Avatar in 3D war nett, aber soll ich bald nur noch mit Hornbrille fernsehen?

Der Hype um James Camerons neuen Film “Avatar” ist berechtigt – auch wenn man den halben Film damit verbringt, sich an die 3D-Brille zu gewöhnen. Die Hersteller sind mit der Erschaffung technisch hochaktueller TV-Geräte inzwischen so schnell, dass die Sender mit Bildsignalen nicht hinterher kommen. Erste 3D-Fernseher stehen in den Startlöchern – aber wollen wir sie überhaupt?

Um es kurz zu machen: Ich bezweifle, dass ganze Generationen von Fernsehzuschauern sich gerne mit der 3D-Brille auf das Sofa setzen werden. Für Science-Fiction- und Animationsfilme macht das sicher mal Spaß. Aber wieder eine Rieseninvestition in ein neues Empfangsgerät, obwohl 90 Prozent der Fernsehinhalte aus nicht-3D-tauglichen Daily Soaps und Talkshows bestehen? Das machen wohl nur absolute Fans.

Ich erinnere an die 3D-Wellen in den 60er und 80er Jahren. Es scheint ein Hype zu sein, der sich etwa alle zwanzig Jahre wiederholt. Dann ebbt er wieder ab, weil er kaum wesentliche Vorteile bietet, außer dass er zur Abwechslung mal interessant ist.

Geschichte trifft den Zeitgeist

Avatar hätte in 2D kaum weniger Spaß gemacht. Bei genauerer Betrachtung sind die 3D-Effekte in dem Streifen minimal und vernachlässigbar. Das Auge braucht ein wenig, um zu erkennen, welchen Bildbereich es scharf stellen soll. Beeindruckender ist die Tricktechnik, mit der eben die Avatare, die Na’vi und die Natur von Pandora auf die Leinwand gezaubert werden.

Bei der Geschichte hat sich Regisseur James Cameron bei Disney’s “Pocahontas” bedient. Die Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Umweltzerstörung durch ein gewissenloses, nach Profitmaximierung strebendes Konglomerat trifft aber den Zeitgeist. Ich würde ihn gerne noch einmal sehen, dann aber – auch wenn 3D-Fans mich dafür wohl am liebsten martern würden – lieber in 2D.

Bild: 20th Century Fox


 
 
 
 

10 Kommentare zu “Avatar in 3D war nett, aber soll ich bald nur noch mit Hornbrille fernsehen?”

  1. Wayneoween - 9. Januar 2010 um 14:57

    Ich hab ihn auch zuerst in 3D, dann vorletzte Woche in 2D gesehen.

    Und ich für meinen Teil halte die 3D Version für etwas… “besser” es ist irgendwie was anderes, man ist mehr dabei.

    Ein Freund mit dem ich im Kino war meinte nur “Wuah viel zu real!” aber ich fands einfach nur Genial.

    In 2D war die Geschichte natürlich nicht weniger spannend, aber es war irgendwie “normal”.

    Dennoch sind die Preise fürs 3D-Kino noch etwas zu hoch mit (bei uns) 12€ für die Karte, weswegen ich auch nur in vielversprechende Titel mit der Brille gehen werde.

  2. funkroboter - 9. Januar 2010 um 15:05

    habe kurz, nachdem ich den film gesehen habe, spontan getweetet: ‘matrix, herr der ringe und pocahontas in einer atemberaubenden, aber seichten 3D-weihnachtskitsch-version für goahippies …’ unterhaltsam, aufwendig, inhaltsleer, aber wegweisend; aber ob sich 3D durchsetzt, bleibt tatsächlich offen …

  3. DSDS 2010 - 9. Januar 2010 um 18:24

    §D im Kino scheint es tatsächlich immer mal wieder zu geben. Ich denke mir, dass wenn uns die Leinwand irgendwann mal komplett umhüllt … der Film also zu einer Art virtuellen Realität mutiert, dann werden wir erst die Vorteile von 2D und 3D Erzählungen zu schätzen wissen. Genau wie die Schallplatte wird 2D wohl nie ganz sterben.

  4. Avatar - 10. Januar 2010 um 10:38

    Bei allem 3-D Hype wird bei vielen Filmen zu wenig Wert auf ein gutes Drehbuch gelegt.

  5. Fabian - 10. Januar 2010 um 14:03

    Ich hab Avatar gestern in 3D gesehen. Ich muss sagen, dass der Film schon nett war. Klar, Story ist fürn Eimer. Popcorn-Kino halt. Nur zu der 3D Sache muss ich sagen, dass mir nach 160 Minuten dann ziemlich die Augen weh getan haben. Nach dem Film bin ich gleich ins Bett gefallen.. ne, also auf dauer ist das nichts für mich. Lieber ein hochauflösender Blue-Ray Film mit ordentlichem Inhalt..aber diese 3D ist mal wieder nichts halbes und nichts ganzes.

  6. Patrick - 10. Januar 2010 um 14:40

    Also mich hat das RealD-3D System absolut überzeugt! Durch die Polarisierung (kein Wechselbild mehr) hatte ich überhaupt keine Probleme mit Ermüdungserscheinungen…
    Da ich selbst Brillenträger bin hat mich die 3D-Brille überhaupt nicht gestört… Auch der Faqrbverlust durch die leicht graue Filterung der Brille hällt sich in Grenzen…

  7. Engert Carmen - 10. Januar 2010 um 14:52

    Also ich war gestern in Avantar. Ich muß sagen, mir hat der Film sehr gut gefallen. Die Ideen, die Personen, die künstliche Natur, selbst für so häßliche Tiere hatte man doch Sympathie leuchtende Blumen, gutartige Quallen usw. Mal was Neues.

    Das mit dem 3D war bestimmt interessant, die Effekte waren sehr gut nur wie schon einige Vorgänger hier sagten, die Augen leiden mit der Zeit. Oft mußte ich mal die Brille abnehmen.

    Aber ansonsten rundum ist es ein hammer gelungener Film.

    Hoffe nur, daß die Kriegsflieger und sog. Hubschrauber und roboterartige Kampfanzüge nicht die Zukunft sind. Denn die sind schon angsteinflösend.

  8. Shrek - 11. Januar 2010 um 09:16

    Film in 3D. Absolutes Erlebnis. Man merkt den gigantischen Aufwand der da betrieben wurde. Das Drehbuch hätte etwas sorgfältiger umgesetzt werden können. Weniger brachiale Gewalt hätte auch gereicht. Emmerich’s Stempel halt. (Terminator/Alien etc.)
    Mich fasziniert die Fantasie der Macher. Vieles hat man schon irgenwo mal gesehen, auch aus dem Meer dürften viele Ideen “aufgetaucht” sein, so die ganzen “Leuchtmittel”.

    Trotzdem sehr eindrücklicher Film. Die Technik sollte man verfeinern. Habe schon bessere 3D Effekte gesehen und im Film sind sie eher zurückhaltend eingesetzt.

    Solche Filme sollte man wirklich nur in geeigneten Kinos schauen oder zu Hause auf Leinwand mit Beamer mit entsprechendem Equipment.
    Am TV- und sei er noch so Gross bringt das nichts.

    Es lebe das hochwertige 3D Kino.

    Weitermachen!

  9. 3D Fernsehen: Serien und Shows mit Brille sehen – Der Markt der Zukunft? | Trend, 3Dimensionalen, Shows, Genusses, Hause, Serien | Blokster.de - 15. Januar 2010 um 14:54

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  10. AnnieOLIVER20 - 30. Dezember 2011 um 23:28

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