Es muss nicht immer Google Maps sein: Stadtplandienst ist besser.

Es gibt Dinge, die kann man sich ganz schön angewöhnen. Zum Beispiel Google Maps nutzen. Sicher, Google ist schnell und gerade auf Mobiltelefonen sehr praktisch, ein kleiner Vergleich zeigt aber, dass es nicht der beste Stadtplan ist: Stadtplandienst.de zeigt um länger mehr Information.

Unten sieht man einen Kartenausschnitt von Weißensee, Berlin, in Google Maps. Ich sehe, wo Straßen und Wege verlaufen, und das war es auch schon fast. Hier und da hat jemand eine Örtlichkeit wie ein Café eingetragen. Fairerweise muss ich sagen, dass Google Maps S-Bahn-Linien und U-Bahnstationen anzeigt, im Kartenausschnitt aber keine liegen.


Größere Kartenansicht

Es folgt ungefähr der gleiche Ausschnitt in Stadtplandienst.de. Ich sehe Bebauung, Einbahnstraßen, Grünanlagen, öffentliche Einrichtungen der unterschiedlichsten Art, Friedhöfe, Bus- und Tram-Linien samt Haltestellen, Stadtteilgrenzen, Einbahnstraßen, Kirchen, Parkplätze und sogar Sportplätze. Damit ist klar, welchen Stadtplan ich zukünftig wieder bevorzugt verwende.

Auf Twitter bekam ich den Hinweis, ich könne ja auf Google Maps weitere Layer einblenden – allerdings weiß ich nicht wie und bin für sachdienliche Hineweise dankbar. Um das Bild abzurunden habe ich als drittes Beispiel den Kartenausschnitt bei OpenStreetMap herausgesucht. Der OpenSource-Ansatz ist zwar sehr sympathisch, allerdings kommt die Karte nicht wirklich an den Stadtplandienst heran und besticht schonmal dadurch, dass man nicht weiß, wo man eine gesuchte Adresse eintippen soll…

Dementi: Ich habe mit Stadtplandienst nichts zu tun und bekomme keinerlei Benefit für diesen Artikel. Ich wollte heute Abend nur nach Weißensee…

13 Gedanken zu „Es muss nicht immer Google Maps sein: Stadtplandienst ist besser.“

  1. Er meint den vom “Stadtplan”, also den mittleren.

    Und weitere Layer kannste bei Google Maps ganz leicht einblenden. Rechts in der Karte kannst du ja die Satelliten-Ansicht auswählen. Direkt darunter ist das Feld für die verschiedenen Layer. Was welcher Layer jetzt genau kann habe ich mir nicht angeguckt, aber ich denke, dass das das ist, worauf du bei Twitter hingewiesen wurdest. http://cl.ly/311L1m2B1N1g0y1f2e0H

  2. Zu OSM, die Karte bietet dennoch mehr Informationen als der Stadtplandienst und wenn man auf http://www.openstreetmap.org/ geht, kann man auch Adressen suchen.

    Was bei Stadtplandienst fehlt, sind Stromleitungen, unterirdische Wasserläufe, Höhenlinien usw. Sicher braucht das nicht jeder, aber zur Orientierung und Nutzung auf einem Navigationsgerät ist OSM das Beste was man bekommen kann, da dort eben auch Unmengen an Amenities, wie Geschäfte, Briefkästen, Telefonzellen, Ampeln usw. eingetragen sind und von jedem eingetragen werden können.

    Eine Zoomstufe weiter in der OSM, hättest Du auch Hausnummern gesehen, die deutlich genauer sind, als bei anderen Kartendiensten und öff. Toiletten, die bei anderen eigentlich nie vorhanden sind.

    Beim Stadtplandienst fehlen natürlich auch Straßen, die es schon jahrelang gibt. Die angesprochenen Anzeige der Bebauung ist auch nur angedeutet und stimmt nicht mit der Realität überein.

  3. Hiermit erteile ich die Erlaubnis, den Kartenausschnitt des Stadtplandienstes da stehen zu lassen.

    Hans Biermann
    Stadtplandienst.de

  4. @Patrick Klar sind die Layer selbsterklärend. Das ist sicherlich auch irgendwie nett, sich Icons zu Wikipedia-Links oder Buzz-Posts einblenden zu lassen (die man aber anklicken muss, um zu sehen, was sich dahiner verbirgt). An die Informationsdichte von Stadtplandienst kommt das aber nicht annähernd heran und der Layer “Nahverkehr” ist bei mir ausgegraut.

  5. @Max das mag ja alles sein. Die Search-Box findet sich immer, wenn man openstreetmap.org statt .de aufruft. Die dortige Karte ist tatsächlich besser, aber auch unübersichtlicher. Da sind dann zum Beispiel Linien und Punkte eingezeichnet, aus denen nicht hervorgeht, ob das jetzt ein Bus oder eine Tram ist oder gar welche Linie. Oder ein anderer Kartenausschnitt: Da steht dann quer über ein ganzes Viertel “Käthe-Kollwitz-Oberschule”, ohne dass ich jetzt genau wüsste, welches Gebäude damit gemeint ist. Auf Stadtplandienst.de springt diese Information sofort ins Auge, während sie auf Google Maps ganz fehlt.

    (Informationen wie Stromleitungen und Höhenlinien sind aber schon ziemlich cool. Völlig unironisch jetzt.)

  6. Herr Biermann von Stadtplandienst.de hat sich übrigens in einer freundlichen Mail bei mir gemeldet: hier handele es sich um legitime Berichterstattung aber auch sonst würde keinesfalls jeder abgemahnt. Ich denke mal, dass ich das aus Fairnessgründen wegen obigen Kritik an früheren Abmahnungen hier erwähnen sollte.

    Zu den Abmahnstreitigkeiten kann ich nichts sagen, ohne mich mit den Einzelfällen zu beschäftigen.

    Ich bleibe bei meinem (absolut unabhängigen) Urteil, dass die Kartendarstellung, Lesbarkeit und Informationsdichte bei Stadtplandienst den anderen beiden hoch überlegen ist. Was schmerzlich fehlt, ist eine vergleichbar gute kostenlose oder preiswerte iPhone/Android-App – gerade auch wegen der vielen Details wie Bus- und Straßenbahnlinien.

  7. Es gibt vom Stadtplandienst sehr gute Apps, insbesondere die für iPads. Wir haben die bisher von der Firma Envicon machen lassen, nehmen das Thema jetzt aber selbst in die Hand. Dann können wir für alle wichtigen Städte und Regionen neue Lösungen anbieten, die bereits in Arbeit sind.

  8. Ach so, diese ganzen Einzelstädte-Apps? Ich glaube nicht, dass ich die kaufen würde, wenn ich nur eine Stadt kriege und es zugleich die Webseite gibt.

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