Yello Strom will seine “Sparzähler online” künftig auch twittern lassen. Dann könnte sich der Zähler etwa mit einem Tweet melden, dass die Kaffeemaschine zu viel Strom verbraucht. Klingt gut, ist es auch, nur kostenlos ist das leider nicht.
Yello bietet den Sparzähler seit Ende letzten Jahres an. Kunden des Zählers können auf ihrem Rechner etwa sehen, wie viel Strom der Haushalt im Tagesverlauf verbraucht. Seit Ende Juni unterstützt Yello das Widget PowerMeter von Google. Nun stellt die Tochter des Energieversorgers EnBW erste Prototypen für Twitter vor. So kann der Stromzähler etwa twittern, wenn besonders viel Strom verbraucht wird, oder wie hoch der Tagesverbrauch war. Theoretisch soll eine minutengenaue Überprüfung des Stromverbrauchs möglich sein. Genaueres soll sich mit einer Software konfigurieren lassen.
Der Sparzähler kommuniziert mit dem Rechner übrigens nicht via WLAN oder Kabel, sondern indirekt: Der Zähler schickt die Daten per Datenleitung an Yello und dort im internen Bereich findet der Kunde seine Daten wieder. Die Einrichtung des Sparzählers kostet einmalig 79 Euro, der Grundpreis erhöht sich durch den Sparzähler um mehrere Euro im Monat, bei mir zum Beispiel um 8,15 Euro auf 22,04 Cent pro kWh..
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Das Prinzip klingt wirklich gut. Über einen intelligenten Stromzähler werden Menschen erst dafür sensibilisiert, wie viel Strom sie eigentlich verbrauchen und damit auch, wie sie ihn reduzieren können. Das kann dabei helfen, den Stromverbrauch eines Landes insgesamt zu reduzieren. Yello experimentiert eigenen Angaben zufolge bereits damit an einem Rückkanal. Damit können Twitter-Nutzer mit ihrem Sparzähler reden und Geräten Befehle erteilen. Dazu müssen die Geräte aber erst einmal “lernen”, mit dem Stromzähler zu kommunizieren.
Im März hatten wir ein ähnliches Prinzip vorgestellt.
Ergänzung, 16:02 Uhr: @orbital2k8 empfiehlt uns via Twitter, auf die Do-it-yourself-Variante des twitternden Stromzählers hinzuweisen. Den können wir allerdings nicht guten Gewissens empfehlen, zumindest nicht ohne uns über eure Gesundheit Sorgen zu machen …
;)
aber für 80 Euro Einrichtung + Mehr Grundgebühr muß der ja schon mehr können als mir jeden Tag twittern wie viel Strom ich verbraucht habe…
Idee soll ja sein, dass du mit dem Wissen, wieviel Strom du verbrauchst, deinen Verbrauch senken kannst. ;) Vielleicht lohnen sich dann die Mehrkosten?
man erhält einen Zwei-Tarif. Ab 18.00 Uhr ist der Stromverbrauch dann um einige Cent günstiger. So kann man aktiv seinen Stromverbrauch messen und steuern und verbrauchsintensive Geräte in den günstigeren Zeiten einplanen und laufen lassen. Angeblich sind hier deutliche Kostensenkungen möglich (trotz der Mehrkosten für den intelligenten Zähler). Hört sich echt interessant an.
Herzlich Willkommen zur weltweit ersten, öffentlich einsehbaren Stromverbrauchsstatistik eines Privathaushaltes.
Da es immer wieder Diskussionen und Meinungen über den Stromverbrauch bzw. über die Stromkosten eines Privat-Haushaltes gibt, habe ich mich entschlossen, meine aktuellen Daten jeweils zu Monatsanfang auf meinem Weblog der Kleinen Zeitung zu veröffentlichen.
http://meinekleine.kleinezeitung.at/999999/stories/366171/
ps. Der einfachste Weg, seine Stromkosten niedrig zu halten, ist ein effizienter (sparsamer) Umgang mit der elektrischen Energie.
Der Verbrauch der einzelnen Geräte kann mit einem Energiekostenmessgerät ermittelt werde. Den Rest macht excel…
Alles mit “Twitter” in den Keywords klingt bei freshzweinull natürlich erstmal gut oder gar “genial” ;-)
Die Sache hat aber (neben dem höheren Preis) mindestens zwei Haken:
- Security: Spätestens, wenn der Zähler auch ferngesteuert Geräte ein- und ausschalten kann, dürfte “Stromzähler hacken” zu einer lustigen[tm] Freizeitbeschäftigung werden. Egal ob man jemand mal die Lichter (und Gefriertruhe) ausknipst oder ein Einbrecher erstmal nachschaut, ob jemand zu Hause ist.
- Datenschutz: Sogar ohne die Veröffentlichung auf Twitter lässt sich mit den Verbrauchsdaten einiges anstellen. Ideen und Beispiele dazu gibt es in den Kommentaren zu einem Spiegel-Artikel unter http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=7791
Kris Köhntopp hat die Problematik unter http://blog.koehntopp.de/archives/2538-Stromzaehler-revisited.html recht gut zusammengefasst und musste sich anschließend erstmal eine Aspirin runterladen.
Gerade _weil_ ich recht viel online mache, will ich definitiv nicht, dass mein Stromzähler am Internet hängt – ich kenne die Risiken und Nebenwirkungen…
Mein persönliches Fazit zum twitternden Stromzähler: Bei Yello piept es wohl! ;-)
Mir ist dazu http://blog.koehntopp.de/archives/2538-Stromzaehler-revisited.html unter die Nase gekommen ;-)
@Christian Boltz: Nun ja, wir mögen Twitter. :) Zu deinen Anliegen: Also erst einmal ist die Technik ja noch längst nicht so weit, dass man damit Stromgeräte ein- und ausschalten kann. Wenn die Dinger dann ein ähnlich gutes Sicherheitssystem haben wie Online-Banking sehe ich da wenig Gefahren. Klar, die Gefahr ist immer da. Streng genommen kann sich dann aber auch jemand auf deinen Rechner hacken und dort Programme ein- und ausschalten. Gehst du deswegen jetzt nicht mehr ins Internet?
Zum Datenschutz: Twitter erlaubt es, die Nachrichten zu schützen, also nur einem gewollten Leserkreis zur Verfügung zu stellen. Ich kann mir kaum denken, dass Yello dabei auf etwas anderes setzt als das Prinzip. Also wär nichts mit öffentlichen Strom-Tweets.
Am vernünftigsten wäre natürlich, und da habt ihr alle natürlich recht, wenn Yello einen Twitter-ÄHNLICHEN Dienst dafür verwenden würde, nicht aber Twitter selbst.
Danke, dass ich noch ein paar Steilvorlagen zum Zerpflücken bekomme ;-)
Der Reihe nach:
> Die Technik ist … _noch nicht_ soweit
“Noch” ist immer ein gutes Stichwort. Das hilft aber in 2 Jahren (wenn die Technik dann soweit ist) auch nicht mehr. Außerdem klingt es nach der bekannten Salamitaktik – “wir machen das erstmal read-only”. (Seitenhiebe auf “Wir sperren erstmal nur Kipo” spare ich mir an dieser Stelle ;-)
> Wenn die Dinger dann ein ähnlich gutes Sicherheitssystem haben wie Online-Banking …
Dann gibt es künftig auch Phishing-Webseiten, die Stromzähler-Zugangsdaten abfangen *g* *SCNR*
Im Ernst: Die sicherste Internetanbindung ist immer noch die, die es gar nicht gibt. Und bei einem Stromzähler sehe ich nunmal keinen Bedarf für eine Echtzeitüberwachung durch den Anbieter und daher auch keinen Grund, einen Stromzähler ans Internet zu hängen.
> Streng genommen kann sich dann aber auch jemand auf deinen Rechner hacken
Theoretisch schon, aber es gibt da schon Unterschiede: Auf meinem Rechner ist immer ein aktuelles Linux incl. aller Sicherheitsupdates installiert, und nach außen zeigt er sich ziemlich verschlossen. Dazu kommt natürlich der übliche Passwortschutz und was man als leicht paranoider Admin noch so macht ;-) Jedenfalls: Mein Rechner ist für meine Begriffe sehr sicher, und ich kann das selbst nachprüfen und beeinflussen.
Jetzt der Stromzähler: Woher weiß ich, dass Yello den Stromzähler immer mit Sicherheitsupdates versorgt? Wirklich nachprüfen kann ich das nicht, und die Erfahrung mit diversen Anbietern von embedded-Geräten zeigt leider, dass sie Sicherheitslücken so lange offen lassen, bis sie in größerem Rahmen bekannt und/oder ausgenutzt werden. Im Zweifelsfall sitze ich also erstmal im Dunkeln, bis ich in der Zeitung lese (alles andere geht ja ohne Strom nicht), dass Yello bald ein Sicherheitsupdate releast…
> Datenschutz: Twitter erlaubt es, die Nachrichten zu schützen …
Ob wirklich Twitter oder etwas ähnliches zum Einsatz kommt, ist nicht wirklich relevant. Fakt ist, dass mit den Echtzeit-Verbrauchsdaten einiges an Infos erraten werden kann (jemand zu Hause? wann geht er ins Bett und knipst das Licht aus? usw.). IMHO sind das Infos, die Yello nichts angehen – unabhängig von möglichem Missbrauch (in den Händen eines Einbrechers wären das beispielsweise sehr wertvolle Infos – “oh, zwei Tage kaum Stromverbrauch, die sind in Urlaub und ich kann in Ruhe ausräumen”).
In diesem Fall halte ich Datensparsamkeit für die beste Datenschutz-Option.
Ach so: @P. J.: Einen Zwei-Zonen-Tarif bekommt man auch ohne einen zwitschernden Stromzähler. Wir haben sowas schon seit Jahren. Frag mich nicht, wie es technisch funktioniert, ich vermute einfach mal, dass das Umschaltsignal übers Stromnetz kommt. Jedenfalls hat es schon funktioniert, bevor ich über die Anschaffung eines Modems nachdachte ;-)
Und zum Schluss: das Märchen, dass man durch diesen Zähler Strom sparen kann, bezweifle ich auch. Egal wie genau ich die Verbrauchsdaten kenne, muss man weiterhin kochen, waschen usw. Und dass normale Glühbirnen mehr Strom brauchen, weiß ich auch ohne einen Stromzähler, der mir das zwitschert… (Und sogar falls man Strom sparen würde – Geld spart man durch die höheren Preise wohl nicht.)
Du vermutest richtig, verbilligter “Nachtstrom” wird über einen zweiten Zähler abgerechnet. Das Umschaltsignal, wann der Tag- und wann der Nachtzähler arbeitet, wird auf den Strom aufmoduliert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rundsteuerung
Natürlich muß man auch in Zukunft die Waschmaschine laufen lassen. Einige wenige Haushalte sind zeitlich flexibel und über entsprechende (finanzielle) Anreize könnte man einige Verbraucher dazu bewegen, ihre Wäsche in eher lastschwachen Zeiten laufen zu lassen.
Das wird sich nur in einem Bruchteil der Fälle machen lassen, in Häusern mit einer Gemeinschaftswaschmaschine wird man kaum eine nächtliche Waschparty veranstalten können oder wollen. Und auch meine Nachbarn sind froh, wenn meine Waschmaschine nicht zu Zeiten läuft, die sie als “mitten in der Nacht” empfinden.