Missbraucht 1&1 Nutzerdaten für Spam?

Erika Mustermann hat dich eingeladen, mit ihr über den Dienst XY zu kommunizieren. Solche Einladungsmails erhält man gelegentlich von Facebook oder Twitter. Dahinter stecken dann wirklich Einladungen von Bekannten. Was aber, wenn der Absender der Einladung überhaupt nichts davon weiß, dass andere Leute in seinem Namen von Internet-Diensten angeschrieben werden? Glaubt man Konstantin Klein von “blueelectric“, macht 1&1 genau das.

“Schon gehört? Konstantin möchte mit Ihnen über Text-, Sprach- und Videonachrichten kommunizieren.” So lautet die Werbung, die 1&1 dem Blogger “vowe” schickte, um diesen dazu zu bewegen, den “Multi Messenger” von 1&1 zu verwenden. Konstantin wusste von nichts und hatte nie eine solche Einladung ausgesprochen. Was er jedoch getan hatte: Sich zeitweise einen GMX-Account zugelegt. Konstantin beschwerte sich bei 1&1 und erhielt eine Entschuldigung.

Offenbar war das aber kein Versehen, sondern Methode: Also Konstantin eine Weile später erneut und nur vorübergehend eine GMX-Adresse einrichtete, erhielt “vowe” nochmals die gleiche Einladung. Konstantin ist es damit  zu bunt geworden. Er hat die Geschichte an die große Glocke gehängt und wird in Zukunft für Einmal-Adressen auf GMX verzichten. Es gibt ja Alternativen.

Ich besitze eine quasi-anonyme GMX-Adresse, die ich vor allem dort einsetze, wo Spam zu befürchten ist, und frage mich jetzt, wieviele solcher Werbemails die GMX-Mutter 1&1 schon in meinem Namen versendet hat. Außerdem interessiert mich die Frage, woher GMX eigentlich weiß, dass Konstantin und “vowe” in Kontakt zueinander stehen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Auswertung, wem man alles so Mails schickt, mit dem Datenschutzrecht konform geht – ganz zu schweigen von der Tatsache, dass 1&1 offenbar Spammails verschickt und diese mit dem Absender seiner Kunden versieht. Und leider war das nicht das erste mal, das GMX auffällig wurde.