5 Funktionen, die Twitter von Facebook übernehmen sollte – um den Konkurrenten mit dessen eigenen Waffen zu schlagen

5 Funktionen, die Twitter von Facebook übernehmen sollte – um den Konkurrenten mit dessen eigenen Waffen zu schlagen

Facebook ist auf der Überholspur: die Übernahme von Friendfeed, neue Echtzeit-Suche, immer wieder neue Erweiterungen, öffentliche Status-Updates, Vanity-URLs. Und doch: Twitter steht trotz allem so gut da wie schon lange nicht mehr. Und wenn der Zwitscherdienst jetzt die richtigen Maßnahmen ergreift, könnte er sich Facebook noch lange vom Hals halten.

Spätestens seit Facebook Friendfeed Echtzeit-Suche soll ihr Übriges tun.

Trotzdem halte ich Twitters Suche nach wie vor für weit überlegen, zumal sie auf deutlich zugreifen kann. Das Integrieren neuer Kontakte ist bei Twitter einfacher, die Tweets sind dank ihrer Schlichtheit übersichtlicher aufgereiht. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer ist bei beiden Social Networks ungefähr gleich. Kurz: Twitter blickt Facebook derzeit mindestens auf Augenhöhe ins Gesicht. Trotzdem sollte sich Twitter auf dem augenblicklichen Erfolg nicht ausruhen und fünf Funktionen übernehmen, die auf Facebook wunderbar funktionieren:

1. Tweets bewerten

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Diese Facebook-Funktion ist Höflichkeit pur. Jemand schreibt, was er gerade macht und an welchem exotischen Ort er gerade ist. Und statt “Hey, da wäre ich auch gerne” oder anderen belanglosen Kommentaren, kann man den Status einfach mit einem Mausklick gut finden. Und der Autor freut sich, weil jemand an ihn gedacht hat.

Bei vielen Tweets habe ich mir diese Funktion ebenfalls gewünscht. Twitter würde noch interessanter werden, wenn es diese Funktion von Facebook übernähme und auch noch einen “Gefällt mir nicht”-Button hinzufügen würde.

2. Auf Spiele und Quizzes verzichten

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Mag ja mal interessant sein, meistens aber bloße Zeitverschwendung: Quizzes auf Facebook.

Externe Apps für Social Networks können ungemein praktisch sein. Xing etwa bietet Tools für Zusammenarbeit (Collaboration) und Zeitmanagement. Facebook hat sich dafür mit Vampirjagden, Quizzes und Mafia-Kriegen in eine zweifelhafte Ecke manövriert. Auch Twitter sollte auf geeignete Zusatzdienste setzen, Spielereien aber lassen und die Plattform keineswegs uneingeschränkt freigeben.

3. Videos, Audios, Dateien und Bilder integrieren

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Facebook kann Videos und Bilder direkt in Status-Updates einfügen. Friendfeed hat gar die Möglichkeit getestet, Dateien selbst hochzuladen. Twitter würde eine solche Funktion ebenfalls gut stehen, wobei man die Bilder nicht zwingend direkt in die Tweets einblenden müsste, was bei Facebook auf Kosten der Übersicht geht. Ideal wäre ein Video- oder Audio-Symbol oder ein Mini-Vorschaubild, das sich nach einem Klick aufklappt und die Datei anzeigt oder abspielt.

4. Freunde filtern

Klar, wenn sie nicht meine Freunde wären, hätte ich sie ja nicht auf meiner Liste. Trotzdem können einige Freunde im Netz ganz schön geschwätzig sein, und nur deswegen möchte man sie ja nicht gleich von der Liste streichen. Facebook bietet dafür die kinderleichte Funktionen, einmal auf “Verbergen” zu klicken. Danach ist Ruhe. Würde sich auch wunderbar auf Twitter machen. Die Möglichkeit, seine Twitter-Freunde in Gruppen oder Favoriten zu sortieren, ist zwar vorhanden, aber ungleich komplizierter.

5. Längere Updates

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Was Twitter so besonders macht, sind die kleinen Anekdötchen und Erlebnisse der Nutzer. Man liest gerne Belangloses von seinen Bekannten und Kontakten, denen man gerne folgt. Die Vielfalt, die Meinungen zu verschiedensten Themen, sind das, was eine Echtzeit-Suche auf Twitter erst sinnvoll gemacht hat. Das Besondere ist nicht die Beschränkung auf 140 Zeichen, auch wenn viele das behaupten werden. Ich bin nicht der einzige, dem der kurze Platz zu wenig ist. So viel mehr ließe sich sagen, so viel kreativer könnte man sich austoben, wenn die Beschränkung fiele.

Auf Facebook hat man diesen Platz. Und obwohl nicht genau beziffert ist, wie viele Zeichen man zur Verfügung hat, nutzt niemand die Funktion für ellenlange Texte aus. Man kann aber auch mal in die Vollen gehen und vielleicht 250, 400 Zeichen für eine kleine Geschichte verwenden. Das schöne ist, dass man es kann, aber nicht muss. Twitter würde kein Zacken aus der Krone brechen, wenn man die Zeichenbeschränkung abschaffen oder zumindest heraufsetzen würde.

Als runderneuerten Dienst mit einem Fundus an Tweets für die eigene Echtzeit-Suche sähe ich Twitter gegenüber Facebook klar im Vorteil. Aber: Twitter muss sich verändern, sonst wird Facebook irgendwann von rechts überholen.

Habt ihr weitere Ideen, was Twitter verbessern sollte?

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5 Kommentare zu diesem Beitrag

  1. alextroll Says:

    Um den Netzwerkgedanken weiter auszubauen, wäre es vielleicht nicht verkehrt, wenn man Verknüpfungen mit noch unbekannten Twitter-Nutzern aufdeckt. Die entweder über ähnliche Themen schreiben oder die mit einer Vielzahl der eigenen Kontakte bereits verknüpft sind.

    Ansonsten ist es ein kleiner Nachteil, dass der Hintergrund bei jedem zweiten Nutzer anders dargestellt wird. Das Problem der unterschiedlichen Auflösungen kann man gewiss nicht beheben, allerdings würde eine feste Position (z.B. links) auch bei den Kreativen für mehr Beständigkeit sorgen.

    Achso: Eine deutsche Oberfläche würde das Wachstum vielleicht noch steigern, aber nicht weitersagen.

  2. Markus Möller Says:

    Volle Zustimmung bei 1 und 3.
    Punkte 2 und 4: Meinetwegen.
    Bei Punkt 5 möchte ich aber widersprechen. 140 Zeichen sollten ausreichen. Zugegeben, manchmal wird’s eng, aber das ist ja gerade die geistige Fingerübung, den Kern der Aussage kurz zu fassen.

  3. Stulle Says:

    Ich kan heute schon Youtube videos u bilder auf twitter anschauen. das geht mit greasemonkey und dem entsprechendem script -> http://userscripts.org/scripts/show/40617

  4. dennis Says:

    Wenn Twitter Bilder und Videos einbettet und die Beschränkung von 140 Zeichen aufhebt – wo ist dann noch der Unterschied zu z.B. tumblr oder soup.io?!

  5. @pryde Says:

    Ich persönlich denke, dass es bei Twitter keine Freunde i.S.v. Facebook gibt. Es gibt nur Follower und Followtees (lol Neologismus ftw). Entweder man folgt jemanden weil er etwas interessantes schreibt, oder man folgt ihm nicht… wieso dann noch filtern? Oder anders gefragt, wieso sollte man jemandem folgen, wenn man sich nicht für seine Tweets interessiert?

    Eine Erhöhung der 140 Zeichen ist aus strategischer Sicht auch nicht vorstellbar, solange Twitter die SMS als DAS Medium für Tweets sieht. Dieses habe ich zumindest mal in einem Interview gelesen, denn dadurch ist es jedem Handybesitzer möglich in die Twittersphere einzutauchen und das mit einer simplen SMS. Falls Twitter immer noch das Ziel haben sollte eine Millarde User zu gewinnen, wollen sie sich das bestimmt nicht vergeigen indem sie diese ungeheure große Maße an potentiellen User ausschließen.

    Weiterhin denke ich, dass Spiele und Quizzes ebenfalls nicht “verboten” werden sollten. Unabhängig davon ob man diese mag oder nicht ist es m.E. der größte Vorteil von Twitter das sie die Tweets so liberal wie möglich gestalten. Schließlich sind @-Replies, ReTweets und Hashtags nur dadurch entstanden weil User sie benutzt haben. Die Initialzündung lag nicht bei Twitter, sondern bei den Usern. Erst später wurden diese offiziell unterstützt (zumindest @-Replies und Hashtags).

    Jedoch muss ich zustimmen, dass die Möglichkeit Tweets zu bewerten mir sehr sinnvoll erscheint, wobei ich auch demgegenüber in gewissem Maße skeptisch bin. Schließlich würde ein @-Reply mit “Hey, da wäre ich auch gerne” die Chance erhöhen, dass ein Follower dem Followtee folgt, sprich: besseres netzwerken (natürlich nur dann, wenn das @-Reply kein echtes Reply ist, sondern nur ein @-Mentioning ist)

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