Mit dem neuen ePerso kostenlos auf die CeBIT
02. März 2011 - Enno Park

Der neue, elektronische Personalausweis ist ja nicht ganz ohne Vorsicht zu genießen. CeBIT-Besuchern soll er damit schmackhaft gemacht werden, dass man damit freien Eintritt bekommt – jedoch nicht ohne Daten zu hinterlassen. Wenigstens holt man mit den 34 Euro Eintritt den hohen Preis für den neuen Ausweis wieder rein.
Dass der elektronische Personalausweis unsicher ist und Identitätsfälschung genauso erleichtert wie staatliche Überwachungsmaßnahmen ist nichts neues. Tatsächlich ist er bisher auch ein relativer Flop: Natürlich wird er massenhaft an alle ausgegeben, die einen neuen Perso brauchen. Darüber hinaus verbreiten sich Lesegeräte und vor allem echte Anwendungen im Netz nur sehr, sehr zögerlich.
Um das ganze ein wenig anzukurbeln, hat sich die CeBIT - vermutlich in Zusammenarbeit mit dem Innenminsterium – einen kleinen Marketing-Gag ausgedacht: Wer einen ePerso hat, kommt umsonst auf die Messe. Der Ausweis dient zugleich als Eintrittskarte. Spezielle Kassen wurden aufgestellt. Allerdings gilt der Zugang nur für einen einzigen Tag, was auch bedeutet, dass die Messe-Gesellschaft zumindest für die Dauer der CeBIT speichert, wer wann die Messe besucht hat.
Ein ernsthaftes Problem ist das nicht (schon gar nicht im Vergleich zur Online-Bestellung einer Eintrittskarte, bei der noch mehr Daten anfallen), aber ein schönes Beispiel dafür, wie jedes elektronische Zugangssystem, egal ob so ein elektronischer Perso oder eine Bezahlfunktion im Handy, zur Datenspur beiträgt, die uns überwachbar macht, auch wenn wir ganz auf Google-Accounts, Facebook und Geo-Location-Dienste verzichten.