Stolpert Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt über die Affäre ihres gestohlenen Mietwagens in Spanien? Wissen wir nicht. Was wir aber wissen, ist, dass Autovermieter Sixt die Posse zum Anlass genommen hat, um mit dem Konterfei der Ministerin und ein paar Sticheleien gegen sie für seine Flotte zu werben.

Sixt

Der Ministerin (SPD) war im Sommerurlaub in Spanien der Dienstwagen gestohlen worden. Diebe waren ins Hotelzimmer von Schmidts Fahrer eingebrochen und hatten erst den Schlüssel des Autos entwendet und kurz darauf das Fahrzeug selbst. Schmidt hat dabei nach eigenen Angaben nicht gegen das Gesetz verstoßen. Den gepanzerten Wagen habe sie aus Sicherheitsgründen mitgenommen; private Fahrten habe sie separat abgerechnet.

320 PS, 7-Gang-Automatik

Welt Online will herausgefunden haben, dass es sich bei ihrem Dienstwagen um den Merceds S-Klasse 420 CDI gehandelt hat, mit dem Schmidt sich bereits im Vorjahr Ärger der Deutschen Umwelthilfe eingehandelt hatte.

Die 4-Liter-Diesel-Maschine bringt es bei 320 PS auf eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h und kostet neu um die 90.000 Euro. Sixts Anzeige ist deswegen ein gutes Beispiel dafür, dass Online-Werbung am schnellsten und gezieltesten auf aktuelle Nachrichten reagieren kann. Dass die Ministerin einen ähnlich ausgestatteten Wagen aber wirklich schon für 29 Euro am Tag mieten kann, wie Sixt in der Anzeige schreibt, das wage ich mal stark zu bezweifeln …

via @escamoteur @elbpoet @basicthinking


 
 
 

11 Kommentare zu “Sixt reagiert schnell, bietet Ulla Schmidt günstigen Mietwagen an”

  1. René Fischer - 27. Juli 2009 um 20:15

    Kann Ulla vollkommen egal sein ob sie darüber stolpert oder nicht,. Im September sind ohnehin Bundestagswahlen und da hat die SPD wenig Aussicht auf Parteiämter. Wie dem auch sei, nette Sixt-Aktion :-)

  2. Ulla Schmidt hätte wohl besser gemietet… | vanDyrk’s Blog - 27. Juli 2009 um 22:38

    [...] FreshZweiNull habe ich gesehen, daß Sixt mal wieder schnell reagiert hat und das dumme Maleur von unserer [...]

  3. Leon - 27. Juli 2009 um 22:41

    Die SPD hätte in der Tat eine solch gute Marketingkamagne derzeit selbst am meisten nötig.

  4. Ben - 28. Juli 2009 um 09:25

    Einfach nur Klasse, dickes Lob an Sixt. ;-)

  5. Steven - 28. Juli 2009 um 09:56

    Rücktritt !
    Und zwar sofort.
    Wasser predigen und Wein saufen, so ist´s richtig.
    Die sollte nicht stolpern, sondern richtig hart aufs Maul fallen.
    Damit der Steuerzahler hier entlastet wird, den gesamten Schaden der Schmidt aufdrücken und den Staatsfuhrpark bei Sixt mieten.

  6. liesel - 28. Juli 2009 um 09:59

    Ich würd mal sagen Fr. Schmidt soll jetzt alle Kosten selbst tragen!
    Un warum bekommt die son Wagen? Auch ne Frechheit..

  7. Beliar - 28. Juli 2009 um 12:38

    Das mit den 29 Euro ist ganz einfach so zu erklären, dass zum einen da ein “ab” davor steht und hinten dran noch dieses “pro Tag”. Das lässt sich dann für alle möglichen anderen (wesentlich günstigeren) Wagenklassen mit so tollen Angeboten umsetzen, indem man den Wagen für ungefähr zwei Wochen anmieten muss und sich dadurch ein entsprechend niedrigerer Mietpreis pro Tag ergibt. Dafür muss man natürlich ständig nachtanken…

    Wollte ich bloß mal erwähnt haben xD

    Beliar

  8. Hans - 28. Juli 2009 um 12:55

    Ich bin ja kein Freund der SPD. Im Gegenteil: als ehemaliger SPD-Wähler bestätigt mich dieses Verhalten nur.

    Rechtlich war das vielleicht ok, aber nicht im Sinne des Allgemeinwohls. Das ist das typische Ich-Denken. Scheiß Ellenbogengesellschaft!

    Ein Grund mehr für mich eine (wirklich linke) Partei zu wählen, die auch innerparteilisch solidarisch denkt und handelt!

    Grüße,
    Hans

  9. Wieviel Angst hat die CDU? - Schmidt, Gegner, KölnBonn, Merkel, Wahl, Kosten, Frau, Angela - Informelles - 28. Juli 2009 um 17:02

    [...] Die Mietwagenfirma Sixt versucht wie immer, aus solchen Angelegenheiten Werbekapital zu schlagen. Mal sehen wieviel das kosten wird. [...]

  10. Hervé - 29. Juli 2009 um 08:58

    Tja, dumm gelaufen, SPD! Erst wird der Gesundheitsministerin, die dieser Partei angehört, der Dienstwagen geklaut, und dann wird sie auch noch von einem Autoverleih vorgeführt. Eines muss man Sixt wirklich lassen: sie haben offensichtlich eine verdammt gute Werbeabteilung, deren Angehörige ihre Ausbildung wohl bei der “TITANIC” gemacht haben. Vielleicht sollte die SPD versuchen, diese Leute abzuwerben, damit sie überhaupt noch Chancen hat?

  11. Ulla Schmidt und Sixt :Netz News - 29. Juli 2009 um 23:17

    [...] eingebunden wurde. Aktueller und satirischer kann man Werbung kaum gestalten, damit haben die Werber von Sixt eindeutig jetzt schon einen Preis [...]

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