Wegen Karneval: Ich hab den Buzz verpasst. Habe ich?

Hätte ich einen Chef, würde mich der jetzt rausschmeißen: Statt Google Buzz ausgiebig zu testen, habe ich in den letzten Tagen lieber Karneval gefeiert und mich offline mit wilden Menschenmassen ausgetauscht: Fotos von Feiernden mit den umstehenden “Followern” “geshared”. Gespräche in blogartiger Ungezwungenheit geführt, die später am Abend in twitteresque Kurzphrasen übergingen.

Ein Echtzeit-Gespräch auf der Herrentoilette:

- “Hässo jehört? De Effzeh hät hück widde verlore!” (47 Zeichen)
- “Han isch jehör! Abbe de steige nisch ab. Nürnbersch un Hanova sin noch vill schleschta.” (87 Zeichen)

Von Berlin ganz zu schweigen.

Welche Musik meine Freunde am liebsten hören, konnte ich anhand einer Real-Time-App namens “Tanzfläche” ablesen. Je später der Abend, desto lauter konnte man mich live “Wenn mir Kölsche singe” jauchzen hören, was ich auf Facebook kaum peinlicher hätte darstellen können. Mit Privatsspähre war da nicht viel, und weil ich vielen Menschen, die mir sympathisch schienen, meinen Vornamen nannte, könnten sie mich künftig zuspammen ohne meine E-Mail-Adresse zu kennen.

Google Buzz

An einige neue “Nutzerdaten” kam ich ganz unverhofft – und ungewollt. Und es gab keine Option, neue Kontakte von meinen privaten Korrespondenzen zu trennen. Ein guter Freund von mir hat seine “stalkerhafte” Ex-Freundin wiedergetroffen. Die Lokalität hatte nichts unternommen, um seine Privatsspähre zu schützen.

Mein Social Graph hat von all den Ereignissen nichts erfahren, aber viele der Umstehenden waren die gleichen, die mich auch in Blog, Facebook, Twitter, Buzz (?) lesen. Und ich werde sie in Berufs- und Sozialleben wiedersehen, was meinen analogen wie digitalen Ruf auf Jahre schädigen könnte – wenn sich die anderen nicht genauso aufgeführt hätten.

Und ihr regt euch auf über ein bisschen Buzz? ;)

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