Monatsarchiv für Dezember 2009

 
 

“Stinken deine Klamotten auch alle so nach Rauch?”, fragte mich meine beste Freundin nach einem gemeinsamen Kneipenabend. “Und wie!”, antwortete ich. “Ich hätte auch schon fast darüber getwittert.” Fast.

Wer in eine fremde Stadt fährt, der informiert sich vorher über die Gegebenheiten vor Ort, kauft sich im Buchhandel Stadtplan und Reiseführer und klappert nach striktem Stundenplan alle wichtigen Sehenswürdigkeiten ab. Wehe dem, der völlig naiv und ohne Plan drauflos fährt – er könnte am Reiseziel so manche freudige Überraschung erleben.

Gleich drei Videos fanden gestern ihren Weg zu mir, über die sich die US-Unterhaltungsindustrie erheblich freuen müsste. Zeigen sie doch, dass US-Produktionen auch nach Jahren noch hip sind und im Ausland neu interpretiert werden. Zweimal Matrix, einmal Simpsons.

Ein paar Tage brauchte es für Videoschnitt und Bildbearbeitung. Aber heute erreichte uns der erste Beitrag für den laufenden YuccaVideoAward: das Serpentinen-Video. So etwas könntet ihr auch? Dann nehmt noch bis zum 3. Januar teil an unserem kleinen Gewinnspiel und gewinnt eine von drei Kodak Zi8!

Manchmal fragt man sich, was wohl aus seinen alten Bekannten geworden ist: Klassenkameraden, Verflossenen, Jugendlieben. Gar nicht lange her, da wollte ich auf Facebook mal nach einer Austauschschülerin aus Frankreich Ausschau halten, in die ich mich während meiner Schulzeit verguckt hatte. Unter ihrem Namen fand ich zwar nicht sie – dafür aber viele Frauen, die mir mindestens genauso interessant erschienen.

Ich muss noch einmal nachtreten. Gegen die Subkultur, deren begeisterter Anhänger ich selbst eine lange Zeit war. Für die US-Techblogs arbeiten einige der besten Journalisten der Welt: Schreiben wie die Menschen heute reden, recherchieren am Puls der Zeit – berichten über Nichtigkeiten. Sie sind gewachsen, als Twitter und Facebook Anfang des Jahres in den Himmel gehypet wurden. Jetzt sind sie gezwungen das Tempo zu halten, um ihre Sponsoren nicht zu verlieren. Die Leidtragenden sind die Leser.

Heute flatterte mir eine Pressemeldung von LetsBuyIt.com in den Briefkasten. Das Shopping-Portal verspricht darin “Weihnachtshopping ohne Streß”. Das gefällt mir. Ich wollte schon immer mal Weihnachten an verschiedenen Orten feiern.

Blogger, so das gängige Klischee, sitzen im Schlafanzug auf dem Sofa und kritisieren von dort aus die ganze Welt, in der sie nichts erleben. Nach rund acht Jahren als Blogger wollte ich das endlich auch einmal ausprobieren. Es fehlte mir dazu nur: eine Couch. Sie wäre jetzt nicht hier, wenn die Welt nicht von Autovermietern und Müllwagenfahrern zum, nun ja, Guten gewendet wird.

Mein Chor probt einmal die Woche in einem Bonner Altenheim. (So alt sind wir im Durchschnitt zwar nicht, aber wir mieten dort einen Raum.) Als ich dort neulich an einem eher gebrechlichen Pulk älterer Herrschaften vorbei kam, fragte ich mich, ob wir wohl genauso werden. Das ist möglich, aber unwahrscheinlich. Man wird uns gar nicht lassen.

Ich schlafe gerne aus – und möchte mich gleich in aller Form für diese Unverschämtheit entschuldigen! Denn dafür werde ich von der Arbeitswelt verachtet und stoße auch privat bei Unterhaltungen zumindest auf Unverständnis. Lange schlafen hat in diesem Land keine Lobby. Aber warum eigentlich nicht?