Schwarzwälder Neueste Nachrichten

Facebook sorgt einmal mehr für negative Schlagzeilen. Wie die Badische Zeitung unter der Überschrift „Stadt im Clinch mit Facebook“ berichtet, können bei Facebook „Nutzerkonten nicht nur auf Personen, sondern auch auf andere Namen, so etwa den von Institutionen oder Städten angelegt werden.“ Genau diese Möglichkeit aber öffnet Missbrauch Tür und Tor, denn „ob das entsprechende Konto aber auch wirklich die vermeintliche Stadt repräsentiert, ist gar nicht so leicht auszumachen.“

In der Tat: Beim Facebookprofil der großen Kreisstadt Weil am Rhein handelt es sich, wie die Badische Zeitung von der für die Internetaktivitäten der Stadt zuständigen Mitarbeiterin erfuhr, um einen nicht autorisierten Eintrag. Da dieses Facebookprofil obendrein mit dem offiziellen Stadtwappen um Internetfreunde warb, sah sich die Stadtverwaltung gezwungen, bei Facebook „eine Änderung einzufordern“ – erfolgreich, denn inzwischen ist anstelle des Stadtwappens nur noch ein Fragezeichen zu sehen.

Einmal für die Fährnisse im Zusammenhang mit dem Internet sensibilisiert, entdeckte die Stadtverwaltung freilich bald weitere Problemfelder: Wikipedia und Google.

Die freie Enzyklopädie Wikipedia, in Südbaden spätestens durch den Ausspruch des Freiburger Oberbürgermeisters („Das ist’n Scheiß. Da kann jeder reinschreiben, worauf er Lust hat.“) bekannt geworden, schlägt die Weiler Stadtverwaltung ganz zeitgemäß mit ihren eigenen Waffen: Kaum hatte die Mitarbeiterin die Hürde genommen, sich als Wikipedia-Autorin anzumelden, war sie laut Badischer Zeitung in der Lage, „verschiedene Änderungen“ selbst durchzuführen. „Lästig“ sei lediglich der Umstand, „dass sie den Artikel nun regelmäßig überwachen muss, weil andere Autoren jederzeit wieder Änderungen vornehmen können.“

Weniger zugänglich verhält sich Google. Die Suchmaschine spuckt der Zeitung zufolge nämlich als Ergebnis auf die Suchanfrage „Stadtverwaltung Weil am Rhein“ eine falsche Telefonnummer aus – ein Fehler, der ungeachtet der Tatsache noch nicht behoben wurde, dass die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Google eigens eine Nachricht geschrieben hat.


 
 
 

3 Kommentare zu “Schwarzwälder Neueste Nachrichten”

  1. Jürgen Vielmeier - 1. Juni 2010 um 09:38

    Hehe, classic! :) Erinnert mich irgendwie an das Mädel, das sich mal per Kommentar für einen Job als Kellnerin beim Bonn-Blog beworben hat, weil das über eine Bar berichtet hat.

  2. Röckel » Schwarzwälder Neueste Nachrichten - 1. Juni 2010 um 09:43

    [...] (Weiter geht’s bei Yuccatree) [...]

  3. Olivius - 2. Juni 2010 um 08:57

    Oho!
    “die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung (hat)Google eigens eine Nachricht geschrieben” Oho – dann bekommen die auch mal Post…
    Medienkompetenz hurra!

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