Unerwartet hohe Werbeerlöse auf dem iPad

Wenn es darum geht, mit dem Verkauf von Apps Einnahmen zu erzielen, sieht das Bild bisher noch durchwachsen aus. Eine Überraschung hingegen zeichnet sich beim Werbemarkt ab: Die Preise, die für Anzeigen innerhalb von Publikationen gezahlt werden, sind auf dem iPad fünf mal höher als im Web, berichtet das malaysische Onlinemagazin „The Star“.

Eigentlich war es ja weniger der Anzeigenmarkt, sondern das Prinzip der Apps, mit dem die Publisher so viel Hoffnung verbinden, weil die Leser direkt für Zeitschriften und Inhalte bezahlen. Wir waren da schon länger skeptisch, einmal was die über das iPad erzielbaren Leserzahlen betrifft, aber auch wegen der Tatsache, dass man mit HTML5 durchaus Webseiten bauen könnte, die wieder eine kostenlose Konkurrenz zu Apps darstellen.

Während die Verkaufszahlen des amerikanischen Herrenmagazins GQ im dreistelligen Bereich lagen, wurde die App des Wired-Magazins an einem einzigen Tag 24.000 mal heruntergeladen und war in Deutschland wie den USA in den Top 10 der beliebtesten Apps. Zu deutschen Angeboten wie der App des SPIEGEL oder der BILD liegen indes noch keine Zahlen vor. Wie groß der Reibach also sein wird, bleibt abzuwarten.

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Spannender hingegen ist die etwas unerwartete Entwicklung auf dem Werbemarkt: Die Anzeigen von Onlinewerbung innerhalb von Apps sind in die Höhe geschossen und betragen in etwa da fünffache der normalen Preise für Online-Werbung. Lou Cona, Manager bei der Conde Nast Media Group, die unter anderem GQ, Vogue und Wired herausgibt, glaub, das iPad werde das Publizieren neu definieren, aber auch wie sich Werbetreibende mit ihrer Zielgruppe in Verbindung setzen.

Allerdings trägt der Markt derzeit noch die Kennzeichen des Hypes: Auch wenn die Zahl der verkauften iPads mittlerweile in die Millionen geht, handelt es sich derzeit noch um einen kleinen Markt. Allerdings einen Markt mit sehr exklusiver Zielgruppe. Außerdem stehe – anders als auf normalen Webseiten – innerhalb von Apps nicht beliebig viel Platz zur Verfügung, so dass die Konkurrenz der Werbetreibenden um die geringeren Flächen größer sei.

Fragt sich, was davon bleibt, wenn der Hype vorbei ist und die Konkurrenz durch andere Tablet-Rechner einsetzt. Evtl. gar nicht so wenig, solange Apple den Platz als Spitzenreiter mit erlesener Käuferschicht behaupten kann. Apple will da gerne ein Stück vom Kuchen abhaben, indem sie ihre eigene Werbeplattform „iAds“ anbieten (über dessen Namen nun allerei Witze kursieren). Dabei geht Apple allerdings nicht so weit, andere Werbeformen innerhalb von Apps zu verbieten – noch.

Ein Gedanke zu „Unerwartet hohe Werbeerlöse auf dem iPad“

  1. Nun ja, die Anzeigenpreise in Print-Produkten sind auch sehr viel höher als im Internet – sogar bei identischen Inhalten (Zeitungsartikel online). Und das, obwohl sich ein Zeitungsartikel aus Papier nicht einmal anklicken lässt…

    Wie viel Wert etwas hat, folgt nicht unbedingt rationalen Überlegungen.

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