CNN zeigt 360-Grad-Videos über die Zerstörung in Haiti

CNN zeigt die Zerstörung nach dem Erdbeben von Haiti mit einer 360-Grad-Kamerafahrt. Betrachter können die Perspektive und den Blickwinkel stufenlos einstellen. Eine geschickte neue Art der Berichterstattung.

Videojournalismus genießt beim Betrachter hohe Glaubwürdigkeit. Immerhin sieht der Zuschauer ja, was passiert und wer etwas sagt. Gesagter als gesagt geht nicht – anders als bei einer geschriebenen Reportage, bei der der Leser gemeinhin nicht überprüfen kann, ob der Reporter nicht Geschichten aus der Fabelwelt erzählt.

CNN 360 Grad

Trotzdem bildet auch Videojournalismus allenfalls einen Teil der Wahrheit ab. So trugen Fernsehreporter nicht unwesentlich dazu bei, dass die halbe Welt immer noch annimmt, der Hurrican “Katrina” habe halb New Orleans für immer im Meer versinken lassen. Die Reporter benutzten zerstörte Häuser als Kulisse und fanden es unwichtig zu erwähnen, dass praktisch alle Gebäude der Nachbarschaft unversehrt geblieben waren.

Zumindest dem könnte der Versuch von CNN entgegen wirken, eine neue Art der Berichterstattung vorzustellen. Das Kamera-System Dodeca von Immersive Media nimmt im 360-Grad-Winkel auf. Eine Art Panorama-Video, das den Ausmaß von Zerstörung zeigt, aber auch über Großdemonstrationen sehr anschaulich berichten könnte. Vier Videos, aufgenommen zwischen dem 17. und 19. Januar in Port-au-Prince kombinieren Foto- und Videojournalismus und erweiterten den Blickwinkel des Zuschauers, was ein einfaches Video nicht könnte.

Ironie des Ganzen: Das erste von vier Videos zeigt nur wenig zerstörte Straßenzügein Port-au-Prince. Auch ein 360-Grad-Video kann also nur Ausschnitte der Wirklichkeit zeigen.

gefunden auf Saschalobo.com.

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