Kann die Musikplattform restorm Myspace gefährlich werden?

Das Start-Up restorm.com aus der Schweiz hat in diesen Tagen seine Musik-Plattform vorgestellt. Dem Marktführer Myspace möchte man dabei vor allem durch Innovation die Mitglieder abspenstig machen.

Das bisher kostenlose soziale Netzwerk aus Zürich möchte mit einer Kombination aus Social-Network-Funktionen für Musikinteressierte und Tools, die speziell für Musikschaffende entwickelt wurden, auf Mitgliederfang gehen. Mit Hilfe eines Filtersystems soll dem Anwender die Möglichkeit gegeben werden, die Inhalte der restorm-Plattform nach interessanten Aspekten zu durchforsten. Im Idealfall soll er so nach ein paar Mausklicks auf für ihn „heiße“ Bands oder Musikkonzerte, die Newcomer-Band aus der Region oder den aktuell angesagten Club stoßen.

Um immer up-to-date zu sein, wird der Nutzer auf seiner persönlichen Seite stets mit News von seinen favorisierten Bands,  Musiklabels oder Clubs für nächtliche Touren versorgt. Dass jedes Profil eine Wall und einen Aktivitätsfeed hat, erinnert an Facebook. Trotzdem hat der Dienst eher Parallelen zum Mikrobloggingdienst Twitter, weil er auf das bekannte Follower-Prinzip setzt, was ja für die Musiker-Fan-Bindung auch logisch ist. Jeder Nutzer kann einem beliebigen anderen restorm-Mitglied zu “folgen” – unabhängig davon, ob es sich um Hörer, Bands, Labels oder Veranstalter handelt – und bekommt man deren Aktivitäten in seinem persönlichen Newsfeed präsentiert.

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Auch die Veranstalter und Labels sollen aus der neuen Musik-Plattform ihren Nutzen ziehen. Musiklabel können zum Beispiel auf der Suche nach interessanten Newcomern mit Hilfe von restorm in wenigen Minuten einen Contest erstellen. Im Mittelpunkt steht für Musiklabels die Direktvermarktung der Künstler, Fanbindung und der Download-Verkauf. Durch interne Wettbewerbe, die auf der restorm-Plattform stattfinden, können kleine Bands zu Vorgruppen der nächst größeren aufsteigen, was sicher eine vorbildliche Nachwuchsförderung darstellt.

Die Mitgliederzahlen liegt laut eigenen Angaben bei 16.000 Nutzer, 5.500 Bands und über 700 Labels. Damit es richtig Spaß macht, ist dies natürlich noch deutlich zu wenig. Ein kleine Überprüfung, was man in der Partymetropole Berlin diesen Freitag so anstellen kann, fiel dann auch ziemlich dürftig aus. Mit dem Kaffee Burger gab es lediglich einen Treffer. Auch die Trefferzahl für die gesamte Schweiz, dem Heimatland der Plattform also, kann noch lange nicht überzeugen.

Der Gründer von restorm, Philippe Perreaux, ist dennoch überzeugt, zukünftig an der Seite der Global Player Facebook und MySpace zu existieren. Schließlich wolle man den Nutzern eine Mischung aus den interessanten Facebook-Funktionen und dem inhaltlichen Reichtum von MySpace bieten. Bisher finden sich auf der Seite vor allem lauter unbekannte Künstler wieder. Sollte es nicht gelingen, auch Stars ans Land zu ziehen, ist restorm wohl zum Nischendasein verdammt. Laut Perreaux sei man deshalb in Gesprächen mit großen Bands wie den Nine Inch Nails.

Bild: restorm

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