Microsoft kooperiert mit Facebook: Suchen auf Bing wird sozialer
14. Oktober 2010 - Enno Park
Microsoft geht mit seiner Suchmaschine “Bing” eine Kooperation mit Facebook ein. Damit bekommt die gut gemachte aber bisher eher bedeutungslose Suchmaschine ein Feature, von dem Google nur träumen kann: Zugriff auf den Social Graph der Nutzer. Außerdem wird Bing zur zweiten Oberfläche für Facebook, wenn direkt im Sucherergebnis Facebook-Funktionen wie “Als Freund hinzufügen” klickbar sind.
Es geht längst nicht nur um den Einbau von Facebook-Features in Links und die Anzeige, ob das gesuchte Restaurant viele “Likes” bekommen hat. Das Problem ‘”Suchmaschine” besteht vor allem darin, das Suchergebnis in einer für den Suchenden sinnvollen Reihenfolge auszugeben. Dabei nutzen Google und Bing ausgefuchste Ranking-Algorithmen, was aber trotzdem nicht verhindert, dass eigentlich irrelevante Informationen auf der ersten Ergebnisseite gezeigt werden – zumal auch verschiedene Menschen unterschiedliche Suchergebnisse erwarten.
Hier kommt der “Social Graph” ins Spiel. Das ist die Summe aller Beziehungen eines Facebook-Nutzers. Anhand dieser Daten kann Microsoft seine Suchergebnisse neu sortieren: Wenn ein Freund von mir “Gefällt mir” bei einer Webseite geklickt hat, die meiner Suche entspricht, so wird diese künftig weit oben angezeigt werden. Auch wenn das natürlich noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist – ich bin schließlich nicht meine Freunde – so ist das doch ein ziemlicher Fortschritt, der dazu führen könnte, dass Bing relevantere Ergebnisse zu Tage fördert.
Google braucht dringend auch Zugriff auf den Social Graph der Suchmaschinennutzer, um hier mithalten zu können. Versuche, soziale Netzwerke aufzubauen, die Facebook die User abspenstig machen und der Suchmchine den deren Social Graph zur Verfügung stellt, sind bisher gescheitert: Kaum jemand klickt “Gefällt mir” im Google Reader, Buzz floppt still und leise vor sich hin, Wave wurde beerdigt und nur Orkut kann mithalten, allerdings auf Brasilien beschränkt. Natürlich ist das noch lange nicht das Ende von Google, aber eine für sie ungute Entwicklung.
Ja, Freunde sind sich in manchem vielleicht ähnlich, können aber doch ganz verschieden sein.
Und außerdem sind Facebook-Freunde ja nur Kontakte, die meisten sind keine Freunde im eigentlichen Sinne. Da ist es doch sehr fraglich, wie aussagekräftig diese Ansatz ist.
“Likes” einzubeziehen, ist dagegen sehr sinnvoll, denn es handelt sich um einen zusätzlichen Relevanz-Filter.
[...] Tree Post: Microsoft kooperiert mit Facebook So richtig weiß ich nicht, was ich von solchen Entwicklungen halten soll, [...]
Bringt mir keinen Mehrwert aber ich mag Bing. Gute Suchmaschine.