Bei Vodafone twittern gleich drei Redakteure, bei der Lufthansa muss jeder Tweet vorher freigegeben werden. Einige Unternehmen gaben dem Internetverband eco Einblick in ihre Twitter-Aktivitäten.

Der Blogger Trendopfer hatte vor einigen Wochen in einer gefeierten Satire vorgestellt, wie es aussehen könnte, wenn Unternehmen twittern. Tenor der Geschichte: Ein Tweet, in dem ein fiktives Unternehmen seinen Kunden ein schönes Wochenende wünschen wollte, ging aufgrund interner Abstimmungsprozesse erst am darauffolgenden Montag online.

Auch bei der Deutschen Lufthansa gibt es einen internen Freigabeprozess für jeden Tweet. Das sagte Olav Waschkies, Director Strategic Marketing & Mobile Internet bei Pixelpark auf der Veranstaltung “Twitter erfindet das Internet neu”, zu dem der eco-Arbeitskreis Online-Marketing geladen hatte. Pixelpark betreibt den Twitter-Account für Lufthansa Deutschland. Twitter wird dort nicht als Dialogwerkzeug eingesetzt, sondern als zusätzlicher Werbekanal. Waschkies begründet das mit den Worten: “Wenn Sie Content haben, folgen Ihnen die Menschen.” Aber ist es da wirklich egal, um welche Art von Content es sich handelt?

Twitter-Policies ersparen aufwändige Freigabe

Vodafone hat hingegen klare “Twitter-Policies” aufgesetzt, um sich den Freigabeprozess zu ersparen. Die drei Mitarbeiter, die den Twitter-Channel mit Inhalten füllen, versehen ihre Beiträge mit Kürzeln. Ein weiterer Diskussionspunkt der Veranstaltung war auch, wie viele Mitarbeiter twittern und wie persönlich der Stil sein sollte. Twitter-Expertin Nicole Simon empfiehlt: “Unternehmen sollten persönlich, aber nicht privat twittern.”

Tenor: Auch für so etwas Kurzes und scheinbar Einfaches wie Twitter muss es Regeln geben, wenn Großkonzerne das Medium nutzen wollen. Mit der Größe eines Unternehmens scheint auch die Komplexität zu wachsen – egal worum es geht.