Facebook jetzt auch mit automatischer Gesichtserkennung

Zumindest in den USA. Wer dort Bilder hochlädt, bekommt automatisch Vorschläge, welche Personen auf den Bildern zu sehen sein könnten und muss die Fotos nicht mehr manuell taggen. Damit kann man zwar nicht den Namen einer unbekannten Person herausbekommen, in dem man ein Foto hochlädt – aber Facebook kann.

Wie Martin Weigert bei Netzwertig schreibt, sind in diese Funktion mehrere Datenschutz-Sicherungen eingebaut: Man bekommt beim Upload eines Bildes nur Namen von Leuten vorgeschlagen, mit denen man auf Facebook befreundet ist. Die Namen fremder Personen erfährt man also nicht. Außerdem kann man die Funktion insgesamt in den Privatsphäre-Einstellungen abschalten und das automatische Scannen von Bildern so unterbinden.

Das ist zwar für die Nutzer untereinander hinreichend viel Schutz, aber leider überhaupt keiner gegenüber Facebook selbst. Die Firma nimmt sich ja per Disclaimer extrem umfassende Rechte am Material, das die Nutzer hochladen. Facebook kann also sehr wohl intern Bilder zur Identifikation von Personen verwenden oder den Social Graph mit Verknüpfungen anreichern, obwohl die betreffenden Personen auf Facebook sonst nicht miteinander verbunden sind.

Dass das Thema brisant ist, zeigt sich auch darin, dass Google zwar in Picasa eine Gesichtserkennung eingebaut hat, in Goggles aber darauf verzichtet – aus dem gleichen Grund. Noch gibt es die Gesichtserkennung nur in der US-Version. Bei Facebook ungefragt Bilder mit anderen Leuten drauf hochzuladen und gar noch mit Namen zu versehen, ist mit oder ohne Automatik so rücksichtslos wie die eigenen Kontakte mit Facebook abzugleichen. Damit liefert man massenhaft und unerlaubt die Kontaktdaten nicht facebookender Bekannter an die Zuckerberger.


 
 
 
 

2 Kommentare zu “Facebook jetzt auch mit automatischer Gesichtserkennung”

  1. weissertiger2 - 16. Dezember 2010 um 19:17

    Wieder typisch Facebook. Machen alles um an noch mehr Daten von Kunden heran zu kommen…

  2. Apple iPhone 5 mit vollständigem Redesign? Dual Core-Prozessor, NFC und umfangreichenen integrierten Diensten - 18. Januar 2011 um 15:11

    [...] ist dies durchaus möglich, doch hier steht Apple, wie auch Google mit Google Goggles sowie Facebook einem datenschutzrechtlichen Problem gegenüber. Desktop-Software wie beispielswese iPhoto und [...]

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