Reich werden mit cleveren Ideen? Das war einmal

Man sollte mal über Geld reden. Heute sprach ich kurz mit dem Autor eines IT-Buchs. Er hat für einen renommierten Verlag ein Buch über eine junge, aber ziemlich hippe Software geschrieben. Was er dafür bekommen hat, hat mich nachdenklich gemacht.

Der Verlag zahlte ihm 600 Euro Vorschuss, die er sich mit seinem Co-Autor teilen musste. Jeden Monat, sagt er, bekäme er noch ein paar Euro extra überwiesen für seinen Anteil an verkauften Exemplaren. Bücher schreiben lohne sich nur, um etwas für den eigenen Ruf zu tun, sagt er. Es sei definitiv nicht zum Geldverdienen geeignet, allenfalls, wenn man Joanne K. Rowling heißt.

Es ist nur ein weiteres Beispiel eines Trends, der sich leider durchzusetzen scheint. Früher lebte man mit mittelmäßigem Einkommen so vor sich hin. Wer ein einfaches Auskommen wollte, tat Dienst nach Vorschrift. Wer reich werden wollte, brauchte eigentlich nur eine clevere Idee.

Heute braucht man schon clevere Ideen am Fließband, um überhaupt noch Geld zu verdienen…


 
 
 
 

8 Kommentare zu “Reich werden mit cleveren Ideen? Das war einmal”

  1. Joachim - 24. Februar 2010 um 10:24

    Du sprichst mir aus der Seele…
    Es ist wirklich schwierig geworden nachhaltig gutes Geld zu verdienen.

    Grüße Joachim

  2. Nitek - 24. Februar 2010 um 10:26

    Ohne das Schreiben eines Buches jetzt abwerten zu wollen, aber was hat denn das mit einer “cleveren Idee” zu tun bzw. damit, dass man mit solchen nichtmehr soviel Geld verdienen kann?

  3. Tueksta - 24. Februar 2010 um 10:26

    Dazu fällt mir nur ein was ich gerade auf einer Twitter-Profil ( http://twitter.com/CarlaBerling ) gelesen habe:

    “Wenn jeder, der sich berufen fühlt und ein Buch schreibt, auch MAL ein Buch kaufen würde, der Buchmarkt würde boomen!!”

    Das Verhältnis von Schreibern zu Lesern kippt halt immer mehr gen 1:1 – und wenn der Autor das Buch nicht geschrieben hätte, wären fünf andere bereitgestanden um freudig in die Bresche zu springen.

  4. Zeppelinpilot - 24. Februar 2010 um 10:44

    Traurig ist, dass üblicherweise die Amazon-Verkaufsprovision pro Exemplar höher ist als das Autorenhonorar…

  5. Schaps - 24. Februar 2010 um 13:09

    Er hätte ein wenig mehr “remixen” müssen!

  6. coke - 24. Februar 2010 um 21:46

    yepp, früher war alles besser — früher, als wir noch kein Internet hatten, als drei TV-Programme um 23:30 Uhr Sendeschluss gemacht hatten und als der Liter Benzin eine Mark gekostet hat. Als “unsere Brüder im Osten” noch hinter dem eisernen Vorhang sicher weggesperrt waren, als Lehrer unsere Kinder noch schlagen durften, aber immerhin ganze Männer noch auf dem Mond spazieren waren … alles war früher besser.

    Mannomann, hoffentlich findet sich bald ein Käufer. :-(

  7. Jürgen Vielmeier - 25. Februar 2010 um 09:56

    @Coke: Du untertreibst. Als Technikspielzeug noch aus Fernost kam, that was really something!

  8. Patrick - 26. Februar 2010 um 11:32

    “Buch über eine junge, aber ziemlich hippe Software geschrieben”

    Da liegt mMn der Hase im Pfeffer.
    Ob das in diesem Fall tatsächlich ein Beispiel für eine clevere und lukrative Idee ist…
    Daraus würde ich keine allgemeingültigen Schlüsse ziehen.