SPON und die Mobil-Links

Auf einem Smartphone wie dem Palm Pre ist das Twittern eines Links eine Sache von ungefähr 3 Handgriffen. Gerade auch unterwegs in Zügen und an Haltestellen lese ich sehr gerne Nachrichten und twittere interessante Links. Nur Links von Spiegel Online habe ich mir abgewöhnt. SPON will es nicht anders.

Der Artikel “Sicherheitskräfte schlagen Rebellenangriff nieder” hat die URL http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,723867,00.html. Es gibt aber auch eine Variante für mobile Endgeräte mit der URL http://m.spiegel.de/article.do?id=723867. Wenn ich SPON auf dem Handy lese, dann erwische ich natürlich diese URL, wenn ich etwas twittern muss und bekomme zur Strafe mehrere Nachfragen, der Link funktioniere nicht.

Der Webserver von SPON schaut nämlich nach, ob die Anfrage wirklich von einem Mobilbegerät kommt. An Desktop-Rechnern wird die Seite http://www.spiegel.de/#nomobile ausgeliefert, die einfach der Startseite von SPON entspricht. Der Grund ist klar: Spiegel-Seiten sind sehr schwergewichtig, laden langsam und enthalten ziemlich viel Werbung – viele Nutzer würden sehr gerne die mobile Fast-Nur-Text-Version auch auf Desktop-Rechnern nutzen, wodurch dem Verlag Werbegelder durch die Lappen gingen.

Was mich dabei aber wundert ist, dass sie so viel Potenzial an viraler Verbreitung verschenken: Tweets von Handys oder Facebook-Posts finden nicht statt, solange die Nutzer mobil arbeiten. Das ist unter anderem deshalb seltsam, weil SPON mit seinem System, Artikel per Mail zu empfehlen, Vorreiter in der viralen Verbreitung war und sogar ein Ranking meistempfohlener Seiten aufstellt – die für mich interessanteste Einstiegsseite bei SPON.

Vermutlich ist es eine Mischung aus Trägheit und Arroganz des Großverlags, sich nicht die Mühe zu machen, Weiterleitungen von Mobil-Links auf die Desktop-Variante eines Artikels zu setzen. Das Content-Management-System bzw. die Webserver entsprechend zu programmieren, kann für einen professionell agierenden Publisher nicht ernsthaft das Problem sein. Die Trennung Mobil/Desktop lässt sich sowieso nicht aufrecht erhalten: Auf dem iPad werden die abgespeckten und werbefreien Online-Seiten von SPON anstandslos angezeigt.


 
 
 

Ein Kommentar zu “SPON und die Mobil-Links”

  1. Alex - 19. Oktober 2010 um 13:10

    Das @manager_magazin twittert seit Wochen tinyURLs die zum größten Teil nicht funktionieren. Zumindest bei mir nicht mit (Tweetie u. Twitter-Client iPhone).
    Warum das dort niemand mal überprüft ist mir völlig unverständlich – direkt Nachrichten an @manager_magazin werden anscheinend nicht beachtet. Ich denke mal die Person die die Tweets absendet ist nicht für die Kontrolle zuständig.

    Das erinnert mich an einen Kunden der, nachdem er seine Internetseite gestartet hatte, einen Mitarbeiter mit dem Abruf der Emails beauftragt hat. Dieser Mitarbeiter hat aber über ein Jahr lang keine Emails abgerufen, weil er dachte es kommen eh keine Emails rein. Ergebnis: Tausende Emails mit Kundenanfragen liefen ins Leere und der Mitarbeiter arbeitet heute an einem andern Ort.

Kommentar abgeben: