Amazon und Facebook gehen Partnerschaft ein

Die heutige Meldung des Inquirer hat es in sich: Amazon und Facebook sind eine Partnerschaft eingegangen. Künftig wird Amazon auf den bei Facebook gewonnenen “Social Graph” zugreifen, um bessere Produktvorschläge zu machen, speziell auch bei Geschenken.

Amazon generiert seine Empfehlungen ja aus bisherigen Käufen. Noch heute glaubt das Versandhaus, dass ich mich sehr für Tierdokumentationen mit Haien und Plüschhaie interessiere, weil ich einmal so etwas als Geschenk für eine andere Person interessiert habe. Der Schwachpunkt in Amazons Empfehlungssystem ist zwar, dass sie wissen, was wir so kaufen, aber nicht, aus welchen Beweggründen und welche Bücher, Filme usw. wir besonders lieben. Nur ein Bruchteil der Amazon-Kunden schreibt ja auch Rezensionen oder benutzt das Bewertungssystem.

[adrotate group="5"]

Hier kommt Facebook ins Spiel. Dort geben wir bereitwillig an, welche Medien wir lieben und diskutieren darüber, ob uns ein Film gefallen hat oder nicht. Diese Daten sind für Amazon Gold wert, wenn sie ans Empfehlungssystem verfüttert werden. Amazon ist sich des schlechten Rufes von Facebook, speziell was die Privatsphäre betrifft, offenbar ziemlich bewusst: Sie betonen, dass keinerlei Daten an Facebook weitergegeben werden, Facebook also nicht erfährt, was wir bei Amazon einkaufen.

Schön und gut, aber wie ist es umgekehrt? Möchte ich wirklich, dass Amazon erfährt, was ich auf Facebook so treibe? Immerhin ist noch eine Sicherheitsschranke eingebaut: Für den neuen Dienst müssen facebookende Amazon-Kunden ihre Accounts beider Dienste zusammenschalten. Amazon wird das vermutlich in Zukunft aggressiv bewerben, aber es bleibt ein Opt-In. Wer nicht will, kann nach dem Stand der Dinge beide Welten schön getrennt halten.

[via The Inquirer]

4 Gedanken zu „Amazon und Facebook gehen Partnerschaft ein“

  1. Ich pflege hin und wieder meine Käufe und Suchen bei Amazon, da ich auch ab und an für andere mal was kucken soll.
    Es gibt ja dann immer die Möglichkeit bei Produkten anzuhaken, dass dies und jenes nicht berücksichtigt werden soll.
    Na mal sehen wann Amazon einen drängt doch mal das Fratzenfibel-Konto anzugeben …

  2. Wenn wir ehrlich sind, war das doch nur eine Frage der Zeit. Dass sich Amazon als einer der ersten die neuen Möglichkeiten sicher, die Facebook seinen Kunden jetzt bietet, ist ein cleverer Schachzug. Vielleicht wird dies das Einkaufserlebnis bei Amazon verbessern. Möglicherweise gibt es tatsächlich Leute, die genau das als Argument für eine Verbindung der beiden Accounts sehen und ich muss sagen, dass ich auch nicht abgeneigt bin, das auszuprobieren. Von daher würde mich doch sehr interessieren, wie zuverlässig man die beiden Accounts wieder voneinander trennen kann. Wenn diese Trennung ähnlich “gut” funktioniert wie die vermeintliche Löschung eines Facebook-Accounts, dann gute Nacht, Marie.

Kommentare sind geschlossen.