Steereo ist nach einer langen, geschlossenen Testphase nun öffentlich zugänglich. Auf dem neuen Musikportal von Holtzbrinck kann man sich eine Auswahl an Songs direkt und kostenlos anhören. Das ist nichts Neues, die Auswahl ist beschränkt und die Seite wirkt auf den ersten Blick so überfrachtet wie eine Boulevardzeitung.
Design: Eher Spielcasino als Musikportal
Erster Eindruck: Wen wollen die denn damit erschlagen? Erst auf den dritten Blick hat das Auge verstanden, was hier eigentlich gespielt wird: Ganz oben Werbung, dicht gefolgt von der Menüleiste, die nicht so ganz in den Bildschirm zu passen scheint. Darunter eine Art Event-Block mit “Steereo Live”, einem Feed mit – nicht sehr spannenden – Neuigkeiten über die Benutzer. Rechts daneben sehr eingezwängt offenbar die Übersicht über geförderte Aktionen der Künstler. Alles in allem viel Buntes, viel Blinkendes: Steereo scheint sich den oberen Bereich der Seite in Las Vegas ausgedacht zu haben:
Steereo-Startseite: Was ist hier eigentlich wo?
Es lohnt sich, einen zweiten Blick zu riskieren. Denn scrollt man herunter, wirkt Steereo plötzlich deutlich aufgeräumter: Songs, die zur Auswahl stehen, werden in drei Spalten angezeigt und nach Alben, Titeln und Künstlern aufgelistet. Mit einem Klick auf das Play-Symbol starten die einzelnen Songs.
Wirklich “Alles was du hören musst”?
Die Musikauswahl ist noch sehr dürftig. Steereo gibt an, noch in der öffentlichen Beta-Phase zu sein. Es werde nach und nach mehr Musik hinzugefügt. So viel Zeit lassen wir ihnen gerne; danach muss sich Steereo aber an der selbst gewählten Kurzbeschreibung “Alles was du hören musst” messen lassen.
Ganz nett geworden ist eigentlich der Player, der stets im Vordergrund am unteren Bildschirmrand läuft. Liegt das daran, dass Steereo mit dem Herzchen und dem Verbotsschild die gleichen Symbole verwendet wie Last.fm?
A propos Last.fm. Das ist eben genau der Dienst, gegen den Steereo antritt. Roccatune dürfte ein weiterer Mitbewerber sein. Stehen und fallen wird das Ganze am Ende des Tages mit Argumenten wie Musikauswahl, Bedienbarkeit und Innovation. Und da lasse ich mich gern eines Besseren belehren, sehe aber im Moment für Steereo wenig Potenzial, den Markt aufzumischen.