin Elisabeth II. Wenn ich „unser Telefon“ sage, dann meine ich nicht das Nokia-Klappdingens, auch nicht das iPhone und auch nicht das drahtlose Plastikding, das immer so aufgeregt piepend darum bittet, endlich wieder in seine Base gebracht zu werden, sondern das schwere Gerät, das hier schon so lange auf dem Telefontischchen thront, dass sich vermutlich nur noch der Herr Baron an seinen Einzug erinnert. Ich spreche von einem mausgrauen Apparat, welcher einen hundeknochengroßen Hörer aufweist und der Verbindungen herstellt, indem der Anrufer seinen Finger in eine Scheibe steckt und daran dreht. Wenn man den Hörer aufschraubte, könnte man zwei tolle Magnete finden, mit denen Kinder spielen würden, aber man muss den Hörer nicht aufschrauben, weil das Telefon funktioniert und zwar einwandfrei, wartungsfrei und zuverlässig. Seit Jahrzehnten.

Ruhig guckt das Wahlscheibentelefon

Manchmal stelle ich mir vor, wie unser schönes Wahlscheibentelefon da oben sitzt und zuschaut, wie auf dem nahe gelegenen Esstisch wieder einmal so ein junges, fiepsendes Ding ausgepackt wird. Mit Tasten. Ohne Kabel. Mit sonderbaren Klingeltönen. Bunt. Klein. In unserer Wohnung sind in den letzten Jahren bestimmt so viele Telefone angekommen wie in England Premierminister, alle unglaublich modern, und immer mit dem Versprechen antretend, das Leben schöner und einfacher zu machen.

Und nicht einmal eine Legislaturperiode später waren sie wieder verschwunden.

Dann stelle ich mir vor, wie das alte Telefon seine ungezählten Konkurrentinnen freundlich aber unaufgeregt begrüßt. Wie es sich höflich ihre Menus vorführen lässt und ihre Klingeltöne. Wie es deren Sticheleien mit einem Lächeln quittiert und sich ganz für sich dem Genuss hingibt, noch jede Mode unbeschadet überstanden zu haben. Und diese Vorstellung gefällt mir.

Ob ich mir darum die Königin zu meinem Vorbild erkläre oder gar ein altes, mausgraues Telefon? Eher nicht. Aber ein bisschen imponieren tun sie mir schon.

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2.0 der Woche: Weltbeweger – Support für den guten Menschen /2009/07/2-0-der-woche-weltbeweger-support-fur-den-guten-menschen/ /2009/07/2-0-der-woche-weltbeweger-support-fur-den-guten-menschen/#comments Mon, 20 Jul 2009 06:30:34 +0000 Mathias Röckel /?p=9006 Deutschland ist das Land des Ehrenamts. Jeder Dritte, so schätzt die Wikipedia, engagiert sich hierzulande ehrenamtlich. So unterschiedlich die Aufgaben sind, die die Ehrenamtlichen zu lösen beschlossen haben, so ähnlich sind doch die Probleme, mit denen sie sich konfrontiert sehen. Das Projekt Weltbeweger vernetzt Ehrenamtler und lädt engagierte Menschen ein selbst aktiv zu werden.

Oft sind diese Probleme, wie in jedem Job, Dinge, die mit unserer eigentlichen Leidenschaft kaum zu tun haben. Berichte schreiben, Geld auftreiben, Idioten überzeugen, der übliche Kleinkram. Oder aber es geht ums große Ganze: Was will ich schaffen? Wie erreiche ich meine Zielgruppe? Kann ich meine Wirksamkeit messen?

Ganz schön knifflig, aber: Hilfe ist nah. Denn auch der Ehrenamtliche ist eine Zielgruppe für Ehrenamtliche. So gibt es mit Weltbeweger eine prima Anlaufstelle für alle, die sich ehrenamtlich engagieren oder dies zu tun gedenken.

Weltbeweger

Aus der Selbstbeschreibung der Weltbeweger:

„Bürgermut – so nennen wir das Engagement der Menschen, die mit eigenen, kreativen Lösungen die Herausforderungen in ihrem Lebensumfeld anpacken. Sie trauen sich, gegen den Strom zu schwimmen und unkonventionelle Wege zu beschreiten. Es gibt sie überall: in den Städten und Dörfern, den Schulen und Kultureinrichtungen, in Unternehmen und Verwaltungen.

Das Problem: Praxisfälle innovativen Bürgerengagements tauchen zwar immer wieder in den Medien auf. Es gibt viele Preise und Auszeichnungen. Wo aber suchen wir nach herausragenden Bürger-Innovationen, wenn wir sie gerade aktuell brauchen? Wenn wir konkrete Anregungen zur Lösung eines Problems benötigen oder als Förderer ein geeignetes Projekt suchen? Wo findet man gute Bürger-Ideen ständig und systematisch?
Die Stiftung Bürgermut schließt diese Lücke. Sie ist der Informationsbroker für neues Bürgerengagement.

Mit ihren Dienstleistungen und Produkten unterstützt die Stiftung Bürgermut den Informationsaustausch und die Vernetzung bürgerschaftlich engagierter Menschen und Organisationen.“

Emsig, höflich, hilfsbereit

Das funktioniert sehr gut. Mit ebenso liebevollem wie gründlichem redaktionellen Aufwand erstellen die Weltbeweger eine enorme Anzahl von Projektbeschreibungen, die das Spektrum der ehrenamtlichen Tätigkeiten recht gut abbilden. Schon beeindruckend, was es alles gibt.

Aber damit nicht genug. Es ist ja Web 2.0 und da wird auch der Austausch mit Gleichgesinnten groß geschrieben. Beim Helfen helfen, Erfahrungen austauschen, Problemlösungskompetenzen reziprok steigern, das sind weitere Ziele der Plattform. Und da sich die Gemeinde der Weltbeweger aus emsigen, hilfsbereiten und höflichen Individuen zusammensetzt, gibt es dort einen Support, der auch noch die höchsten Anforderungen an die Servicequalität erfüllt.

Zuletzt noch die Frage: Wer steckt dahinter? Die Stiftung Bürgermut, mit ihrem Gründer und Vorstand Elmar Pieroth, früheres MdB und Berliner Wirtschaftssenator (CDU).

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Wordnik: Alle Wörter und jegliche dazugehörige Information /2009/06/wordnik-alle-worter-und-jegliche-dazugehorige-information/ /2009/06/wordnik-alle-worter-und-jegliche-dazugehorige-information/#comments Sun, 21 Jun 2009 12:55:26 +0000 Mathias Röckel /?p=7773 Dem Deutschen wird gerne nachgesagt, dass es eine komplizierte Sprache sei. Meinetwegen. Was die Grammatik angeht. Aber wer sie einmal mit der Muttermilch aufgesogen hat, der kann sie. Und was die Wörter betrifft, so haben wir es meiner Meinung sehr viel besser getroffen als beispielsweise Englischsprecher.

Deutsche Muttersprachler müssen nämlich kaum je zum Wörterbuch greifen, um beispielsweise eine Zeitung zu lesen oder ein Buch, von Fachbegriffen oder Fremdwörtern vielleicht einmal abgesehen. Apropos Fremdwort: Kennt jemand das Fremdwort für Fremdwort? Nein? Eben. Brauchen wir nicht. Unsere Wörter sind ehrlich und direkt. Schlagzeug. Schleimhaut. Brustwarze: Lauter wunderbare, weil sich selbst erklärende Wörter.

Englischsprecher haben es da deutlich schwerer. Sie stolpern öfters mal über ein Wort, deren Sinn sich Ihnen nicht sogleich erschließt und das liegt NICHT daran, dass sie in irgendeiner Form minder bemittelt wären als wir. Allein schon die schiere Menge ihres Wortschatzes im Vergleich zu unserem! Die ganzen Anleihen aus anderen Sprachen! Die Soziolekte! Diese Australier!

Mehr Interaktion

Kein Wunder, dass es ausgerechnet ein englischsprachiges Projekt ist, welches sich zum Ziel erklärt hat, „alle Wörter und jegliche dazugehörige Information“ zu erfassen. Wordnik.com: denn wer das Problem hat, sucht auch nach einer Lösung.

Also flugs getestet, ob das Produkt hält, was die Werbung verspricht:

Erster Punkt – „alle Wörter“ meint offensichtlich „alle Wörter mit Ausnahme solcher, die zu anderen Sprachen als Englisch gehören.

Zweiter Punkt – jegliche dazugehörige Information. Damit sind erst einmal (wir befinden uns – natürlich – noch im Betastadium) typische Informationen wie Wortart, phonetische Schreibweise, Etymologie und natürlich eine möglichst knappe Definition gemeint. Gibt es alles schon und zwar in teilweise verstreuter, insgesamt aber recht brauchbarer Form. Deshalb setzen die Betreiber auf den

Anderswo fündig werden

Dritten Punkt – die Verschränkung mit Web 2.0-Inhalten. Das könnte interessant sein. Fotos, von Flickr gesaugt, eine sehr schöne Funktion. Tweets – nun ja, naturgemäß etwas unpräzise. Ansonsten kommt da leider nicht mehr viel. Was schade ist. Denn wie gesagt: Wer wissen will, was ein Wort bedeutet, ist bislang z.B. hier, hier, oft auch hier oder natürlich hier eigentlich noch immer fündig geworden.

Vierter Punkt – daher ist es wünschenswert, dass noch viel mehr Mashup auf Wordnik betrieben wird. Und dass, auch wenn es wirklich bei jedem 2.0-Dingens gesagt wird, die Nutzer rege mitmachen.

Das hier finde ich übrigens eher peinlich. Allein schon dieses dümmliche „Hä??“.

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Moviac – Kino on Demand mit Gemeinschaftskomponente /2009/04/moviac-kino-on-demand-mit-gemeinschaftskomponente/ /2009/04/moviac-kino-on-demand-mit-gemeinschaftskomponente/#comments Sat, 11 Apr 2009 12:08:06 +0000 Mathias Röckel /?p=4309 Gebt den Aktionisten das Kino zurück, fordert Mathias Röckel. Und dafür hat er eine sehr interessante Plattform gefunden: Moviac will Kinofans dabei helfen, sich zu vernetzen, um Kultfilme wieder auf die Leinwand zu bringen. Was das mit Florian Illies zu tun hat, erfahrt Ihr nach dem Klick.

Moviac

Fehlende Alternativen fördern Gemeinsamkeiten

Ich glaube, es war Florian Illies, der seine „Generation Golf“ mit sinngemäß folgenden einleitenden Worten umschrieb: Früher saß jeder mit dem Piratenschiff von Playmobil in der Badewanne, und danach kam „Wetten, daß …?“. Am Montag auf dem Schulhof konnte jeder mitreden. Alternativen gab es nicht. Das war gut, weil Gemeinsamkeit stiftend.

Ich weiß nicht mehr, ob Illies selbst dazu anhob, die Zerfaserung des Medienkonsums zu beklagen, oder ob er es seinen Lesern überließ, diesen Schluss zu ziehen. Ist aber auch egal, denn jedenfalls ist es so: Jeder macht und guckt, was er will, und ganz besonders in diesem Internet. Ich konsumiere, was ich will, wo ich will und wann ich will.

Alles on Demand, alles meins.

In diesen Zeiten kommt ein Anbieter daher, der uns dazu anhält, ein kleines bisschen unserer individuellen Freiheit wieder aufzugeben – und der uns diesen Verzicht mit einer ganz besonderen Belohnung schmackhaft macht. Die Rede ist von Moviac, und die Belohnung heißt: Dein Lieblingsfilm kommt zurück ins Kino – für Dich und all die anderen Narren, die diesen Film ebenfalls unbedingt mal wieder auf einer großen Leinwand und in der unvergleichlichen Kinoatmosphäre genießen wollen.




Erst die Gemeinschaft macht die Vorstellung

Beispiele für Filme, die erst auf der Kinoleinwand richtig schmecken, gibt es genug: Ich denke da an den “Rausch der Tiefe”, “How the West Was Won” oder von mir aus auch die Materialschlachten jüngeren Datums. Hier möge jeder an seine eigenen Lieblingsfilme denken und gleich mal nachschauen, ob es eine geplante Vorstellung in der Nähe gibt. Wenn nicht, lässt sich dieser Wunsch auf Moviac mitteilen. Dann wiederum kommt es auf die Gemeinschaft an: Denn erst wenn sich ausreichend Gleichgesinnte für Film, Kino und Termin finden, kommt es zur Vorstellung.

Wir finden: Hier werden die sozialen Möglichkeiten des Internets mit der Erlebniswelt Kino aufs Allerfeinste kombiniert! Wir wünschen Moviac eine rasche Verbreitung und freuen uns, dass ein bisschen mehr Kontrolle über das Kinoprogramm in den Händen der wahren Afficionados landet!

Ergänzung der Redaktion: Moviac ist derzeit noch in einem sehr frühen Status. Viele Vorstellungen wurden noch nicht organisiert, aber Filmfreunde können dort schon Filme vorschlagen und sich organisieren.

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Was treiben die Schweden? Weniger im Internet. /2009/04/was-treiben-die-schweden-weniger-im-internet/ /2009/04/was-treiben-die-schweden-weniger-im-internet/#comments Fri, 03 Apr 2009 14:26:39 +0000 Mathias Röckel /?p=3992 Schweden erlebt derzeit öde Zeiten, zumindest was den unerwünschten Tausch großer Dateien angeht. Einerseits gibt es dort ja bekanntlich so tolle Angebote wie Pirate Bay. Andererseits sorgen neue Gesetze dafür, dass ISPs den Rechteinhabern auf Verlangen ausführliche Auskunft über Nutzerdaten geben müssen. Das nervt die – laut offizieller schwedischer Statistik – rund acht Prozent der Schweden, die gerne weiter illegal Daten tauschen würden und führte dazu, dass am Tag des Inkrafttretens des neuen Gesetzes der gesamte Internetverkehr Schwedens um ein gutes Drittel reduziert wurde.

Arme Schweden: Lag der Durchsatz vorher bei etwa 120 GBit/s, sank er am besagten Tag auf 80 GBit/s. Aufgrund der neuen Gesetze tauschen die Bürger einfach weniger. Und weil Filesharing traditionell einen hohen Prozentsatz des Internetverkehrs ausmacht, sind die Datenautobahnen nun wieder frei.

Weiß jemand, was die Schweden mit ihren freigewordenen Kapazitäten anstellen? Resultiert ein Drittel weniger Verkehr im Internet in erhöhtem Verkehrsaufkommen an anderer Stelle? Mehr Fernseh- und/oder Alkoholkonsum? Spaziergänge? Ist in Schweden eigentlich auch schon Frühling? Lohnt es sich, da jetzt mal schnell vorbeizuschauen?

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2.0 der Woche: Verkehrsmittelvergleich.de – Zackig von A nach B /2009/03/20-der-woche-verkehrsmittelvergleichde-zackig-von-a-nach-b/ /2009/03/20-der-woche-verkehrsmittelvergleichde-zackig-von-a-nach-b/#comments Wed, 25 Mar 2009 15:45:40 +0000 Mathias Röckel /?p=3418 Da hat mal tatsächlich mal jemand verstanden, wie ich meine Entscheidungen treffe. Am liebsten natürlich gar nicht, weil von Natur aus behäbig und verwöhnt. Also wird aufgeschoben bis ultimo. Und dann muss alles ganz schnell gehen. Für besinnliches Abwägen und Vergleichen bleibt dann leider keine Zeit. Hier wird der Dienst Verkehrsmittelvergleich.de zu einem wertvollen Helfer.

Das naheliegendste Angebot wird zum besten Angebot. Gut ist, was bequem ist und mir ohne Umstände in den Schoß fällt. Steht beispielsweise eine Fahrt, sagen wir von Freiburg nach München an, heißt das, je nach zu transportierendem Besitz und Ausgeschlafenheit, Auto oder Bahn.

Verkehrsmittelvergleich

Hilft, flexibel zu bleiben

Obwohl es dem Vernehmen nach durchaus Alternativen gäbe: Manche reisen per Mitfahrzentrale, fliegen oder setzen sich in diese Überlandbusse. Nicht so ich, ich weiß nicht, wo die Dinger abfahren, will mich jetzt noch nicht festlegen oder bin mal wieder viel zu spät für dran für die günstigen Tarife. Außerdem habe ich weder Zeit noch Lust, mir für vier verschiedene Verkehrsmittel die jeweils beste Route zu errechnen und die Ergebnisse dann gegeneinander auszuspielen.

Aber wie gesagt, jemand – Verkehrsmittelvergleich.de – hat das verstanden und erledigt das jetzt für mich. Ich muss nur eintippen, was ich ohnehin weiß (ich will jetzt sofort von Freiburg nach München und zwar dalli), und die Leute finden für mich alle Wege, Zeiten und Kosten. Ich könnte jetzt auch fliegen, mich im Taxi chauffieren lassen, der Mitfahrzentrale eine Chance geben

Wunderbar.

Im Ergebnis fahre ich natürlich immer noch Auto oder Zug. Aber immerhin inzwischen mit dem beruhigenden Gefühl, nicht nur die bequemste und naheliegendste Variante gewählt zu haben – sondern tatsächlich die beste.

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2.0: Learn2use.de – Alles ist gut /2009/03/20-learn2usede-alles-ist-gut/ /2009/03/20-learn2usede-alles-ist-gut/#comments Thu, 12 Mar 2009 11:52:55 +0000 Mathias Röckel /?p=2975 Als es im Fernsehen noch Testbilder, Sendeschluss und Ansagerinnen gab, kam gelegentlich auch dieser nette Herr in unser Wohnzimmer. Manche von Euch werden sich vielleicht an die Sendung erinnern? Vielleicht habt Ihr auch wie ich minutenlang nicht weitergezappt (beziehunsgweise umgeschaltet) und den rätselhaften Erklärungen gelauscht, die aus dem Fernseher drangen. Vielleicht habt Ihr auch wie ich dieses einlullende Gefühl genossen? Dass alles in bester Ordnung ist.

Dass große Gesetze und Kräfte auf uns wirken, die die Welt in ihrem Innersten zusammenhalten. Dass es Menschen wie diesen, seit eben weiß ich, er hieß Eberhard Weiß, gibt, die unaufgeregt dafür sorgen, dass ich in Ruhe Captain Future schauen kann und mich nicht mit Grenzwert g bekümmern muss?

Es war ein schönes Gefühl. Wie habe ich es vermisst! Lange, lange Zeit dachte ich, nie wieder könnte es etwas Vergleichbares geben. Bis gerade eben.

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Musik-Start-ups: Verflossene Liebe vs. frische Affären /2009/03/musikstartups-verflossene-liebe-vs-frische-affaren/ /2009/03/musikstartups-verflossene-liebe-vs-frische-affaren/#comments Sun, 08 Mar 2009 13:11:56 +0000 Mathias Röckel /?p=2809 Heute geht es mal wieder um Musik. Zwei grundverschiedene Plattformen gilt es zu besuchen, die eine ist Justhearit, die andere Mufin. Die beiden Plattformen sind so unterschiedlich wie die hier und die hier: Während uns die eine in der Vergangenheit schwelgen und verflossener Liebe nachhängen lässt, blickt die andere nach vorne und verspricht frische Affären. Auf ihrem Gebiet sind beide gut – revolutionär neu ist jedoch keine der beiden Ideen. Wir setzen daher die Berichterstattung über derartige Musik-Start-ups aus und warten darauf, dass ein Anbieter Folgendes entwickelt: eine Technik, die Altes und Neues upmashed.

Um den Vergleich mit der Liebe noch einmal zu bemühen – stellt Euch vor, jemand kennt all Eure früheren Partner, analysiert diese ausgiebig und schlägt Euch auf dieser Basis neue Bekanntschaften vor. Und die sollten bitte nicht einfach so ähnlich klingen wie die früheren, sondern ihre besten Eigenschaften vereinen. Wer würde da nicht schwach werden?

Wie das jetzt musikalisch umgesetzt werden soll, weiß ich auch nicht. Aber sobald wir ein überzeugendes Angebot gefunden haben, werden wir darüber berichten …

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Twisten.fm – Listen to Twitter /2009/02/twistenfm-%e2%80%93-listen-to-twitter/ /2009/02/twistenfm-%e2%80%93-listen-to-twitter/#comments Thu, 19 Feb 2009 11:59:28 +0000 Mathias Röckel /?p=2393 Ich kaufe niemals Musikmagazine. Mir braucht niemand zu erzählen, wie sein Essen schmeckt, und es interessiert mich nicht, wie es Euch im Kino gefallen hat (es sei denn, Ihr macht es so). Der Grund ist schon klar, oder?

Wenn Ihr nicht Patrick Süskind seid, werden Eure Berichte mich nicht dazu bringen, Euch und Eure Musik, Euer Essen und Eure Filme besser zu verstehen, sondern sorgen für Ratlosigkeit und Frustration. Es geht einfach nicht.

Twisten.fm

Wenn Ihr Eure Sinnesfreuden mit mir teilen wollt, dann ladet mich ins Kino ein! Oder zum Essen! Legt die verdammte Platte auf, haltet die Klappe und tanzt!

Oder nutzt wenigstens Twisten.fm. Dann muss ich mir nicht mühsam und vollkommen unzureichend vorstellen, was Ihr gerade Tolles hört, sondern kann das Lied selbst spielen.

Twisten.fm funktioniert, macht Spaß, spart kostbare Worte und kann daher uneingeschränkt empfohlen werden. Ende. Nachtrag: Damit hier nicht der Eindruck entsteht, ich hätte etwas gegen Sprache und für den Fall, dass Ihr 1.) auch Schreiber seid und 2.) mal wieder ein Fotograf oder Layouter Eurem Text zu Leibe rücken will, weil da unbedingt noch ein Bild rein muss und er dabei 3.) seinen Standardspruch („Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“) aufsagt:

Bittet ihn doch, seinen Spruch für mich aufzumalen.

Resultate bitte in die Kommentare.

Nachtrag der f2.0-Redaktion, jv: Sorry für den Stilbruch, Mathias. Der Screenshot hat mich dazu gezwungen, ihn einzufügen. Übrigens, an alle: Wer von Euch mir die Lösung zu Mathias’ Rätsel sagen kann, dem schenken wir eine freshzweinull-Tasse frei Haus!

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NeedaProblem.com: Probleme kaufen?! /2009/02/needaproblemcom-probleme-kaufen/ /2009/02/needaproblemcom-probleme-kaufen/#comments Thu, 12 Feb 2009 12:01:37 +0000 Mathias Röckel /?p=2271 Zunächst ein paar kostenlose/geklaute Weisheiten:

„Ewig gleich schön ist nicht mehr schön. Zum Lebensgenuss brauchen wir Kontraste.“
„Nur wer gehungert hat, geniesst wieder das Essen.“
„Erst wer in den kalten Fluss gesprungen ist, liegt wieder gern in der Nachmittagshitze.“
„Erst nach richtigem Stress geniessen wir die Ruhe.“
„Todesangst verändert das Leben.“

Geklaut haben wir die Sprüche, Ihr ahnt es längst, in der Schweiz und zwar hier: Needaproblem.com. Dort soll sich der Besucher ein Problem kaufen, damit sein langweiliges Leben wieder an Unterhaltungswert gewinne. Nun ja.

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Need a ProblemSkeptisch haben wir uns durch die Seite geklickt und wurden belehrt, dass es Probleme zwischen „trivial“ (kostet 1 Euro und wird mit dem Spruch zum Lebensgenuss beworben) und „fast unlösbar“ (Todesangst, 5.000 Euro) zu kaufen gibt.

Nun gehört es zwar zur Natur des Problems, dass man es sich nicht aussucht, aber dennoch hätten wir gerne vor dem Kauf ein Musterexemplar gesehen, was leider nicht möglich ist. Daher folgt nun auch keine weitere Kritik der Seite, die finanzieren kann, wer mag, sondern ein Problemservice von uns für Sie: Sie suchen ein Problem? Hier finden Sie eines: claymath.org/millennium

Extra: Und während wir diese Zeilen geschrieben haben, waren die Kollegen von Basic Thinking (mal wieder) schneller und haben den Inhalt einiger der Probleme in Erfahrung gebracht. In einem Gespräch mit “Welt Online” hat Gründer Hansmartin Amrein die Zahl der verkauften Probleme auf 750 in drei Monaten taxiert. Immerhin. Anfangs kauften vor allem Frauen Probleme, inzwischen soll das Geschlechterverhältnis ausgeglichen sein. Die meisten Kunden, die ein Problem wollten, entschieden sich für ein triviales für 1 Euro und kommen – wer hätte das nun wieder gedacht – aus Deutschland. Als gäb’s hier nicht schon genug Probleme…

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Der neue Trend: To-Do-Listen im Internet /2009/02/der-neue-trend-to-do-listen-im-internet/ /2009/02/der-neue-trend-to-do-listen-im-internet/#comments Sun, 01 Feb 2009 08:02:56 +0000 Mathias Röckel /?p=2037 Über To-Do-Listen kann man nicht streiten. Gut, über den Inhalt und Dringlichkeit vielleicht schon. Müll runterbringen: wichtig oder nicht? Besser heute oder doch lieber erst morgen? Darüber lässt sich sogar vorzüglich streiten.

Aber sich über die Beschaffenheit der Liste in die Haare zu kriegen, wäre dann doch etwas arg. Wer will, soll sich Zettel an den Kühlschrank kleben oder sich selbst E-Mails schicken oder eine Sekretärin beschäftigen. Jeder wie er will. Hier sind drei Anbieter, mit denen sich To-Do-Listen online erstellen und bearbeiten lassen.

Für Leute, die eh schon Notizen am Rechner kleben haben – digital oder analog als Zettelwirtschaft – sind Remember the Milk, Doitdoitdone und Checkvist wahrscheinlich uninteressant. Warum umständlich URLs merken oder gar Passwörter, wenn der Rechner ohnehin schon zig eingebaute Möglichkeiten hat?

Die Antwort lautet natürlich: Weil man die Dinge im Internet so schön teilen, sprich den Erwerb der Milch an den unausgelasteten Partner delegieren kann.

Beim Test der drei Anbieter haben wir also lediglich drei Kriterien geprüft:

  • Ist eine Registrierung notwendig? Wenn ja, wie umständlich ist diese?
  • Wie zügig kann ich meine Liste an den verschicken, der sie abarbeiten soll?
  • Wie einfach ist für den Empfänger das weitere Procedere? Oder: Wie schwierig wird es für ihn, sich mit fadenscheinigen Ausflüchten vor der Erledigung seines To-Dos zu drücken?

Der Gewinner anhand der Kriterien – und bei der Begründung sind wir genauso faul wie beim Ausfüllen einer Liste: Doitdoitdone. Glückwunsch!

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2.0: Moodstream – Bombenstimmung mit musikalischer Belästigung /2009/01/20-moodstream-bombenstimmung-mit-musikalischer-belastigung/ /2009/01/20-moodstream-bombenstimmung-mit-musikalischer-belastigung/#comments Wed, 28 Jan 2009 12:21:44 +0000 Mathias Röckel /?p=1936 Ende der Siebziger oder Anfang der Achtziger unterbreitete mir der Kaugummiautomat meines Vertrauens ein sagenhaftes Angebot: Einen in einen Ring eingelassenen Stein, der in der Lage sein sollte, meine Stimmung zu erkennen und diese anzuzeigen. Natürlich konnte ich das nicht ausschlagen. Die Verlockung, einen Stein mein eigen zu nennen, der seine Farbe verändern konnte, wäre schon USP genug gewesen. Dass dieses Changieren aber unmittelbar mit mir selbst zu tun haben würde? Dass meine frühreifen Launen die Macht besitzen sollten, etwas so Grundsolides wie einen Stein erröten zu lassen? Und das alles für nur zehn Pfennig? Das durfte ich mir nicht entgehen lassen.
Was das alles nun mit Moodstream zu tun haben soll?

Weiß ich selbst nicht. Moodstream ist kein Stein, sondern eine Internetseite. Auch welcher Laune man gerade nachhängt, errät Moodstream nicht. Muss man selbst wissen und eingeben. Wenn man damit fertig ist, kommen keine Farben raus, sondern Musik.

Moodstream in Action

In Erinnerung an mit magischen Steinen angereicherte Jugendtage habe ich meine Laune so eingestellt: Maximal sad (wegen vorbei), maximal calm (wegen inzwischen alter Sack), maximal serious (wegen plötzlicher Erinnerung, dass der Stein eigentlich immer daneben lag), maximal nostalgic (darauf hätte Moodstream jetzt aber langsam mal selbst kommen können) und maximal cool (wegen immer cool).

Was passiert dann?

Auf meinem Bildschirm explodiert eine Atombombe.
Das verstehe ich sofort: Wir leben in drastischen Zeiten, und wer im Internet mit seinen Launen spielt, muss zu drastischen Mitteln greifen. Einverstanden, schmeißen wir also mit Atombomben.

Und was hören wir dazu?

Keine Ahnung. Die Lieder, die Moodstream so rausdudelt, kenne ich leider alle nicht. Vielleicht würde ich sie mehr zu schätzen wissen, wenn sie nicht alle etwa dreißig Sekunden aufhörten und durch ein anderes ersetzt würden. Ich weiß schon, daran ist wahrscheinlich nicht Moodstream schuld, sondern die GEMA. Aber trotzdem … Nach etwa einer halben Stunde Moodstream entsteht der Eindruck, dass es die Seite selbst, nicht ihr Besucher ist, der etwas launisch rüberkommt. Was dazu beiträgt, dass meine eigene Laune zusehends in Richtung von Gefühlswallungen tendiert, die den Machern von Moodstream leider, leider unbekannt sind.

Und jetzt auf einmal weiß ich auch wieder, was der Stein aus dem Kaugummiautomaten mit der Musik aus dem Internet zu tun hat. Beides ist hinterher dann doch irgendwie enttäuschend.

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