Social Worldcup oder: Tipps für WM- und Vuvuzela-Hasser

Fußball-Hasser haben in diesen Tagen ein Problem. Während im Fernsehen 20 bis 30 Kanäle kein Fußball zeigen, man die Berichte in den Zeitungen überblättern kann und man entsprechende Webseiten gar nicht erst anklicken muss und man außerdem seine Freunden ja nicht gerade zum Public Viewing begleiten muss, gibt es einen Ort ohne jedes Entrinnen und ohne jede Gnade: Das Social Web.

Twitter zum Beispiel quillt geradezu über vor #Worldcup- und #Vuvuzela-Tweets. Wem das ganze „am Arsch vorbei geht“ (Zitat) hat auf Twitter ernsthaft zu kämpfen. Schließlich kann man all die Werfans und Saisonexperten, die man sonst gerne liest, nicht mal eben so entfolgen, ohne heftige Verwüstungen in der Timeline anzurichten.

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Vor dem Problem stand auch die Bloggerin Kixka, die uns in ihrem Blog Kixkalogic Lösungswege zeigt, vom nicht ganz ernst gemeinten Anti-WM-Planer bis hin zur detaillierten Anleitung, wie man Tweetdeck so konfiguriert, dass die meisten WM-Tweets auf der Strecke bleiben. Das funktioniert dann sogar mit Facebook und allen Plattformen, auf die man mit Tweetdeck zugreifen kann. Einziger Haken: Viele Anti-WM-Tweets, die das Leben während der WM für Fußball-Ignoranten erst erträglich machen, dürfte es ebenfalls erwischen.

Filter die Vuvuzela

Ein Filter anderer Art macht Schluss mit der Vuvuzela, die klingt, als würde ein Mob Benjamin Blümchen notschlachten. Die Surfpoeten haben einen Vuvuzela-Filter gebaut, der das ekelhafte Tröten in Ais unterdrückt. Alles was man braucht, ist ein PC mit Soundkarte und ein fast beliebiges Tonbearbeitungsprogramm mit Equalizer. Der Fernsehton wird an den PC angeschlossen, die passenden Frequenzen heraus gefiltert und die Ausgabe des PC auf die Lautsprecher geleitet. Das funktioniert auch mit Programmen, die eigentlich nur vorhandene Tonspuren editieren, wenn man sie in den Monitor-Modus stellt. Wer allerdings eine hochwertige HiFi-Anlage mit einem sehr präzisen Equalizer hat, kann auch versuchen, ob er damit die Töne bei 233 und 466 Hertz weg bekommt, ohne den Ton zu verstümmeln.

Das Hörbeispiel bei den Surfpoeten hört sich schon ziemlich brauchbar an. Gegen grenzdebile Nachbarn, die den ganzen Tag (oder Nacht) vor der Tür rumtröten, hilft so ein Filter freilich nicht, sondern nur eine Packung Oropax oder ein großer, schwerer Vorschlaghammer – je nach eigener Friedfertigkeit. Das größte Problem bei der Vuvuzela ist, dass dieses Brunftgeschrei liebeskranker Elefantenzombies so einen Mordsspaß macht, solange man selber rumtrötet. Wer dafür nicht in den Keller gehen will oder keine Vuvuzela hat, kann mal die virtuelle Vuvuzela probieren. Das geht auch sozialverträglich per Kopfhöhrer und ohne dass man dabei gesehen wird. Von den Nachbarn zum Beispiel.

3 Gedanken zu „Social Worldcup oder: Tipps für WM- und Vuvuzela-Hasser“

  1. Wer seine Freunde oder Mitgucker im Publiv Viewing nerven möchte aber keine Lust hat so eine Tröööööte zu kaufen, kann sich umsonst so ne App auf sein Smartphone laden. Die gibt’s für’s iPhone und auch für Androiden ;-)

  2. Danke für den Post!

    Hab grad auch erstmal meine Top5 der “Warum ich keinen Bock auf die WM habe” zusammengefasst.
    Aber ein twitter-Filter nach Hashtags wäre echt mal was.

  3. Vielen Dank für die Erwähnung!

    Ich bin allerdings eindeutig fürs Ignorieren als fürs Hassen – dafür ist mir Fußball tatsächlich zu gleichgültig.

    Die Filterfunktion bei Tweetdeck ist tatsächlich so umfassend, dass sogar @replies und Mentions verschwinden, die herausgefiltert werden. Allerdings rufen digital Flanierende die wohl ohnehin *hüstel einmal täglich ungefiltert ab.

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