Der Netzwerk-Sammeldienst Friendfeed zeigt Suchergebnisse seiner Plattform jetzt in Echtzeit an. Echtzeit bedeutet, der Nachrichtenstrom aktualisiert sich bei neuen Ergebnissen von selbst, ohne einen Klick des Nutzers und ohne Neuladen der Seite. Das ist technisch zwar sehr schön, aber nicht bei allen Themen für Menschen sinnvoll einsetzbar.
Umfassende Web-2.0-Suche
Sucht man in der Friendfeed-Suche nach Michael Jackson, listet der Dienst die neuen Posts aus allen Netzwerken nicht nur auf, sondern zeigt sie zum Zeitpunkt ihres Erscheinens sogleich an. Der Vorteil der Friendfeed-Suche gegenüber der Twitter-Suche ist Friendfeeds “Sammelleidenschaft”: Die neuesten Twitter-Ergebnisse sind in der Friendfeed-Suche gleich mit drin, zusammen mit den Ergebnissen der rund 50 anderen aggregierten Dienste von YouTube bis Facebook.
Das gilt zumindest für die Ergebnisse der bislang erst gut 1 Million Friendfeed-Nutzer. Aber es unterscheidet den Dienst von Twitter, wo man seine private Timeline von Hand neu laden muss. Die Twitter-Suche hingegen zeigt an, wie viele neue Ergebnisse seit dem letzten Seitenraufruf hinzugekommen sind. Um sie zu lesen, muss man aber auch hier neu klicken. Ähnlich funktioniert das in Facebooks Minifeed. Und das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein.
Unkontrollierbare Nachrichtenflut bei Hype-Themen
Denn so schön Friendfeeds Echtzeit-Anzeige auch ist: Gerade bei Hype-Themen wie Iran und Michael Jackson hält ein normaler Mensch Echtzeit für höchstens zwei Minuten aus: Die neuen Beiträge kommen praktisch im Sekundentakt. Man hätte alle Mühe damit, jeden Eintrag überhaupt zu lesen und dürfte sich in der Zwischenzeit nichts anderes vornehmen. Man kann den Nachrichtenstrom zwar anhalten, aber im Vergleich dazu halte ich die offenbar gewollte Echtzeit-Schranke von Facebook und der Twitter-Suche für angenehmer.
Erstklassig bei Nischenthemen
Hervorragend brauchbar ist die Echtzeit-Ansage bei Friendfeed unterdessen für Themen, bei denen nur selten etwas Neues passiert. Zum Beispiel beim Ego-Googeln (treffendererweise: Ego-feeden), bei Spezialthemen wie “Schwimmbecken” oder bei Lokalnachrichten. Da spielt das Echtzeit-Tool seine ganzen Stärken aus und stellt sich als moderne Alternative von E-Mail-Updates wie Google Alerts heraus.
So oder so wird Friendfeed immer interessanter. Der Dienst ist nützlich, die Macher setzen viel auf Innovationen und sind der Konkurrenz dabei meist einen Schritt voraus. Ich denke, wir werden in Zukunft mehr vom kleinen Bruder von Facebook und Twitter hören. Nebenbei: Folgt, lest und “echtzeitet” uns auf Friendfeed!