150 Invites für Google+: Wer hat noch nicht, wer will nochmal? (…und ein weiterer Stand der Dinge zur Klarnamenspflicht)

Es ist jetzt rund drei Wochen her, dass ich über das Thema Klarnamenspflicht bei Google+ gebloggt hatte. Seitdem erreichen immer wieder Meldungen von Leuten, die bei Google+ gesperrt worden sind. Die meisten sind verwundert – weil es still um das Thema geworden ist. Viele denken, das Thema habe sich erledigt. Dem ist aber nicht so.

Viele Leute mit Pseudonym-Account, die gesperrt worden sind, wurden nach ein paar Tagen wieder freigeschaltet. (In meinem Fall hatte es sogar nur Stunden gedauert.) Manche haben ihren Klarnamen angegeben, andere ihr Pseudonym beibehalten. Bei manchen ging die Freischaltung ganz schnell, andere warten auch nach Wochen noch drauf. Einige wenige haben die Lust verloren und ihren GooglePlus-Account wieder gekündigt. Eine kleine Übersicht gibt es hier.

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Google hat seine Policy nicht geändert und verlangt weiterhin von seinen Teilnehmern, einen Klarnamen zu verwenden. Auch wenn einige anderes glauben, weicht auch keinerlei neuere Verlautbarung von Google-Mitarbeitern von dieser Policy ab. Google verweist darauf, dass man sein Pseudonym ja beim Namenszusatz angeben könne, was für all diejenigen ein schlechter Scherz ist, die versuchen, ein gewisses Maß an Anonymität aufrecht zu erhalten.

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Gleichzeitig ist die Policy selbst unglaublich schwammig: Was genau dieser Name, der von Freunden und Kollegen benutzt wird, sein soll, kann niemand so genau sagen – zu allerletzt Google. Im Zweifel will Google den Scan eines Personalausweises sehen, der sich nicht nur äußerst leicht fälschen lässt, sondern auch genau gar nichts über den benutzen Alltagsnamen aussagt. Spitznamen wie “Micha” statt Michael sind zugelassen, niemand weiß jedoch, wie weit die Veränderung eines Namens gehen darf.

Weiterhin berichten alle, die gesperrt worden sind, dass sie keinen oder keinen nennenswerten Kontakt zu Google hatten und weder über ihre Sperrung und die Gründe informiert worden sind noch über die Freischaltung. Google benimmt sich hier weiterhin kafkaesk. Offenbar nimmt Google seine eigene Policy nicht ernst: Immer wieder werden Pseudonym-Accounts freigeschaltet. Eine Regel ist dahinter nicht zu erkennen.

Soweit der Stand der Dinge. Das Thema ist jedenfalls nicht durch. An dieser Stelle möchte ich nicht weiter über Klarnamen und Pseudonyme diskutieren. Meinen Standpunktdazu habe ich an anderer Stelle klargemacht. Ich bin der Auffassung: Wer etwas verbieten will, soll das Verbot begründen und nicht umgekehrt. Das haben die Pseudonymphobiker bisher aber nicht hinreichend getan. Im Westen nichts neues. Egal ob Google, Facebook oder Twitter: Wer dran teilnimmt sollte sich immer folgendem Sachverhalt bewusst sein:

Im Grunde funktionieren Google und Facebook nicht anderes als die Matrix – nur dass die gekoppelten Menschen noch frei herumlaufen und Information statt Energie liefern.

150 Invites

Ach so, bevor ich es vergesse – eigentlich Anlass für diesen Statusbericht: Ich kann 150 Leute nach Google+ einladen. Folgt diesem Link: https://plus.google.com/_/notifications/ngemlink?path=%2F%3Fgpinv%3D177RtEbBouA%3AO0uyQFDcJxs - wer schon mit Klarnamen da ist, möchte sich vielleicht ja noch per Pseudonym registrieren. Und umgekehrt. ;)

9 Gedanken zu „150 Invites für Google+: Wer hat noch nicht, wer will nochmal? (…und ein weiterer Stand der Dinge zur Klarnamenspflicht)“

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