Hewlett Packards neue ePrint-Drucker unterstützen Googles Cloud Print – braucht man das?

Hewlett Packard hat ja bekanntlich vor einiger Zeit Palm geschluckt. Mit dem gekauften Know-How und des Betriebssystems webOS kommen zum Herbst Drucker auf den Markt. Diese sind mit einem vollständigen Betriebssystem ausgestattet und können autark, ganz ohne angeschlossenen Computer, arbeiten. Zudem kann man mit dem Drucker per E-Mail Dokumente zusenden und diese dann ausdrucken, ohne die Zwischenstation eines Notebooks oder Desktop-PCs. Ein Computer ist nun gar nicht mehr direkt notwendig – ein Smartphone oder in der Cloud gespeicherte Daten reichen aus.

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HP will mit dieser Technologie den Trend zu mobilen Endgeräten unterstützten und unabhängig von stationären Computern machen. Die neue Drucker-Linie von HP besitzt Touchscreens und eigene E-Mailadressen. Außerdem lassen sich beispielsweise auch Texte oder Fotos drucken, die auf Google Docs oder anderen Web Services erstellt oder gespeichert wurden. HP stellt zudem selbst so einen Cloud-Dienst zur Verfügung – ePrint Center genannt. Auf diesem Portal können User ihre eigenen Daten ablegen oder Geburtstagskarten und dergleichen kaufen, die von dort direkt auf den Drucker geschickt werden können. Zur Anmeldung setzt HP auf verschiedene Identifizierungsmethoden wie Facebook Connect, Google, Yahoo, OpenID etc. – bei irgend einem dieser Dienste ist jeder bestimmt angemeldet und erspart sich ein wenig Zeit.

Der Prozess funktioniert auch umgekehrt. Denn einige der HP-Produkte sind All-In-One-Geräte, die über eine Scanfunktion verfügen.  Damit lassen sich Dokumente oder Fotos einscannen und in die Cloud hochladen, um es entweder für sich zu sichern oder es anderen  zugänglich zu machen. Das ist in der tat eine feine Funktion, die einem den Zwischenschritt der Bearbeitung und des hochladens am Computers erspart. Wer schnell seine Fotos auf Picasa oder den HP Snapfish Fotospeicher ausdrucken möchte, kann dies über die Benutzeroberfläche des Druckers machen. Auch Google Maps-Karten lassen sich per Drucker suchen und bei Bedarf drucken.

HPs Drucker werden mit der nativen Unterstützung für das in der Entwicklung befindliche Google Coud Print sein. Dabei handelt es sich um die ersten Drucker, die diesen Service unterstützen. Weitere Services wie Google Docs, Reuters und andere werden folgen.

HP hofft, dass diese Drucker an öffentlichen Orten wie Flughäfen oder in Hotels aufgestellt werden können. Es wird lediglich eine Person benötigt, die bei Gelegenheit dir Druckerpatrone auswechselt und Papier nachfüllt. Im Zug fänd ich das noch recht praktisch, sodass ich mein Online-Ticket direkt auf der Fahrt drucken kann, falls das Original noch zuhause auf dem Schreibtisch liegen geblieben sein sollte.

HP will mit diesen Produkten fortschrittlich sein und mit den Entwicklungen eines schnelllebigen Lifestyles mithalten. Doch wäre es nicht im Sinne des Fortschritts weniger auf den Druckermarkt zu setzen sondern einen Fokus auf Tablets und Smartphones zu legen? HP hat schließlich ein heißes Betriebssystem zur Hand, mit dem schicke und vielseitig verwendbare Smartphones produzierbar sind. Mal ganz ehrlich: wer nutzt im täglichen Leben noch einen Drucker? Der Großteil meiner Lebenswelt ist mittlerweile digital, meine Fotos sind auf dem Rechner oder der Cloud, ich reserviere mir meine Kinotickets online und Schreibe meine Briefe per E-Mail. Ich sehe den Punkt dieser Entwicklung irgendwie gerade nicht.

5 Gedanken zu „Hewlett Packards neue ePrint-Drucker unterstützen Googles Cloud Print – braucht man das?“

  1. Im Prinzip eine geniale Idee,
    wer wie ich über einen Haufen Devices verfügt und verinnerlicht das gerade mal nur die Windows PC’s ohne größere Umstände Drucken können, der findet bestimmt den oder anderen Einsatz für diese Lösung. Gerade die Scanfunktion bekomm durch die “Cloud” ganz neue Dimensionen bei der Verteilung der Dokumente.

  2. Zum scannen von Texten könnten Smartphone-Entwickler zum Beispiel auch was an der Qualität der Kameras verbessern. Damit liesse sich dann vielleicht auch schon ein Scanner ersetzen. alternativ könnte HP zum Beispiel auch einfach einen Scanner mit WLAN und Email-Funktion basteln. Der nimmt auch weniger Raum ein als so ein AIO-Koloss.

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