Notruf-Taste gegen Online-Kriminalität im Internet

Früher hatten Gangster Wollmützen auf, irgendwo im Gesicht eine Narbe und trieben sich in dunklen Gassen rum – zumindest bei TKKG. Heute kennen sich Verbrecher bestens mit dem Internet aus. Ich habe dazu gerade einen Artikel in einer Zeitung gelesen. Gegen Netzkriminalität fordert die Kriminalpolizei jetzt ein Notrufsystem. Erst dachte ich zum Schutze der eigenen Person. Wurde aber eines Besseren belehrt. 

Im Artikel, den ich gelesen hatte, ging es darum, dass kriminelle Hacker sich der persönlichen Passwörter bedienen. Dafür setzten sie einen Trojaner auf den Rechner des Opfers – zum Beispiel einen Keylogger, der die Eingaben auf der Tastatur scannt. Nichts Neues. Dabei entwickeln die Gangster von heute immer neue Ideen, wie sie an geklaute Ware kommen. Sie bestellen etwas auf falschem Namen, loggen sich unter dessen E-Mail-Account ein und lassen sich die Ware an eine Paketstation schicken. Freunden von mir ist es auch schon passiert, dass ihnen übers Internet das Bankkonto leer geräumt wurde. Klar werden die Geschädigten meist wieder entschädigt, wenn sie sich dafür einsetzen. Aber das ist trotzdem voller Murks. Und auch Kinder und Jugendliche brauchen einen besonderen Schutz im Netz. Die Gangster sehen heute anders aus und man findet sie hinter dem Bildschirm an einer anderen Tastatur, die man leider nicht sieht.

Das hat auch die Kriminalbehörde erkannt und fordert entsprechend ein Notrufsystem. Ihr Ziel ist es die Sicherheit für die Nutzer zu erhöhen und die Internet-Kriminalität in den Griff zu bekommen. Wahrscheinlich bin ich naiv, aber ich habe gedacht, der 10-jährige vorm Rechner drückt auf eine Taste und dann kommt die Internetpolizei angefahren und schützt ihn. Das ginge sicher schneller als in Echtzeit.

Es läuft aber etwas anders – das 110 für das Internet. Es gibt wohl schon ein ausgearbeitetes Projekt “webpatrol“. Ein Button begleitet den Surfenden im Netz, und wenn der geklickt wird, erstellt eine Software ein Abbild der besuchten Internetseite. Die Daten werden automatisch an die Kriminalpolizei geschickt und müssten dort ausgewertet werden. Meine Fantasie ist meist sehr groß. Ist diesem Zusammenhang reicht sie so weit, dass der Button ganz schön oft geklickt werden würde. Welche Seite ist kriminell und welche nicht? Ich bin gegen kriminelle Machenschaften im Web, aber ich möchte auch nicht von so einem Button begleitet werden. Jeder, der kriminelle Inhalte findet, kann diese der Polizei per Mail schicken und sollte das auch tun. Mir würde dieser Button kein Gefühl der Sicherheit geben, sondern ein Gefühl der Kontrolle und der Überwachung. Außer Frage steht wohl, dass bezüglich der Internet-Kriminalität etwas passieren muss. Ich frage mich auch die ganze Zeit, wie man wirklich gegen Internetkriminalität vorgehen kann? Meines Erachtens wohl nur, indem man sich selbst und seine Daten schützt, zum Beispiel durch einen sicheren Rechner. Ist Euch schon mal etwas Kriminelles im Netz passiert?