07. Juli 2009 - Jürgen Vielmeier

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) will Telekom-Konzerne und Energieversorger zusammen arbeiten lassen, um den Breitbandausbau voranzubringen. Das sagte BNetzA-Chef Matthias Kurth dem “Handelsblatt”. Die Losung ist einfach: Strom- und Gasbetriebe könnten bei Rohrbaumaßnahmen Glasfaserkabel gleich mitverlegen oder durch Leerrohre schießen. Warum da mal wieder früher keiner drauf gekommen ist.
Schwieriger Koordinationsaufwand
Kurth hat nach eigenen Angaben 3.000 Unternehmen angeschrieben, darunter auch die Deutsche Bahn und die Bundeswehr. Etwa zehn Prozent davon haben ihre aktive Unterstützung zugesagt. Bis zum Herbst soll ein erster Entwurf für eine Art Infrastrukturatlas für den Ausbau fertig sein. Die BNetzA will mit diesen Maßnahmen die Vorgabe der Bundesregierung umsetzen, bis Ende 2014 zwei Drittel aller Haushalte mit Breitbandleitungen von mindestens 50 MBit/s auszustatten.
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Die Telekom-Konzerne, allen voran die Deutsche Telekom, haben angesichts der Kosten dafür von rund 50 Milliarden Euro abgewunken. Weil 80 bis 90 Prozent der Kosten aber für das Aufreißen der Straßen und Bürgersteige benötigt würden, bringt Kurth nun die Kooperation ins Spiel. Klingt nach einer guten Idee. Schwierig dürfte allenfalls der Koordinationsaufwand zwischen den wenigen TK-Anbietern und den hunderten Kommunalversorgern sein, in deren Hand sich das relevante Netz befindet. In der Schweiz funktioniert eine derartige Kooperation bereits sehr gut. Dort verlegen die Energieversorger die Glasfaserleitungen und vermieten sie an die Swisscom.
Das ist auf jeden Fall eine Chance, Kosten zu sparen, die genutzt werden sollte. Es ergibt halt keinen Sinn, die Straßen unnötig oft aufzubuddeln, das ist ja nicht nur eine Kostenfrage, sondern es sollte zudem darum gehen, die Bürger durch koordinierte Baumaßnahmen weniger zu belasten.
Die Koordination herzustellen, sollte machbar sein. An technischen Möglichkeiten, die Koordination vorzunehmen, sollte es heute nicht mehr mangeln.
Da es sich um ein großes Projekt handelt, sollte am besten eine Stelle mit klarer Aufgabenstellung eingerichtet werden, die dafür verantwortlich ist.
Ansonsten gilt meiner Meinung allerdings: Der Aufbau von Infrastruktur gehört zu den typischen Aufgaben des Staates. So wie der Straßenbau nicht von Autoherstellern, Autohändlern oder wem auch immer privat organisiert wird, sollte der Staat hier aktiv werden – nicht zuletzt einen großen Teil der Kosten übernehmen.
Es geht schließlich um eine Infrastruktur, die für alle Bürger von enormer Bedeutung ist, es geht um einen Bereich, der für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands entscheidend ist.
Es wird auch langsam Zeit, dass so gut wie jeder deutsche Haushalt mit einem schnellen Internetzugang versorgt werden sollte. Aber parallel hierzu agieren auch schon KabelTv-Anbieter und bieten bereits in Grossstädten schnelles VDSL ohne der Telekom-Leitung an.
Ich glaube, das war die Region Rhein-Neckar, welche demnächst sogar mit einer 100MB/s-VDSL-Leitung via Kabel versorgt werden sollte. KabelBW will das zukünftig für monatliche 49.90 Euro anbieten. Und wenn die Bandbreite wenigstens 50 MB/s hergeben wird, ist es schon kostengünstiger als bei der Telekom.
VDSL-Ausbau in BRD und den Grossstädten geht auch schon seitens der deutschen Telekom voran, aber eben langsam, da erst wie oben auch schon erwähnt, die Strassen zur Glasfaserkabel-Verlegung aufgebuddelt werden müssen. Das würde ja ewig, die nächsten 5 Jahre, dauern!? Ich glaube wir bekommen eher schöne und transparente Tarife für VDSL seitens KabelTV bzw. vielen verschiedenen Anbietern aus diesem Sektor ins Haus geflattert:-)
GRüsse..
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