02. Juli 2009 - Jürgen Vielmeier

So entstehen Gerüchte, aber keine Enten: Sachar Kriwoj ist hauptberuflich Pressesprecher bei Roccatune und Scoyo. Nebenbei fährt er aber auch viel mit der Bahn und geriet dadurch Anfang der Woche ins Visier der Sportpresse. Grund: Er hatte im ICE mit angehört, wie ein Rechtsanwalt und zwei Spielerberater ganz konkret über einen möglichen Wechsel von Fußballstar Michael Ballack zum Hamburger SV sprachen. Die Nachricht darüber verbreitete Kriwoj sofort über Twitter – und löste damit ein kleines Erdbeben aus.
Der Tweet machte bei Twitter schnell die Runde. Kriwoj bekam 150 Retweets und Antworten sowie über 100 neue Follower. Am Dienstagabend brachten als erstes Topnews und Spox das Gerücht, am nächsten Tag unter anderem Bild.de und Abendblatt.de. Dort dementiert HSV-Pressesprecher Jörn Wolf, dass an dem Gerücht etwas dran sei.
Vielleicht kein Wechsel, aber keine Ente
Schon berichteten die ersten Medien, bei der Twitter-Meldung habe es sich um eine Ente gehandelt. Das stört nun wieder Kriwoj, der früher selbst als Sportjournalist gearbeitet hatte. Denn bei den zahlreichen Gerüchten um einen Wechsel von FC-Bayern-Spieler Frank Ribéry nach Madrid oder Mailand habe noch kein Journalist von einer Ente gesprochen. Außerdem habe bis auf Bild.de und Spox keiner der Journalisten mit ihm gesprochen.
Kriwoj geht weiter und gibt Journalisten mit auf dem Weg, dass sie anfangen müssen, Twitter als mehr zu betrachten als einen Lieferanten für Zeitungsenten. Das zeige auch das Beispiel Iran. In einem Interview auf Spox sagte Kriwoj: Nur weil ein Wechsel von Ballack an die Elbe am Ende vielleicht nicht zustande kommen werde, bedeute das nicht, dass das Gespräch nicht stattgefunden habe. Sehr lesenswerter Beitrag in Kriwojs Blog Massenpublikum.
Gefunden bei Alles2null.de und @ripanti.
Kurze Anmerkung: Ich bin hauptberuflich Leiter der Pressestelle von scoyo. Bei roccatune bin ich Ende April ausgeschieden. Jedoch hatten meine Tweets in der Bahn einen rein privaten Hintergrund.