Es ist eine Gratwanderung, aber eine Nachrichten-Website wie Digg ist groß genug, um das Risiko zu schultern: Benutzer der Social-News-Plattform können Werbung bewerten. Je besser eine Anzeige bei den Lesern ankommt, desto weniger zahlt der Auftraggeber.
Mit diesen “DiggAds” fährt der Social-News-Aggregator nach eigenen Angaben seit vier Monaten sehr erfolgreich. Die Nutzer erhalten die Möglichkeit, eine Werbung zu “diggen” (lieben) oder zu begraben (bury). Die Werbung ist meist der dritte Beitrag auf der Startseite, der optisch als Textwerbung gekennzeichnet ist, ansonsten aber nicht weiter als Werbung auffällt (Markierungen von mir):
Die Idee ist clever – und verlangt gar nicht einmal so viel Mut. Es ist eine Art Qualitätsprüfung für Werbung. Nervt Werbung oder ist sie schlecht konzipiert, haben die Besucher nun eine Möglichkeit, das dem Anbieter mitzuteilen. Für den Werbenden ein Vorteil: Es erhält ein Feedback darüber, wie seine Werbung ankommt.
Für Deutschland ist das natürlich noch etwas früh. Hier haben es bisher kaum Großkonzerne mit Werbung ins Internet geschafft. Außerdem gibt es in der Größenordnung keine vergleichbare Social-News-Plattform wie Digg. Trotzdem würde ich mir hinsichtlich neuer Entwicklungen etwas Mut und Eigeninitiative der großen Online-Vermarkter manchmal schon wünschen.