Endlich bewiesen: Je aktiver im Internet, desto seltener wählt man eine Volkspartei

Für so manchen Sympathisanten der Piratenpartei dürfte dies wohl keine allzu große Überraschung sein: Mit den Daten der letzten Bundestagswahl lässt sich nachweisen, dass man umso seltener eine der großen Parteien wählt, je mehr man im Netz unterwegs ist.

Das hat Robin Meyer-Lucht von Carta.de anhand von Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen nachgestellt. Bisher war bereits allgemein bekannt, dass jüngere Menschen viel weniger dazu neigen eine Volkspartei zu wählen als ältere. Bei den unter 30-jährigen wählten immerhin 57% keine Volkspartei, bei den über 60-jährigen wählten nur noch 30% keine Volkspartei. Die Forschungsgruppe Wahlen zeigt aber auch eine Korrelation beim Surfverhalten:

Volksparteien

Nun ist die Aussage, dass man wegen des Internets zu einem Nicht-Volkspartei-Wähler wird, so sicherlich zu stark verkürzt. Schließlich sind Jüngere aktiver im Internet und wählen, wie bereits erklärt, ohnehin seltener Volksparteien. Auch gibt es spätestens seit der Debatte um das “Zugangserschwerungsgesetz” im Internet sehr viel negative Berichterstattung über Union und SPD; zusammen mit dem Aufkommen der Piratenpartei ein weiterer Schlag gegen die Volksparteien im Netz.

Nun liegt aber zusätzlich noch ein statistischer Nachweis vor, der belegt, dass die großen Parteien mehr in die digitalen Kanäle investieren sollten.

Via Carta.

4 Gedanken zu „Endlich bewiesen: Je aktiver im Internet, desto seltener wählt man eine Volkspartei“

  1. Schoen und gut, nun stellt sich aber die anechste Frage:
    liegt das an mangelnder Praesenz der Volksparteien, daran, dass man sich breiter informieren kann, daran, dass im Internet ein Meinungskartell vorherrscht, dass die Volksparteien systematisch zerredet, oder an etwas ganz anderem?

    Worauf laeuft denn das Fazit hinaus, dass die Volksparteien sich mehr im Netz engagieren sollen?
    sollen sie den User mit ihren Wahlkrampfbotschaften zubomben und alle fauxpax unter den Teppich kehren, wie sie es ausserhalb tun?

  2. @Stelf
    Es liegt wohl daran, dass die Meinungsvielfalt im Internet sehr viel größer ist als in Offlinemedien. Das was im Schleswig Holsteinschen Zeitungsverlag passiert ist, wäre im Internet technisch nicht möglich. Hier hönnen abweichende Meinungen nicht totgeschwiegen werden.

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