Nächste Runde im Wettrennen mit Apple: Amazon kauft Touchscreen-Hersteller
04. Februar 2010 - Jürgen Vielmeier
“Papa, was der große Junge da hat, will ich auch!” – “Das geht nicht, Sohn. Aber guck mal, das da vorne im Schaufenster ist doch fast das gleiche. Das kaufe ich dir, ja?”
Ach, eigentlich ist damit schon fast alles gesagt…
Laut der “New York Times” hat Amazon den New Yorker Touchscreen-Hersteller Touchco gekauft. Touchcos Technik und Mitarbeiter sollen – wen überrascht es – mit Amazons Kindle-Version verschmolzen werden. Das Ziel dürfte auf der Hand liegen: Eine kommende Generation des Ebook-Readers soll einen berührungsmepfindlichen Bildschirm erhalten.
Einige Unterschiede zu Apples iPad gibt es dann aber doch: Touchcos Steckenpferd sind durchsichtige, biegsame Touchscreens, die keine vergleichbare Haptik aufweisen wie die Touchscreens, die Apple für iPad oder iPhone einsetzt, aber dafür deutlich weniger kosten. Engadget taxiert die Herstellungskosten auf weniger als 10 US-Dollar pro Quadratmeter. Könnte das der Beginn des echten elektronischen Papiers sein? Abwarten.
Ein wenig ratlos lässt mich die Botschaft auf Touchcos Website zurück. Dort ist lediglich noch zu finden:
“Danke für Ihr Interesse an Touchco. Mit Wirkung zum Januar 2010 betreibt das Unternehmen keine Geschäfte mehr.”
Entweder ging die Übernahme da sehr schnell über die Bühne, oder Touchco hat mit Problemen zu kämpfen gehabt. Oder beides.