04. September 2009 - Jürgen Vielmeier

Etwas pietätlos: Die Naturschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) hat sich von einem nicht genehmigten Werbeplakat distanziert, das dutzende Passagiermaschinen im Sinkflug auf Manhattan zeigt. Nicht weniger unangenehm ist eine Kampagne gegen Aids, die Hitler beim Sex zeigt.
Das Plakat mit dem Angriff auf Lower Manhattan war der brasilianischen WWF-Filiale von einer externen Agentur angeboten aber intern abgelehnt worden. Trotzdem ist es vor einigen Tagen an die Öffentlichkeit gelangt.
Botschaft des verurteilten Plakats ist das Werben um Verhältnismäßigkeit: Der Tsunami in Südasien am 2. Weihnachtstag 2004 habe hundertmal so viele Opfer gefordert wie der Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001. Die Werbebotschaft lautet weiter: “Der Planet hat eine brutale Kraft. Respektiert das. Erhaltet die Welt so.”
Der WWF kündigte in einer Presse-Erklärung an, gegen die Verbreitung des “geschmacklosen Bildes” vorzugehen, das niemals das Licht der Welt hätte sehen sollen.
“AIDS ist ein Massenmörder”
Und wo wir gerade bei schlechtem Geschmack sind: Der Verein Regenbogen e.V. hat eine neue Kampagne gegen AIDS gestartet. In kurzen Videospots und auf Plakaten werden die größten Massenmörder der jüngeren Geschichte beim Sex gezeigt. Namentlich Hitler, Stalin und Saddam. (Mao und Pol Pot müssen sie vergessen haben). Motto der Kampagne: “AIDS ist ein Massenmörder.” Den Anfang macht der GröFaZ. Viel Spaß?!
Via @sunny_afternoon und wuv.de.
Meiner Meinung nach ist das Plakat, was für WWF erstellt wurde schon hart. Aber es ist auch Realität.
Auf jeden Fall ist ein Abgriff, wie 9/11, der von Menschen gegen Menschen ausgeübt wurde, sehr schlimm. Jedoch seltener als eine Naturkatastrophe. Vielleicht schauen wir deshalb eher auf solch ein “Ereignis”.
Meine Aussage soll die Geschehnisse vom 11. September keinesfalls relativieren. Ich verurteile die Geschehnisse aufs Aüßerste.
Zum Hitler-Video: Bis zu einem gewissen Grad ist es sinnvoll solche Videos zu drehen denke ich. Ob dieser Grad hier überschritten wurden, weiß ich nicht genau.
Kann verstehen, wenn man sich als Untenehmen die Rechtfertigungen nicht antun möchte. Aber ich finde beide beide treffen den Nerv und sind trotzdem noch sachlich.
Geschmacklos finde ich das nicht, es geht ja nicht darum Kleidung zu verkaufen (Benetton)
Also das Video gegen die Verbreitung von AIDS finde ich sehr gelungen, um ehrlich zu sein. Grade weil es so provoziert erweckt es Aufmerksamkeit.
Zum Plakat: Geschmackssache. Meinen trifft es.
[...] this page was mentioned by Peter Rademacher (@hasumifrabu), KaFa (@frauf), flugzeug (@flugzeug), v. Reinhardstoettner (@ferdinandvr), jo jmatic (@jo_jmatic) and others. [...]
Beide Werbemaßnahmen treffen meinen Geschmack.
Den Aids Werbespot finde ich sensationell gut, hier wird meiner Meinung nach, endlich mal mit dem richtigen Mittel geworben. Aussagekräftiger könnte es kaum sein.
Über die AIDS Kampagne haben sich nur die Briten und das UK National AIDS Trust aufgeregt. Es gab nun schon genügend Kampagnen mit Hitler & AIDS ( z.B.: http://blogs.taz.de/hitlerblog/2009/06/13/werben_mit_hitler_xvi_selektion/ und http://adweek.blogs.com/adfreak/grey-condom-ads-doc-morris-pharmacies.html)
Was haben Briten denn schon, ausser den Sieg über Hitler? Und das andere Charities nervös werden, wenn die Spenden an sie weniger werden ist doch auch klar.
Die Kampagne soll junge Menschen abschrecken ohne Kondom zu vögeln, und ich glaube die meisten wollen nach dem Video erstmal gar keinen Sex mehr.