Steve Jobs scheint ein ziemlicher Kontrollfreak zu sein. Er hat den Daumen drauf, wenn es darum geht, ob eine App im AppStore veröffentlicht werden darf oder nicht – und die Regeln legt allein Apple fest. Mit iAds – der neuen Werbeplattform von Apple – sieht es ähnlich aus: Rein kommt nur Werbung, die von Apple genehmigt wird. Es war nur eine Frage der Zeit, wann das Ärger geben würde.
Mag ja sein, dass es Steve Jobs nur darum geht, dass das iPad mit “Ruf! Jetzt! An! 0900-xxx”-Werbung verstopft wird. Aber selbst nach solchen Maßstäben kann ich verstehen, wenn die Marketing-Leute bei Adidas gerade ziemlich sauer sind. Die haben einen 10-Mio-Dollar-Vertrag für iAds gekündigt, nachdem Apple die teuer erstellte Werbung zurückgewiesen hatte. Natürlich ließ Adidas die Werbung modifizieren und sich insgesamt drei mal einen Korb geben lassen.
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Wohlgemerkt: Hier geht es nicht um Telefonsexnummern, Anzeigen rechtsradikaler Parteien (wie sie Tageszeitungen gerne ablehnen) oder nicht eingehaltene technische Standards, sondern darum, dass Apple den Werbetreibenden und ihren Agenturen hineinreden will, wie sie ihre Werbung grafisch und inhaltlich zu gestalten haben. Deswegen gab es schon im Sommer immer wieder Ärger, so dass iAds mit viel weniger Werbepartnern startete, als gedacht. Ein wenig frage ich mich, ob Steve Jobs mit Werbung wirklich Geld verdienen will. Im Grunde ist seine Haltung gegenüber den Werbetreibenden genauso arrogant wie gegenüber den AppStore-Kunden, denen Steve Jobs offenbar nicht zutraut, selber zu entscheiden, welche Inhalte sie gerne konsumieren möchten.
Auch wenn MacBook Pro, iPhone 4, iPad und iPod ausgesprochen sexy Geräte sind und der Markt gewaltig brummt – mit dieser Haltung braucht Steve Jobs sich über schlechte Presse nicht zu wundern. Zumal Apple gerade erst den Spruch “There is an App for it” als Markenzeichen hat schützen lassen. Diesen Satz darf man also kommerziell künftig nicht mehr sagen. Ups.
Hätt mich ja wirklich mal interessiert, was genau er an der Werbung auszusetzten hatte.
Da merkt man richtig dass der Autor ein Apple-Gegner ist…
Mitnichten, der Autor verwendet selbst Apple-Geräte.