Reeder ist ein sehr beliebter RSS-Reader für iOS und neuerdings auch Mac OS X, der besonders auf dem iPad eine hervorragende Figur macht. Die neuste Version bringt ein Feature mit, das es in sich hat: Gekürzte Feeds können im Volltext angezeigt werden.
Hakelige Lösungen wie WizardRSS müssen nicht mehr bemüht werden. Reeder liest dazu einfach anstelle des RSS-Feeds die eigentliche Seite aus und extrahiert den Text. Für die Leser – besonders auf mobilen Geräten ist das ein Segen: Endlich diesen ganzen Ballast an Grafiken, JavaScript und Flashgedöns nicht mehr mitladen müssen. Endlich nicht mehr ärgern, weil ich den Text wegen eines Funklochs nicht zu Ende lesen kann. Diese neue Funktion ist ein Segen für den Leser.
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Dabei scheint man sich des Problems bewusst zu sein, dass die Urheber der Texte eigentlich nur Appetithäppchen via RSS verbreiten möchten: Man muss jedes mal aufs neue auf den “Readability”-Button klicken. Ich war allerdings (anders als mein Vorgänger) schon immer ein Gegner von gekürzten Feeds. Entweder will ich meine Texte verbreiten oder ich will sie verkaufen. Wenn ich sie frei zugänglich im Internet anbiete, muss ich damit rechnen, dass die Leser sie auf die unterschiedlichste Weise goutieren.
Die neue Fullfeed-Funktion im Reeder ist also mitnichten ein Tritt gegen das Schienbein professioneller Blogs sondern ein Ansporn, sie besser zu vermarkten. Warum nicht die Werbung mit den Feed packen? Das geht problemlos. (Und Adblocker für Feedreader gibt es im Gegensatz zu Adblockern für Browser noch nicht.) Besonders absurd wird es, falls sich Blogs über Reeder beschweren, die gleichzeitig eine auf mobile Geräte angepasste Version ihres Blogs ausliefern – die so gut wie immer werbefrei ist.
Am Rande: Von Reeder gibt es mittlerweile auch eine Version für Mac OS X (siehe Screenshot), die zwar noch beta ist, aber sehr stabil läuft. Da man aus ihr heraus Artikel per Mail versenden, empfehlen, twittern und für verschiedene andere Dienste aufbereiten kann, ist Reeder das ideale Werkzeug für Blogger und Redakteure. Jetzt wünsche ich mir nur noch sehnsüchtig eine Windows-Version oder muss langfristig mein Windows-Netbook gegen was mit Apfel drauf anderes tauschen.
[via Netzwertig]
Die Zeitungsuntergangsszenarien scheinen sichbja tatsächlich zu bewahrheiten. Wer liest denn noch Zeitung wenn das Reeder unf Feeder konzept erweitert wird? Ber auch Blogs. Back to the roots and write for less ist dir einzige Konsequenz. Ende der Bloggerträume.
Grüße,
ehw
Ich sehe das überhaupt nicht so. Wir leben in einem Informationszeitalter in dem man Wissen mal eher verbreiten sollte. Ob ich den Content nun umständlich auf der Website konsumiere oder via Feed lese stellt keinen Unterschied da.
Zumindest us Blogbetreiber Sicht. Klar fallen dann Anzeigen weg, aber hey dann muss man verdammt nochmal kreativ sein. Wer kreative Texte schreiben kann der wird wohl auch kreativ werben können. Und die 90% unnützes die Zeitungen täglich verbreiten (Unfälle, langweiliges politisches Zeugs usw… ) sollte eh keiner vorgesetzt bekommen. Da ist es ganz gut wenn die hochgelobten Printmedien mal einen Einbruch erleiden müssen und nicht mehr Ihre tägliche Gehirnwäsche verbreiten können.
Naja um auf das Thema zurückzukommen: Danke für den guten Beitrag.
Für google Chrome gibts übrigens auch ein schickes Plugin, damit lässt sich die Funktion in den google Reader integrieren. Google soll nicht alles über mich wissen? Das tun die eh schon, also lieber freiwillig, schließlich bringt uns die Firma nen enormen Vorteil 4 free. Dieses Konzept haben bis jetzt leider die wenigsten erkannt und jammern nur immer über Datenschutz.